Konstantin der Große als ein Faszinosum der Spätantike sollte postum prägend für eine ebenfalls große Epoche der Historie sein, dem Mittelalter. War er es doch angeblich, der das Christentum in seiner Gänze begründete und das Handeln des im Mittelalter dominierenden Papsttums legitimierte. Es gibt nur wenige antike Persönlichkeiten, die in der modernen Forschung so häufig und so kontrovers diskutiert worden sind wie Konstantin der Große; Urteile reichen vom politischen Pragmatismus, bis hin zur mythologischen Suprematie. Erschwerend für die Forscher ist die Frage nach der Motivation für das jeweilige Handeln Konstantins, da es aufgrund von nachträglicher christlicher Einfärbung quasi unmöglich ist, Ursachenforschung in der Kindheit und Jugend zu betreiben. Im Zentrum dieser Arbeit stehen – retrospektiv betrachtet – bedeutende Zäsuren, die Konstantins Leben und die Beschaffenheit seiner Umwelt gänzlich umgestalten sollten, ergo wird seiner Kaiserkrönung im Jahre 306 n. Chr. und der siegreichen Schlacht über Maxentius am Pons Milvius (Milvische Brücke) am 28. Oktober 312 n. Chr. genauso viel Aufmerksamkeit gewidmet, wie seiner Erringung der Alleinherrschaft im Jahre 324 n. Chr. gegenüber Licinius.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundzüge und Einflusssphären der Tetrarchie unter Diokletian
- Die Kaiserkrönung Konstantins im Jahre 306 n. Chr.
- Die positive Christenpolitik
- Das Toleranzedikt des Galerius im Jahre 311 n. Chr.
- Die Schlacht am Pons Milvius
- Die Instrumentalisierung des Kreuzes als Insignie des Sieges
- Der pagane Polytheismus versus christlichem Monotheismus
- Die Erringung der Alleinherrschaft Konstantins im Jahre 324 n. Chr.
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die scheinbare Ambivalenz von Konstantins politischem Handeln im Kontext der Spätantike zu beleuchten. Dabei liegt der Fokus auf den entscheidenden Wendepunkten in seinem Leben, die seine Umwelt und sein Schicksal nachhaltig beeinflussten. Die Arbeit konzentriert sich auf Konstantins Kaiserkrönung im Jahre 306 n. Chr., die Schlacht am Pons Milvius im Jahr 312 n. Chr. und die Erringung der Alleinherrschaft im Jahr 324 n. Chr. Anhand dieser Zäsuren wird untersucht, wie Konstantins politisches Handeln von der tetrarchischen Herrschaftsideologie, der sich wandelnden Religionslandschaft und den Machtverhältnissen in der Spätantike geprägt wurde.
- Die Tetrarchie unter Diokletian als Ausgangspunkt für Konstantins politisches Handeln
- Konstantin's Kaiserkrönung und die Folgen für das tetrarchische System
- Die Bedeutung der Schlacht am Pons Milvius für Konstantins Aufstieg und die Christianisierung des Römischen Reiches
- Die Erringung der Alleinherrschaft und Konstantins Positionierung im römischen Machtkampf
- Die Ambivalenz von Konstantins Bekehrung zum Christentum.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Konstantin den Großen als eine Schlüsselfigur der Spätantike vor und diskutiert die Herausforderungen der Forschung, die sich mit seiner Motivation und seinem Handeln auseinandersetzt.
Kapitel 2 beleuchtet die Tetrarchie unter Diokletian als Konstantins anfängliche politische und religiöse Umwelt. Die Tetrarchie, die als Stabilisierungsmaßnahme für das Römische Reich konzipiert war, beruhte auf einer theokratischen Herrschaftsideologie, die die Kaiser als Nachkommen von Jupiter und Herkules darstellte und den christlichen Glauben verfolgte. Die Christen wurden als Häretiker betrachtet, da sie die Verehrung römischer Gottheiten ablehnten und nur einem Gott huldigten.
Kapitel 3 befasst sich mit der Kaiserkrönung Konstantins im Jahre 306 n. Chr. und den daraus resultierenden Problemen für das tetrarchische System. Konstantin wurde als Usurpator betrachtet und von Galerius gezwungen, sich mit dem Caesariat zu begnügen.
Schlüsselwörter
Konstantin der Große, Tetrarchie, Diokletian, Kaiserkrönung, Pons Milvius, Schlacht, Christenverfolgung, Christentum, Machtpolitik, Religion, Spätantike.
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- Alexis Demos (Author), 2006, Konstantin der Große, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152325