Es ist für jeden Lehrer erstrebenswert, mit einem guten Gefühl zu unterrichten, damit am Ende einer Unterrichtsstunde sowohl der Lehrer mit dem Lernergebnis der Schüler als auch die Schüler mit dem Unterricht an sich zufrieden sind. Doch wie muss der Unterricht sein, der dieses positive Gefühl sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern auslöst? Welche Merkmale muss guter Unterricht aufweisen?
Wie steigt ein Lehrer am besten in den Unterricht ein, um die
Aufmerksamkeit und das Interesse seiner Schüler gleich mit Beginn des
Unterrichts zu fesseln? Wie macht er die Schüler neugierig und wissbegierig auf den Inhalt der Unterrichtsstunde oder –einheit? Welche Unterrichtseinstiege eignen sich dafür? Besonders vor dem Hintergrund des absolvierten Fachpraktikums erscheint dieses Thema als eine der Grundlagen des Unterrichts.
Im Geschichtsunterricht wie auch in den meisten anderen Fächern spielen Einstiege in neue Themen eine wesentliche Rolle. Sie sind oftmals die erste Begegnung des Schülers mit einem ihm zuvor unbekannten Thema. Einstiege bilden daher einen wesentlichen Teil der didaktischen Konstruktion einer Unterrichtsreihe.
Bezüglich der Geschichtsdidaktik ist Gerhard Schneider der Einzige, der sich bisher intensiv mit der Problematik der Einstiege in den Geschichtsunterricht auseinander gesetzt hat. Aufgrund dessen dient sein Werk „Gelungene Einstiege“ als geschichtsdidaktische Grundlage dieser Arbeit.
Im Folgenden werde ich aufzeigen, was allgemeindidaktisch unter einem
Unterrichtseinstieg zu verstehen ist, was dessen Funktionen sind und welche Probleme dabei entstehen können. Daran schließt sich die Sachanalyse der für das Seminar ausschlaggebenden Französischen Revolution an, um anschließend die unterschiedlichen Einstiegstypen, so wie Schneider sie ausgeführt hat, vorzustellen und mit Hilfe von Beispielen zur FR zu verdeutlichen. Detaillierter wird dann auf den problematisierenden Einstiegstyp eingegangen, der mittels der Theorie der Kognitiven Dissonanz näher untersucht wird und ebenfalls unter
Zuhilfenahme eines Beispiels aus der FR veranschaulicht wird. Abschließend erfolgt eine Reflexion der zuvor dargelegten Inhalte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Unterrichtseinstieg - Was ist ein Einstieg?
- Was ist die Funktion eines Unterrichtseinstiegs?
- Welche Probleme können entstehen?
- Die vier Einstiegstypen nach Gerhard Schneider
- Sachanalyse: Vorstellung des historischen Kontexts
- Der animative Einstiegstyp
- Der repetitive Einstiegstyp
- Der sedative Einstiegstyp
- Der problematisierende Einstiegstyp
- Zur Theorie der Kognitiven Dissonanz
- Die unterrichtspraktische Bedeutung
- Kognitive Dissonanz als didaktischer Königsweg?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Unterrichtseinstiegs im Geschichtsunterricht, insbesondere mit der Frage, wie ein effektiver und interessanter Einstieg in ein neues Thema gestaltet werden kann. Dabei wird der problematisierende Einstiegstyp im Detail beleuchtet, wobei die Theorie der Kognitiven Dissonanz als theoretisches Fundament dient. Die Arbeit untersucht, wie ein problematisierender Einstieg mithilfe der Kognitiven Dissonanz die Aufmerksamkeit der Schüler wecken und ihr Interesse am Thema steigern kann.
- Die Funktion und Bedeutung des Unterrichtseinstiegs
- Die verschiedenen Einstiegstypen nach Gerhard Schneider
- Die Theorie der Kognitiven Dissonanz und ihre Anwendung im Geschichtsunterricht
- Der problematisierende Einstiegstyp als effektive Methode im Geschichtsunterricht
- Die didaktische Relevanz des problematisierenden Einstiegs im Kontext der Kognitiven Dissonanz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Unterrichtseinstiegs im Geschichtsunterricht dar und verdeutlicht die Wichtigkeit eines gelungenen Einstiegs für den Lernerfolg der Schüler. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff „Einstieg“ im didaktischen Kontext und definiert seine Funktionen und möglichen Probleme. Die Sachanalyse in Kapitel 3 präsentiert den historischen Kontext der Französischen Revolution als Beispiel für die Anwendung verschiedener Einstiegstypen. Kapitel 3.5 widmet sich dem problematisierenden Einstiegstyp und seiner Bedeutung für die kognitive Aktivierung der Schüler. Dabei werden die Theorie der Kognitiven Dissonanz und ihre praktische Anwendung im Unterricht erläutert.
Schlüsselwörter
Unterrichtseinstieg, Geschichtsunterricht, problematisierender Einstiegstyp, kognitive Dissonanz, Französische Revolution, didaktische Relevanz, Lernerfolg, Schülermotivation, Unterrichtsgestaltung.
- Quote paper
- Philipp Schubert (Author), 2009, Unterrichtseinstiege wirkungsvoll inszenieren - unter besonderer Berücksichtigung des problematisierenden Einstiegs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152673