Das in Süd-Xinjiang gelegene Einzugsgebiet des Tarim hat innerhalb der letzten 50 Jahre eine enorme Entwicklung durchlaufen. Während es vor der Machtübernahme der Kommunistischen Partei Chinas 1949 und dem darauf folgenden Einzug der Volksbefreiungsarmee in Xinjiang ein ‒ abgesehen von vereinzelten Oasensiedlungen und kurzzeitig verweilenden Nomadenstämmen ‒ nahezu unbesiedeltes Gebiet darstellte, wurde die Siedlungsstruktur nach 1949 durch eine gezielte Ansiedlung von Han-Chinesen schlagartig geändert. Zur Nahrungsmittelversorgung der neuen, die Grenzregion kontrollierenden Siedler, aber auch, um die wirtschaftliche Entwicklung Xinjiangs voranzutreiben, wurde Ende der 50er Jahre ein ausgedehntes Landerschließungsprogramm und eine in Schüben folgende Agrarkolonisation durchgeführt. Von Produktions- und Aufbaukorps geführte Staatsfarmen, agrarische Landnutzungsflächen, Staudämme, Bewässerungssysteme und neue Straßen diktierten fortan neben der traditionellen uigurischen Oasenwirtschaft das Landschaftsbild.
Die exzessive Erschließung eines überschätzten Landnutzungspotentials am Rande der Taklimakan hatte neben politischen, ökonomischen und sozialen vor allem tief greifende ökologische Folgen, wie die starke Verringerung der Abflussmenge des Tarim, das Trockenfallen seiner Endseen und eines großen Teils seines Unterlaufs sowie die Absenkung des Grundwasserspiegels. Das veränderte Flussregime führte innerhalb der letzten Jahrzehnte zur Degradation des sog. „Grünen Korridors“, d. h. der Auenwälder entlang des Tarim sowie zur Zerstörung der umliegenden Wüstenvegetation und einer damit verbundenen Versandung. Durch die landwirtschaftlich bedingte Erhöhung des Mineralgehalts im Oberflächen- und Grundwasser kam es zudem zu einer starken Bodenversalzung sowie einer Wasserverschmutzung. Die Degradation von Weideflächen folgte ebenfalls.
Nach einer geographischen sowie naturräumlichen Einordnung des Gebietes beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der sich im Zeitverlauf verändernden Verfügbarkeit der Wasserressourcen und den ebenfalls mit der Zeit wechselnden Formen der Bodennutzung im Einzugsgebiet des Tarim sowie mit den daraus hervorgehenden Ursachen der Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts. Im Anschluss darauf wird näher auf die sich daraus ergebenden Folgeerscheinungen eingegangen, bevor die Arbeit mögliche Lösungsansätze für die
derzeitige Situation diskutiert und mit einem Ausblick schließt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Einzugsgebiet des Tarim - eine Geographische Einordnung
3. Das Einzugsgebiet des Tarim - eine naturräumliche Einordnung
3.1 Klima
3.2 Hydrologie
3.3 Vegetation und Böden
4. Wasserressourcen und Landnutzung im Einzugsgebiet des Tarim
4.1 Wasserressourcen und Landnutzung vor 1949
4.1.1 Die Oasenwirtschaft
4.1.2 Nomadische Viehhaltung
4.2 Wasserressourcen und Landnutzung nach 1949.
4.2.1 Die Gründung des Produktions- und Aufbaukorps (PAK)
4.2.2 Die Gründung der Staatsfarmen
5. Ursachen der Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts
6. Ökologische Folgen
6.1 Austrocknung der Endseen und des Unterlaufs des Tarim
6.2 Zerstörung der Auenwälder und der Wüstenvegetation
6.3 Versandung
6.4 Versalzung
6.5 Wasserverschmutzung
6.6 Degradation der Weideflächen
6.7 Auswirkungen der ökologischen Folgen auf die Landwirtschaft
7. Lösungsansätze und Gegenmaßnahmen
8. Ausblick
9. Literaturverzeichnis
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