Friedrich Ebert gehört zu den wenigen Politikern der Weimarer Republik, deren
Namen auch heute noch einer breiten Masse von Leuten bekannt ist. Dies liegt
hauptsächlich daran, dass eine der wichtigsten Stiftungen der Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands (SPD) seinen Namen trägt. Der Lebensweg Eberts und sein
erstaunlicher Aufstieg vom mittellosen Sattlergesellen zum Reichspräsidenten und
sein konsequentes Eintreten für eine parlamentarische Demokratie dürften allerdings
nur Wenigen bekannt sein. Friedrich Eberts Leistungen werden heute auch von
konservativen Politikern allgemein anerkannt, was zu seinen Lebzeiten noch
vollkommen undenkbar war, auch wenn diese bei der Einschätzung seiner
politischen Leistungen sein konsequentes Eintreten gegen eine Revolution nach
russischem Vorbild stark in den Fordergrund stellen.1 Genau diese Haltung machte
ihn für das sozialistische Lager in der Nachkriegszeit zu einem Arbeiterverräter. Eine
Reduktion von Eberts Leistungen auf die Verhinderung des Zustandekommens eines
sozialistischen Staatssystems in Deutschland ist allerdings keineswegs gerechtfertigt
und wird Eberts Leistungen im Kampf für die Gleichberechtigung aller Bürger in
Deutschland nicht gerecht.
In der folgenden Arbeit werde ich versuchen das Leben Friedrich Eberts und seine
politischen Leistungen darzustellen. Dies ist aufgrund des beschränkten Umfangs der
Arbeit lediglich vergleichsweise oberflächlich möglich. Insbesondere die komplexen
politischen Vorgänge während der Revolutionszeit 1918/1919 und die politische
Arbeit Eberts als Reichspräsident können im Folgenden nur ansatzweise erläutert
werden.
1 vgl. Rürup in: Friedrich Ebert und Seine Zeit (1991), S. 69 Z. 24 ff.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugend und Wanderschaft (1871-1891)
- Friedrich Ebert in Bremen (1891-1905)
- Aufstieg in der Bremer Sozialdemokratie (1891-1900)
- Exkurs: Die Sozialdemokratie im Kaiserreich
- Arbeitersekretär und Bürgerschaftsabgeordneter (1900-1905)
- Eberts Aufstieg in der SPD (1905-1918)
- Sekretär im Parteivorstand und Reichstagsabgeordneter (1905-1913)
- Parteivorsitzender der SPD im Weltkrieg (1913-1918/1919)
- Friedrich Eberts Rolle in der Revolutionszeit (1918/1919)
- Friedrich Ebert als Reichspräsident (1919-1925)
- Anfangszeit der Weimarer Republik
- Amtsauffassung und Koalitionspolitik
- Verleumdungskampagnen gegen den Reichspräsidenten
- Eberts Platz in der deutschen Geschichte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und Wirken von Friedrich Ebert, einem bedeutenden deutschen Politiker der Weimarer Republik. Sie zeichnet seinen Aufstieg vom bescheidenen Sattlergesellen zum Reichspräsidenten nach und analysiert seine politischen Leistungen im Kontext der deutschen Geschichte.
- Eberts Jugend und Wanderschaft
- Sein Aufstieg in der Bremer Sozialdemokratie
- Seine Rolle als Parteivorsitzender der SPD im Weltkrieg
- Sein Engagement für die Demokratie während der Revolutionszeit
- Seine Amtszeit als Reichspräsident
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt Friedrich Ebert als eine der wenigen bekannten Persönlichkeiten der Weimarer Republik vor. Sie skizziert seinen Lebensweg und betont seine Bedeutung für die parlamentarische Demokratie.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit Eberts Jugend und seiner Wanderjahre. Es geht dabei auf seine familiären Verhältnisse und seine Ausbildung ein und zeichnet die Anfänge seiner politischen Sozialisation nach.
- Kapitel drei widmet sich Eberts Zeit in Bremen. Es beleuchtet seinen Aufstieg in der Bremer Sozialdemokratie, seine Rolle als Arbeitersekretär und Bürgerschaftsabgeordneter und seine Auseinandersetzung mit den politischen Herausforderungen der Zeit.
- Kapitel vier beleuchtet Eberts Aufstieg in der SPD auf nationaler Ebene. Es beschreibt seine Tätigkeit als Sekretär im Parteivorstand und Reichstagsabgeordneter, seine Rolle als Parteivorsitzender im Weltkrieg und sein Engagement während der Revolution.
- Das fünfte Kapitel behandelt Eberts Amtszeit als Reichspräsident. Es beleuchtet die Anfangszeit der Weimarer Republik, seine Amtsauffassung, seine Koalitionspolitik und die Verleumdungskampagnen, denen er ausgesetzt war.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Themen wie Friedrich Eberts Biographie, die deutsche Sozialdemokratie, die Weimarer Republik, die Revolution von 1918/1919, die parlamentarische Demokratie, die Rolle der Arbeiterbewegung und die politische Arbeit Eberts als Reichspräsident.
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- Dirk Cordes (Autor), 2003, Friedrich Ebert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15257