Naturerklärungen durch mythische Bilder bildeten den Anfang des menschlichen
Naturverständnisses. Völlig beeindruckt von ihrer geheimnisvollen Größe und ihrem rätselhaften
Wirken stand der Mensch der Natur gegenüber. Als Urheber der Naturvorgänge wurden von den
Menschen Götter und Geister in Betracht gezogen.
Bis Heute finden wir mythische Bilder in religiösen Kulten und in den Bräuchen der Volksfrömmigkeit.
In der freien Natur erlebte der Mensch der Frühzeit die Macht des Unheimlichen und sah sich ihr
ohnmächtig ausgesetzt.
[...]
Die Naturwissenschaft ist eine der ersten großen Wissenschaften die bis heute genügend
Forschungsmaterial liefert.
Aufgrund ihrer Erkenntnis und das Verständnis um die Sache begannen die Menschen sich aus ihr
heraus zu arbeiten, in dem sie Selbstvertrauen sich selbst gegenüber bildeten und das blinde
Vertrauen in die Natur verloren.
Sie vertrauten auf das was sie sich durch gezieltes Eingreifen von der Natur nahmen und nicht mehr
auf das was sie ihnen von sich aus gab.
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Diese prozesshafte Form der Entfremdung ist mehr als nur eine Gegenüberstellung des Menschen
zur Natur.
Der Mensch stellt sich ihr im Laufe seiner Geschichte quasi direkt über.
So deutlich wie es die Bibel in ihrer Schöpfungsgeschichte ausdrückt …und mache Dir die Erde
Untertan.
Heute suchen wir Zufluchtsorte in der heilen Welt der Natur, wo alles immer wieder neu wird.
Wir erfreuen uns an den ersten Sonnenstrahlen im Frühling genauso wie an dem ersten Schnee im
Winter.
Wir geben uns diesen Naturgewalten hin und fühlen eine gewisse Vertrautheit und Geborgenheit,
wenn wir uns in ihr aufhalten. Nicht zuletzt aber vertrauen wir dem Wetterbericht, der Sturm und
Lawinenwarnung, den Gezeiten Ebbe und Flut und dem Bergführer der sich auskennt.
Im Folgenden gehe ich auf die ersten großen Philosophen ein die die Naturwissenschaft bis in die
moderne Welt hinein geprägt haben.
Zum Verständnis des Naturbegriffs, Naturbildern und deren Erkenntnissen gab es im
weltgeschichtlichen Verlauf viele Deutungen.
Doch betrachtet man all diese wissenschaftlichen, literarischen, mythischen und epischen
Naturbilder in ihrem Kern, verfügen alle über die einzig und alleinige Physis, nämlich dem Grundsatz
das die Natur als das Gewachsene und von Selbst aus sich heraus gewordene Seiende ist mit dem Ziel
der Vollendung um dann wieder zu vergehen um den Kreislauf von neuem zu beginnen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Naturbegriff
- Das Verständnis des Naturbegriffs im Wandel der Geschichte
- Das magisch mystische Naturverständnis
- Antikes Naturverständnis
- Der Begriff der Natur
- Die Ilias und die Odyssee von Homer
- Der Naturbegriff und sein Verständnis in Anlehnung an Kant
- Der Naturbegriff in Anlehnung an Nietzsche
- Bilanz
- Vorwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die historische Entwicklung des Naturbegriffs und des Naturverständnisses. Dabei wird die Frage gestellt, wie sich das menschliche Verständnis der Natur von einem magisch-mystischen Ansatz in der Frühzeit über die Philosophie der Antike bis hin zu den Ansätzen von Kant und Nietzsche entwickelt hat.
- Entwicklung des Naturverständnisses im Laufe der Geschichte
- Der Einfluss des magisch-mystischen Denkens
- Der Einfluss der Philosophie der Antike
- Das Naturverständnis in der modernen Philosophie
- Die Rolle des Menschen in der Natur
Zusammenfassung der Kapitel
Der Naturbegriff
Dieses Kapitel führt in die Thematik des Naturbegriffs ein und stellt die zentrale Frage nach der Entwicklung des Naturverständnisses im Laufe der Geschichte.
Das magisch mystische Naturverständnis
Dieses Kapitel befasst sich mit dem frühen Naturverständnis des Menschen, das von magisch-mystischen Vorstellungen geprägt war. Die Natur wurde als eine von göttlichen Mächten beherrschte Welt angesehen, die sowohl Furcht als auch Bewunderung hervorrief.
Antikes Naturverständnis
Dieses Kapitel analysiert das antike Naturverständnis und betrachtet die Bedeutung des Begriffs "Physis" in der griechischen Philosophie. Es wird die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Denkens in der Antike beleuchtet.
Der Begriff der Natur
In diesem Kapitel wird der Begriff "Physis" genauer untersucht und seine verschiedenen Bedeutungsfacetten erläutert. Es werden auch die frühesten schriftlichen Zeugnisse des Begriffs, wie die Odyssee von Homer, analysiert.
Die Ilias und die Odyssee von Homer
Dieses Kapitel beleuchtet die literarische Beschreibung von Naturphänomenen in den Werken von Homer, insbesondere in der Ilias und der Odyssee.
Der Naturbegriff und sein Verständnis in Anlehnung an Kant
Dieses Kapitel untersucht das Naturverständnis Immanuel Kants und seine Auswirkungen auf die moderne Philosophie. Es wird die "Kritik der reinen Vernunft" als ein bedeutendes Werk in diesem Kontext vorgestellt.
Der Naturbegriff in Anlehnung an Nietzsche
Dieses Kapitel widmet sich dem Naturverständnis von Friedrich Nietzsche und analysiert dessen Einfluss auf das heutige Denken.
Bilanz
Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung der verschiedenen Ansätze zum Naturverständnis und diskutiert die unterschiedlichen Perspektiven auf die Natur.
Schlüsselwörter
Der Text behandelt die zentralen Themen des Naturbegriffs und des Naturverständnisses. Schlüsselbegriffe sind: magisch-mystisches Denken, antikes Naturverständnis, Physis, Homer, Kant, Nietzsche, Naturwissenschaften, Evolution, Mensch-Natur-Beziehung.
- Quote paper
- Sabine Watzlawek (Author), 2009, Das Verständnis des Naturbegriffs im Wandel der Geschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152971