Führung kann als zielgerichtete und (zumindest durch Position) legitimierte Verhaltensbeeinflussung von Individuen verstanden werden, die auf organisationale Ziele gerichtet ist. Diese sollte stets auf ein Ziel bezogen, absichtlich und gewollt, an eine Rolle gebunden sowie unmittelbar sein. Die verschiedenen Führungstheorien versuchen, das Entstehen von Führung zu erklären und Aussagen hinsichtlich unterschiedlicher Möglichkeiten der Ausübung von Führung zu treffen.
Die wesentlichen Grundstrategien bilden dabei die Eigenschaftstheorien der Führung und die situativen Ansätze zur Bestimmung von geeignetem Führungsverhalten. Die Eigenschaftstheorie geht davon aus, dass der Führer bestimmte Züge in seiner Persönlichkeit aufweist, die ihn somit von seinen geführten Menschen unterscheiden. Laut dieser Theorie wird ein Mensch aufgrund seiner speziellen Eigenschaften zum Führer. Insgesamt geht man davon aus, dass es bestimmte Eigenschaften gibt, die einen Menschen unabhängig von möglich weiteren relevanten Bedingungen zum erfolgreichen Führer werden lassen.
Demgegenüber legen die situativ geprägten Ansätze der Führungstheorie ihren Schwerpunkt auf die Notwendigkeit einer Anpassung des Führungsstils an die jeweilige Situation. Dabei werden Ansätze bezüglich der Erfassung und Operationalisierung von Führungsstil und Situation unterschieden. Aufgrund der Ohio State-Studien ab 1945 ergaben sich wichtige Anreize für die Entwicklung von situativen Theorien, wobei insbesondere deren Ergebnisse auch die Basis für die spätere Entwicklung des Führungsmodells von Hersey und Blanchard bilden.
Ursprünglich hat man auf Grundlage der im Rahmen dieser Studien durchgeführten Befragungen an Mitarbeitern hinsichtlich des Führungsverhaltens von Managern eine Liste von neun zentralen Kriterien zur Klassifizierung von Führungsverhalten entwickelt. Bei Reddin erfolgt dann eine situative Anpassung der Empfehlungen zur Wahl des Führungsstils. Dabei unterscheidet er vier grundsätzliche Arten der Führung die sich voneinander durch den Grad ihrer Beziehungs- und Aufgabenorientierung unterscheiden. Dabei kann der jeweils überlegene Führungsstil mittels einer Untersuchung der bestehenden Situation identifiziert werden. Fünf grundsätzliche Situationsfaktoren können differenziert werden, welche zur Bewertung der Situation und zur darauffolgenden Auswahl des geeigneten Führungsstils heranzuziehen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Begründer
- Kenneth H. Blanchard
- Paul Hersey
- Das Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard
- Der Reifegrad des Mitarbeiters
- Der Entwicklungszyklus von Mitarbeitern
- Handlungspotenziale einer Führungskraft
- Thesen zur Führungsstilwahl
- Der Führungsstil in Abhängigkeit vom Reifegrad
- Gesamtauswertung
- Pro & Contra
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das situative Führungsmodell von Hersey und Blanchard. Ziel ist es, die Grundlagen des Modells, die beteiligten Autoren und die praktische Anwendung zu erläutern. Der Fokus liegt auf der verständlichen Darstellung des Konzepts und seiner Relevanz für die Führungspraxis.
- Die Entwicklung und die Grundlagen des Reifegradmodells nach Hersey und Blanchard.
- Die Bedeutung des Reifegrades des Mitarbeiters für die Führungsstilwahl.
- Die Handlungspotenziale von Führungskräften im Kontext des Modells.
- Die Autoren Kenneth H. Blanchard und Paul Hersey und ihre Beiträge zur Führungsforschung.
- Eine kritische Betrachtung der Vor- und Nachteile des Modells.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Führung ein und differenziert zwischen Eigenschaftstheorien und situativen Ansätzen. Sie betont die Bedeutung situativer Führungsansätze, die den Führungsstil an die jeweilige Situation anpassen. Die Ohio State-Studien werden als wichtiger Ausgangspunkt für die Entwicklung situativer Theorien, inklusive des Modells von Hersey und Blanchard, genannt. Die Einleitung legt den Grundstein für das Verständnis der Notwendigkeit situativer Anpassung im Führungsverhalten.
Die Begründer: Dieses Kapitel stellt die beiden Begründer des Situativen Führungsmodells, Kenneth H. Blanchard und Paul Hersey, vor. Es skizziert ihre akademischen und beruflichen Laufbahnen, wobei sowohl Blanchards akademischer Werdegang an renommierten Universitäten wie auch Herseys Expertise im Bereich Führungsausbildung und -beratung hervorgehoben werden. Die Präsentation der Lebensläufe unterstreicht die fundierte Expertise der beiden Autoren im Bereich Management und Führung.
Das Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard: Dieses Kapitel beschreibt das Kernkonzept des situativen Führungsmodells von Hersey und Blanchard. Es erklärt, wie der Reifegrad des Mitarbeiters die Wahl des geeigneten Führungsstils bestimmt. Das Kapitel analysiert die verschiedenen Reifegrade und die dazugehörigen Führungsstile, ohne jedoch die detaillierten Aspekte des Modells im Detail zu beschreiben, um den Fokus auf das Gesamtverständnis zu legen. Die Vereinfachung des Ansatzes von Hersey und Blanchard im Vergleich zu anderen situativen Modellen wird als entscheidender Vorteil für die praktische Umsetzbarkeit hervorgehoben.
Der Reifegrad des Mitarbeiters: Das Kapitel konzentriert sich auf die verschiedenen Reifegrade von Mitarbeitern und deren Bedeutung für die effektive Führung. Es beschreibt die Kriterien zur Bestimmung des Reifegrades und erklärt, wie dieser die Auswahl des optimalen Führungsstils beeinflusst. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des Verständnisses der individuellen Mitarbeiterreife für eine erfolgreiche Führung. Die verschiedenen Ebenen des Mitarbeiter-Reifegrades und die damit verbundene situative Anpassung des Führungsstils bilden den zentralen Aspekt dieses Kapitels.
Der Entwicklungszyklus von Mitarbeitern: Dieses Kapitel beschreibt den Entwicklungszyklus von Mitarbeitern im Kontext des Reifegradmodells. Es zeigt auf, wie Mitarbeiter in ihren Reifegraden voranschreiten und wie Führungskräfte diesen Prozess unterstützen können. Der Fokus liegt hier auf der dynamischen Natur des Reifegrades und der Rolle der Führungskraft in der Mitarbeiterentwicklung. Es wird der Kreislauf der Mitarbeiterentwicklung anhand des Reifegradmodells und der Anpassung des Führungsstils an die jeweiligen Phasen beleuchtet.
Handlungspotenziale einer Führungskraft: Dieses Kapitel erörtert die Handlungsspielräume einer Führungskraft im Rahmen des Reifegradmodells. Es behandelt verschiedene Thesen zur Führungsstilwahl und analysiert den Führungsstil in Abhängigkeit vom Reifegrad des Mitarbeiters. Der Schwerpunkt liegt hier auf der strategischen Entscheidungsfindung der Führungskraft im Umgang mit verschiedenen Mitarbeiterreifegraden und den damit einhergehenden Möglichkeiten und Herausforderungen. Es werden verschiedene Szenarien von Mitarbeiterreifegraden und deren Einfluss auf die Führungsentscheidungen präsentiert.
Schlüsselwörter
Situative Führung, Reifegradmodell, Hersey & Blanchard, Führungsstil, Mitarbeiterentwicklung, Aufgabenorientierung, Beziehungsorientierung, Führungskraft, Mitarbeiterreife.
Häufig gestellte Fragen zum Situativen Führungsmodell nach Hersey & Blanchard
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das situative Führungsmodell von Hersey und Blanchard. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der verständlichen Darstellung des Modells und seiner praktischen Anwendung in der Führungspraxis.
Wer sind die Begründer des Modells?
Das Modell wurde von Kenneth H. Blanchard und Paul Hersey entwickelt. Das Dokument beschreibt kurz ihre akademischen und beruflichen Laufbahnen, um ihre Expertise im Bereich Management und Führung zu unterstreichen.
Was ist das Kernkonzept des Reifegradmodells?
Das Kernkonzept basiert auf der Anpassung des Führungsstils an den Reifegrad des Mitarbeiters. Der Reifegrad beeinflusst die Wahl des Führungsstils. Das Modell vereinfacht den Ansatz im Vergleich zu anderen situativen Modellen, was seine praktische Umsetzbarkeit verbessert.
Wie wird der Reifegrad des Mitarbeiters bestimmt?
Das Dokument beschreibt die Kriterien zur Bestimmung des Mitarbeiterreifegrades und wie dieser die Auswahl des optimalen Führungsstils beeinflusst. Die verschiedenen Ebenen des Mitarbeiter-Reifegrades und die damit verbundene situative Anpassung des Führungsstils bilden den zentralen Aspekt.
Welchen Entwicklungszyklus beschreibt das Modell für Mitarbeiter?
Das Modell beschreibt, wie Mitarbeiter in ihren Reifegraden voranschreiten und wie Führungskräfte diesen Prozess unterstützen können. Der Fokus liegt auf der dynamischen Natur des Reifegrades und der Rolle der Führungskraft in der Mitarbeiterentwicklung. Der Kreislauf der Mitarbeiterentwicklung wird anhand des Reifegradmodells und der Anpassung des Führungsstils an die jeweiligen Phasen beleuchtet.
Welche Handlungsspielräume haben Führungskräfte im Modell?
Das Dokument erörtert die Handlungsspielräume von Führungskräften im Kontext des Reifegradmodells. Es behandelt verschiedene Thesen zur Führungsstilwahl und analysiert den Führungsstil in Abhängigkeit vom Reifegrad des Mitarbeiters. Es werden verschiedene Szenarien von Mitarbeiterreifegraden und deren Einfluss auf die Führungsentscheidungen präsentiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren das Modell?
Schlüsselwörter sind: Situative Führung, Reifegradmodell, Hersey & Blanchard, Führungsstil, Mitarbeiterentwicklung, Aufgabenorientierung, Beziehungsorientierung, Führungskraft, Mitarbeiterreife.
Welche Vor- und Nachteile werden im Dokument behandelt?
Das Dokument enthält ein Kapitel "Pro & Contra", welches die Vor- und Nachteile des Modells kritisch beleuchtet, jedoch der detaillierte Inhalt dieses Kapitels in der Zusammenfassung nicht explizit aufgeführt ist.
Wie wird die Einleitung des Dokuments beschrieben?
Die Einleitung führt in das Thema Führung ein und differenziert zwischen Eigenschaftstheorien und situativen Ansätzen. Sie betont die Bedeutung situativer Führungsansätze und nennt die Ohio State-Studien als wichtigen Ausgangspunkt für die Entwicklung situativer Theorien.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2010, Guter Führungsstil. Das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/153010