Humankapital, das Unwort des Jahres 2004, so argumentierten die Linguisten, meine eigentlich: Ob Maschine oder Mensch, alles egal, alles nur Material.
Michael Litschka,Experte beim Kompetenzzentrum für Humanvermögen in Klosterneuburg formuliert seine Kritik so: "Die Unwort-Entscheidung ist weder wirtschaftlich noch ethisch gerechtfertigt und von einer völlig falschen Vorstellung des Konzepts getragen." Es ist völlig unsinnig, wenn Unternehmen in ihrem Anspruch und Bekenntnis "Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital" ernst genommen werden sollen – aber niemand kennt dieses Kapital. Humankapital sieht die Menschen im Unternehmen nicht menschenverachtend als ökonomisierbare Masse, sondern als Wert und Erfolgsfaktoren des Unternehmens – und gerade nicht mehr nur als Verursacher von Kosten. Noch bis vor kurzem ging man davon aus, dass der in den herkömmlichen Bilanzen erfasste
"Wert" eines Unternehmens - z.B. Gebäude, Produktionsanlagen usw. - die Gesamtheit seiner Vermögenswerte ausreichend widerspiegelt. Mit der Herausbildung der "Wissensökonomie" wurde diese traditionelle Bewertung der Aktiva jedoch in Frage gestellt, denn man erkannte, dass das Humankapital zu einem immer bedeutenderen Bestandteil des Gesamtwertes eines Unternehmens wird.
Aus dieser Ausgangssituation ergibt sich die eigentliche Problemstellung der vorliegenden Arbeit. Die Problemstellung befasst sich mit der Messbarkeit des Humanvermögens, hier speziell durch das Human Ressource Accounting. Es stellt sich also die Frage, ob das Human Ressource Accounting, als Instrument des Personalcontrollings überhaupt für den Zweck der Humanvermögensrechnung beziehungsweise der Bewertung von Humanvermögen geeignet ist.
Basis dieser Arbeit ist es, deutlich zu machen, dass die Bestimmung von Humanvermögen insbesondere in Zeiten des Wandels sowie durch die zunehmende komplexere und dynamischere werdende Umwelt notwendig und in Ansätzen auch bereits möglich ist.
Im Rahmen dieser Arbeit, soll dem Leser das HRA zur Berechnung und Ermittlung von Humanvermögenswerten erläutert werden. Als Schwerpunkt dieser Ausarbeitung wird sowohl der inputorientierte als auch der
outputorientierte HRA-Ansatz dargestellt. Vor dem soeben beschriebenen Hintergrund ist das Ziel dieser Arbeit zu bestimmen, inwieweit das HRA für die Humanvermögensrechung, im Bereich Personalcontrolling für die Unternehmensführung möglich ist und sinnvoll erscheint.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Zielsetzung
- 1.3. Vorgehensweise
- 2. Charakterisierung der Humanvermögensrechnung und dem Human Resource Accounting
- 2.1. Definition der Humanvermögensrechnung
- 2.2. Definition des Human Resource Accounting
- 2.3. Organisatorische Eingliederung in die Unternehmensführung
- 3. Möglichkeiten der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten
- 3.1. Inputorientierter Ansatz
- 3.2. Outputorientierter Ansatz
- 4. Grenzen der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten
- 5. Beitrag der Humanvermögensrechnung und dem Human Resource Accounting zur Unternehmensführung
- 6. Begutachtung des HRA Ansatzes
- 7. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Humanvermögensrechnung (HVR) und das Human Resource Accounting (HRA) als Grundlage eines modernen Human Ressource Managements zur Unterstützung der Unternehmensführung. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten zu beleuchten und den Beitrag von HVR und HRA zur Unternehmensführung zu analysieren.
- Definition und Abgrenzung von HVR und HRA
- Methoden zur Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten (Input- und Output-orientierte Ansätze)
- Grenzen der quantitativen Erfassung und Bewertung von Humanvermögen
- Der Beitrag von HVR und HRA zur strategischen Unternehmensführung
- Bewertung des HRA-Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Humanvermögensrechnung (HVR) und des Human Resource Accounting (HRA) ein. Es wird die Problemstellung, die mit der Schwierigkeit der Bewertung von Humankapital verbunden ist, herausgestellt und die ethischen Bedenken angesprochen, die mit der reinen Ökonomisierung des Menschen einhergehen. Die Zielsetzung der Arbeit wird klar formuliert, nämlich die Erforschung der Möglichkeiten und Grenzen von HVR und HRA sowie deren Nutzen für die Unternehmensführung. Die Vorgehensweise wird skizziert.
2. Charakterisierung der Humanvermögensrechnung und dem Human Resource Accounting: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen von HVR und HRA. Es werden die verschiedenen Ansätze und Perspektiven auf die Bewertung von Humankapital erläutert und die organisatorische Einbettung dieser Konzepte in die Unternehmensführung diskutiert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der beiden Konzepte und ihrer Bedeutung im Kontext des Unternehmens.
3. Möglichkeiten der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Methoden zur Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten. Es werden input- und outputorientierte Ansätze detailliert beschrieben und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert. Der Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen bei der Quantifizierung von immateriellen Werten, die mit dem Humankapital verbunden sind.
4. Grenzen der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Einschränkungen und Herausforderungen, die bei der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten auftreten. Es werden die Schwierigkeiten bei der Messung von immateriellen Werten und die potenziellen Verzerrungen und Ungenauigkeiten der verschiedenen Bewertungsmethoden beleuchtet. Das Kapitel betont die Komplexität und die Grenzen quantitativer Ansätze.
5. Beitrag der Humanvermögensrechnung und dem Human Resource Accounting zur Unternehmensführung: Dieses Kapitel untersucht den praktischen Nutzen von HVR und HRA für die Unternehmensführung. Es wird aufgezeigt, wie diese Konzepte zur strategischen Planung, zur Entscheidungsfindung und zur Steuerung von Personalprozessen beitragen können. Die Bedeutung von Informationen über das Humankapital für die langfristige Unternehmensentwicklung wird hervorgehoben.
6. Begutachtung des HRA Ansatzes: Dieses Kapitel bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem HRA-Ansatz. Es analysiert die Stärken und Schwächen des Ansatzes und bewertet dessen Anwendbarkeit in der Praxis. Das Kapitel diskutiert mögliche Verbesserungen und Weiterentwicklungen des HRA-Konzepts.
Schlüsselwörter
Humanvermögensrechnung, Human Resource Accounting, Humankapital, Bewertung von Humanvermögen, Unternehmensführung, strategische Personalplanung, Input-orientierte Ansätze, Output-orientierte Ansätze, Grenzen der Bewertung, immaterielle Werte.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Humanvermögensrechnung und Human Resource Accounting
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Humanvermögensrechnung (HVR) und dem Human Resource Accounting (HRA) im Kontext des modernen Human Resource Managements und ihrer Bedeutung für die Unternehmensführung. Sie untersucht die Möglichkeiten und Grenzen der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten und analysiert den Beitrag von HVR und HRA zur strategischen Unternehmensführung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung von HVR und HRA; Methoden zur Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten (Input- und Output-orientierte Ansätze); Grenzen der quantitativen Erfassung und Bewertung von Humanvermögen; Der Beitrag von HVR und HRA zur strategischen Unternehmensführung; und eine kritische Bewertung des HRA-Ansatzes.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Vorgehensweise); Charakterisierung von HVR und HRA; Möglichkeiten der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten; Grenzen der Erfassung und Bewertung; Beitrag von HVR und HRA zur Unternehmensführung; Begutachtung des HRA-Ansatzes; und Schlussfolgerungen.
Welche Methoden der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert sowohl input- als auch outputorientierte Ansätze zur Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten. Die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Ansätze werden detailliert diskutiert, wobei die Herausforderungen bei der Quantifizierung immaterieller Werte im Mittelpunkt stehen.
Welche Grenzen der Erfassung und Bewertung von Humanvermögenswerten werden hervorgehoben?
Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Messung immaterieller Werte und die potenziellen Verzerrungen und Ungenauigkeiten verschiedener Bewertungsmethoden. Die Komplexität und die Grenzen quantitativer Ansätze werden betont.
Welchen Beitrag leisten HVR und HRA zur Unternehmensführung?
Die Arbeit zeigt auf, wie HVR und HRA zur strategischen Planung, Entscheidungsfindung und Steuerung von Personalprozessen beitragen können. Die Bedeutung von Informationen über das Humankapital für die langfristige Unternehmensentwicklung wird hervorgehoben.
Wie wird der HRA-Ansatz bewertet?
Die Arbeit bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem HRA-Ansatz, analysiert seine Stärken und Schwächen und bewertet seine Anwendbarkeit in der Praxis. Mögliche Verbesserungen und Weiterentwicklungen des Konzepts werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Humanvermögensrechnung, Human Resource Accounting, Humankapital, Bewertung von Humanvermögen, Unternehmensführung, strategische Personalplanung, Input-orientierte Ansätze, Output-orientierte Ansätze, Grenzen der Bewertung, immaterielle Werte.
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- Diplom Kaufmann (FH) Stefan Wiegand (Author), 2005, Die Humanvermögensrechnung als Grundlage eines modernen Human Ressource Accounting zur Unterstützung der Unternehmensführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152455