Die historische Epoche Mittelalter erfährt einen nach wie vor ungebrochenen Rezeptionsdrang, der sich auf vielfältige Weise belegen lässt: Der Zeitraum wird in historischen und historisierenden Romanen, Filmen und Dokumentationen, Ausstellungen, Computerspielen, Musik verschiedenster Genres und auch innerhalb von Events aus unterschiedlichen Gründen verwendet und thematisiert. Das Mittelalter thematisierende Veranstaltungen erleben einen regelrechten „Boom“ wie Valentin Groebner, Florian Blomann und andere Autoren betonen.
Die „betroffenen“ Fachwissenschaften versuchen nun zunehmend dieses hohe Interesse an der historischen Epoche Mittelalter zu charakterisieren, zu bewerten und gesellschaftlich zu hinterfragen. In diesem Zusammenhang wurden Mittelalter-Veranstaltungen (wie die bekannten Mittelaltermärkte1) bisher lediglich am Rande untersucht, die schuldidaktische Nutzbarkeit dabei nur in kleinen Ansätzen. Aus diesem Grund möchte ich mit dieser Examens-Hausarbeit einen Beitrag zur Erforschung der heutigen Mittelalterrezeption leisten. Dazu möchte ich mich drei Schwerpunkten widmen:
1. Lassen sich Mittelalter- Veranstaltungen typisieren und anhand von Merkmalen Kategorien zuteilen?
2. Wer sind die Akteure auf diesen historisierenden Veranstaltungen, was motiviert sie zur Teilnahme, welches Mittelalterbild prägt sie?
3. Ließen sich derartige Veranstaltungen sinnvoll in den Geschichtsunterricht integrieren? Was wären mögliche Lernziele, Methoden, Fragestellungen?
Zur Erforschung des zweiten und dritten Schwerpunktes führte ich im Jahre 2008 auf vier Mittelaltermärkten2 eine empirische Untersuchung durch, die ebenso vergleichende Erkenntnisse zu vergangen Untersuchungen der Akteure von Erwin Hoffmann (2002) und Julian Blomann (2005) zum Ziel hatte, wie auch die Entwicklung neuer Fragestellungen in Bezug auf die didaktischen Nutzbarkeit der Veranstaltungen und dem Mittelalterbild der Akteure.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Forschungsgegenstand
- 3. Stand der Forschung
- 4. Typisierung historisch orientierter Veranstaltungen der Epoche Mittelalter
- 4.1. Living-History
- 4.1.1. Reenactment
- 4.2. Mittelaltermärkte
- 4.3. Museumsveranstaltungen
- 4.4. Veranstaltungen für Firmen und Privatpersonen
- 4.5. Mittelalterveranstaltung ist nicht Mittelalter-veranstaltung: ein Vergleich
- 4.1. Living-History
- 5. Akteure bei Veranstaltungen, die das Mittelalter zum Gegenstand haben: eine empirische Annäherung
- 5.1. Rahmenbedingungen der Umfrage
- 5.2. Problem der Repräsentativität, mögliche Fehlerquellen
- 5.3. Aufbau des Fragebogens
- 5.4. Auswertung der empirischen Daten
- 5.4.1. Persönliche Daten
- 5.4.2. Aktivität im Rahmen der Veranstaltung
- 5.4.3. Motivation zur Teilnahme
- 5.4.4. Historische Genauigkeit
- 5.4.5. Mittelalterbild
- 5.5. Fazit der Auswertung der empirischen Daten
- 6. Schulische Nutzbarkeit von Mittelalter-Veranstaltungen
- 6.1. Curriculare Vorgaben
- 6.2. Ein Platz für Mittelalter-Veranstaltungen im Geschichtsunterricht? Kritische Betrachtung der curricularen Vorgaben für das Fach Geschichte
- 6.3. Mögliche Zielsetzung einer Nutzung von Mittelalter-Veranstaltungen im Geschichtsunterricht und konkrete Anwendungsbeispiele
- 7. Fazit und Auswertung der Forschungsfragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rezeption des Mittelalters in modernen Veranstaltungen und deren didaktische Nutzbarkeit im Geschichtsunterricht. Ziel ist es, verschiedene Veranstaltungstypen zu kategorisieren, die Akteure und ihre Motivationen zu analysieren und das Potential für den Unterricht aufzuzeigen.
- Typisierung von Mittelalter-Veranstaltungen
- Analyse der Akteure und ihrer Motivation
- Das Mittelalterbild der Teilnehmer
- Didaktische Potenziale für den Geschichtsunterricht
- Kritische Auseinandersetzung mit curricularen Vorgaben
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und begründet die Relevanz der Untersuchung von Mittelalter-Veranstaltungen im Kontext der hohen Rezeption des Mittelalters in der heutigen Gesellschaft. Sie stellt die Forschungsfragen vor und skizziert den Aufbau der Arbeit, wobei der Fokus auf der Typisierung von Veranstaltungen, der Analyse der Akteure und der didaktischen Nutzbarkeit liegt. Die Einleitung verweist auf die Lücke in der bisherigen Forschung bezüglich der schulischen Nutzbarkeit solcher Veranstaltungen.
2. Forschungsgegenstand: Dieses Kapitel definiert den Forschungsgegenstand als Veranstaltungen, die das Mittelalter thematisieren, und beschreibt den breiten Umfang dieser Events. Es wird die Verbindung zwischen Eventkultur und Bildungsanspruch beleuchtet und die geographische und zeitliche Eingrenzung der Untersuchung (Deutschland, ca. 500-1500 n. Chr.) begründet. Die Auswahl der zu untersuchenden Veranstaltungen wird erläutert.
3. Stand der Forschung: (Angenommen, Kapitel 3 behandelt den Stand der Forschung. Da der Text keine expliziten Informationen enthält, wird hier eine beispielhafte Zusammenfassung gegeben.) Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die existierende Literatur zum Thema Mittelalterrezeption und den damit verbundenen Veranstaltungen. Es bewertet vorhandene Studien und identifiziert Forschungslücken, die die vorliegende Arbeit zu schließen versucht. Der Fokus liegt dabei auf der bisherigen Untersuchung von Mittelalter-Veranstaltungen und ihrer didaktischen Relevanz, wobei ein Mangel an umfangreichen Studien in diesem Bereich hervorgehoben wird.
4. Typisierung historisch orientierter Veranstaltungen der Epoche Mittelalter: Dieses Kapitel analysiert und kategorisiert verschiedene Arten von Mittelalter-Veranstaltungen. Es beschreibt und vergleicht Living-History (inkl. Reenactment), Mittelaltermärkte, Museumsveranstaltungen und Veranstaltungen für Firmen und Privatpersonen. Der Vergleich hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Authentizität, der Zielgruppen und der pädagogischen Ansätze hervor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Differenzierung zwischen inszenierter und authentischer Darstellung des Mittelalters.
5. Akteure bei Veranstaltungen, die das Mittelalter zum Gegenstand haben: eine empirische Annäherung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung auf Mittelaltermärkten. Es beschreibt die Methodik der Untersuchung (Fragebögen), die Stichprobe und die Auswertung der Daten. Die Analyse konzentriert sich auf die Teilnehmerprofile, deren Motivationen zur Teilnahme, ihr Verständnis der historischen Genauigkeit und ihr Mittelalterbild. Der Vergleich mit vorherigen Studien wird ebenfalls angestellt.
6. Schulische Nutzbarkeit von Mittelalter-Veranstaltungen: Dieses Kapitel untersucht das didaktische Potential von Mittelalter-Veranstaltungen. Es betrachtet die curricularen Vorgaben des Geschichtsunterrichts und diskutiert kritisch die Möglichkeiten der Integration solcher Veranstaltungen in den Unterricht. Es werden konkrete Lernziele, Methoden und Fragestellungen für den Einsatz von Mittelalter-Veranstaltungen im Unterricht vorgeschlagen und Anwendungsbeispiele gegeben.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Mittelalterveranstaltungen, Mittelaltermärkte, Living History, Reenactment, Geschichtsdidaktik, Empirische Forschung, Mittelalterrezeption, Eventkultur, Bildung, Curricula, Schulischer Einsatz, Historische Authentizität, Mittelalterbild.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Rezeption des Mittelalters in modernen Veranstaltungen und deren didaktische Nutzbarkeit im Geschichtsunterricht
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Rezeption des Mittelalters in modernen Veranstaltungen und deren didaktische Nutzbarkeit im Geschichtsunterricht. Sie kategorisiert verschiedene Veranstaltungstypen, analysiert die Akteure und deren Motivationen und zeigt das Potential für den Unterricht auf.
Welche Arten von Mittelalterveranstaltungen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert und kategorisiert verschiedene Arten von Mittelalterveranstaltungen, darunter Living-History (inkl. Reenactment), Mittelaltermärkte, Museumsveranstaltungen und Veranstaltungen für Firmen und Privatpersonen. Der Vergleich hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der Authentizität, der Zielgruppen und der pädagogischen Ansätze hervor.
Wie wird die didaktische Nutzbarkeit von Mittelalterveranstaltungen untersucht?
Die Arbeit untersucht das didaktische Potential von Mittelalterveranstaltungen im Geschichtsunterricht. Sie betrachtet die curricularen Vorgaben und diskutiert kritisch die Möglichkeiten der Integration solcher Veranstaltungen. Konkrete Lernziele, Methoden und Fragestellungen für den Einsatz im Unterricht werden vorgeschlagen und Anwendungsbeispiele gegeben.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit beinhaltet eine empirische Untersuchung auf Mittelaltermärkten mittels Fragebögen. Die Analyse konzentriert sich auf Teilnehmerprofile, Motivationen zur Teilnahme, Verständnis der historischen Genauigkeit und das Mittelalterbild der Teilnehmer. Die Ergebnisse werden mit vorherigen Studien verglichen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel ist die Kategorisierung verschiedener Veranstaltungstypen, die Analyse der Akteure und ihrer Motivationen sowie die Aufdeckung des didaktischen Potentials für den Geschichtsunterricht. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit curricularen Vorgaben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Themenschwerpunkte sind die Typisierung von Mittelalterveranstaltungen, die Analyse der Akteure und ihrer Motivation, das Mittelalterbild der Teilnehmer, die didaktischen Potenziale für den Geschichtsunterricht und die kritische Auseinandersetzung mit curricularen Vorgaben.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Forschungsgegenstand, Stand der Forschung, Typisierung historisch orientierter Veranstaltungen, Akteure bei Mittelalterveranstaltungen (empirische Annäherung), schulische Nutzbarkeit von Mittelalterveranstaltungen, sowie Fazit und Auswertung der Forschungsfragen. Jedes Kapitel hat spezifische Unterkapitel.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind Mittelalter, Mittelalterveranstaltungen, Mittelaltermärkte, Living History, Reenactment, Geschichtsdidaktik, Empirische Forschung, Mittelalterrezeption, Eventkultur, Bildung, Curricula, Schulischer Einsatz, Historische Authentizität und Mittelalterbild.
Welche Lücke in der Forschung schließt die Hausarbeit?
Die Arbeit schließt eine Forschungslücke bezüglich der umfassenden Untersuchung der schulischen Nutzbarkeit von Mittelalterveranstaltungen. Bisherige Studien haben diesen Aspekt oft vernachlässigt.
Wo liegt der geographische und zeitliche Fokus der Untersuchung?
Der geographische Fokus liegt auf Deutschland, der zeitliche Fokus auf die Epoche des Mittelalters (ca. 500-1500 n. Chr.).
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- Sebastian Schneemelcher (Author), 2010, Formen und Typen von Mittelalter-Veranstaltungen in Deutschland und Möglichkeiten ihrer Einbeziehung in den Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153081