Sicherlich gibt es wenige Begriffe, die in der letzten Dekade häufiger verwendet und
diskutiert wurden, als der Begriff „Globalisierung“.
So verwundert es nicht dass 1989, in der 19. Auflage der Enzyklopädie Brockhaus, dem
Begriff Globalisierung 8 Zeilen eingeräumt wurden, während im heutigen Band 325 Zeilen
der Erklärung dieses Begriffs gewidmet sind. Doch was verbirgt sich hinter diesem, in der
letzten Dekade in sämtlichen Gesellschaftskreisen so häufig verwendeten Schlagwort? Diese
Arbeit soll zu einem besseren Verständnis dieses Begriffs beitragen.
Hierfür werden im ersten Abschnitt einige Definitionen genannt, welche diesem komplexen
Begriff möglichst nahe kommen.
Ein Problem zum allgemeingültigen Verständnis des Begriffs Globalisierung besteht
sicherlich darin, dass er je nach politischer Einstellung, Bildung sowie persönlicher
Betroffenheit völlig unterschiedlich ausgelegt wird.
Auch wenn viele unter dem Begriff unterschiedliches verstehen, ist es sehr wahrscheinlich,
dass jedermann mit dem jeweils zugrunde liegenden Begriff konfrontiert wird. Die großen
Probleme der Industriestaaten, wie etwa steigende Arbeitslosenzahlen, oder folgenreiche
Einsparungen der öffentlichen Hand und der Haushalte, werden schließlich mit dem Prozess
der Globalisierung begründet. Alle anderen politischen und wirtschaftlichen Fragen scheinen
angesichts der kaum noch überschaubaren Literatur in Hintergrund zu treten.
Die Menschen treten durch diese Entwicklung der letzten Jahre zunehmend in einen Konflikt
zwischen nationalen Traditionen und den Herausforderungen einer globalisierten Welt (vgl.
von Dohnanyi, 1999, S.10ff).
Nach der Erklärung des Begriffs, sollen in der vorliegenden Arbeit außerdem die Ursachen
erklärt werden, welche für den heutigen Fortschritt des Globalisierungsprozesses
verantwortlich sind. Bei dieser Herausarbeitung der wesentlich erscheinenden Ursachen, war
es sehr schwierig, sich bei den Ursachen der Globalisierung auf einen Hauptaspekt zu
beschränken, da nur ein Zusammenspiel von bestimmten regionalen und internationalen
Begebenheiten diesen komplexen Prozess sinnvoll abzubilden vermag.
GLIEDERUNG
1. Einleitung
2. Der Begriff Globalisierung
3. Ursachen der Globalisierung
3.1. Deregulierung der Märkte
3.1.1 Theorie der Außenwirtschaft
3.1.2 Markt und Wettbewerb
3.2. Internationalisierung der Märkte
3.2.1 Erweiterungen des Freihandels
3.2.2 Politische Veränderungen
3.3. Der Technische Fortschritt
3.3.1 Neue Technologien in der Kommunikation
3.3.2 Sinkende Transaktionskosten
3.3.3 Die wachsende Bedeutung von Wissen
3.4. Die Bedeutung der Kapitalmärkte
3.4.1 Wachsende Bedeutung von Kapitalströmen
3.4.2 Regulierung der Finanzmärkte
3.5. Die Veränderung der Arbeitsmärkte
3.5.1. Strukturwandel der Produktionsfaktoren
3.5.2 Die Rolle der Direktinvestitionen
3.6. Kulturelle Transformation als Ursache für Globalisierung
3.6.1 „Denationalisierung“
3.6.2 Globalisierung am Beispiel der „ökologischen Globalisierung
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Sicherlich gibt es wenige Begriffe, die in der letzten Dekade häufiger verwendet und diskutiert wurden, als der Begriff „Globalisierung“.
So verwundert es nicht dass 1989, in der 19. Auflage der Enzyklopädie Brockhaus, dem Begriff Globalisierung 8 Zeilen eingeräumt wurden, während im heutigen Band 325 Zeilen der Erklärung dieses Begriffs gewidmet sind. Doch was verbirgt sich hinter diesem, in der letzten Dekade in sämtlichen Gesellschaftskreisen so häufig verwendeten Schlagwort? Diese Arbeit soll zu einem besseren Verständnis dieses Begriffs beitragen.
Hierfür werden im ersten Abschnitt einige Definitionen genannt, welche diesem komplexen Begriff möglichst nahe kommen.
Ein Problem zum allgemeingültigen Verständnis des Begriffs Globalisierung besteht sicherlich darin, dass er je nach politischer Einstellung, Bildung sowie persönlicher Betroffenheit völlig unterschiedlich ausgelegt wird.
Auch wenn viele unter dem Begriff unterschiedliches verstehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass jedermann mit dem jeweils zugrunde liegenden Begriff konfrontiert wird. Die großen Probleme der Industriestaaten, wie etwa steigende Arbeitslosenzahlen, oder folgenreiche Einsparungen der öffentlichen Hand und der Haushalte, werden schließlich mit dem Prozess der Globalisierung begründet. Alle anderen politischen und wirtschaftlichen Fragen scheinen angesichts der kaum noch überschaubaren Literatur in Hintergrund zu treten.
Die Menschen treten durch diese Entwicklung der letzten Jahre zunehmend in einen Konflikt zwischen nationalen Traditionen und den Herausforderungen einer globalisierten Welt (vgl. von Dohnanyi, 1999, S.10ff).
Nach der Erklärung des Begriffs, sollen in der vorliegenden Arbeit außerdem die Ursachen erklärt werden, welche für den heutigen Fortschritt des Globalisierungsprozesses verantwortlich sind. Bei dieser Herausarbeitung der wesentlich erscheinenden Ursachen, war es sehr schwierig, sich bei den Ursachen der Globalisierung auf einen Hauptaspekt zu beschränken, da nur ein Zusammenspiel von bestimmten regionalen und internationalen Begebenheiten diesen komplexen Prozess sinnvoll abzubilden vermag.
2. Der Begriff Globalisierung
Der Begriff Globalisierung wurde nach Christian von Weizsäcker (1999, S.47) erstmals Anfang der 80er Jahre in der Marketingliteratur erwähnt, wobei er von einer Globalisierung von Marken, wie z.B. Coca-Cola oder BMW sprach.
Die Bedeutung dieses Begriffs war allerdings nichts neues, wie er im Folgenden unterstreicht:
„Das neue Wort „Globalisierung“ hat die Ökonomen nicht sonderlich interessiert, weil für die der Vorgang der Globalisierung seit zwei Jahrhunderten das tägliche Brot ist“ (von Weizsäcker, 1999, S. 5ff).
Wie bereits oben erwähnt gibt es keine allgemeingültige Definition des Begriffs Globalisierung. Weitgehende Übereinstimmung herrscht aber vor allem darin, dass man unter dem Begriff Globalisierung keine Zustände, sondern Prozesse versteht, welche nicht nur wirtschaftlicher Dimension sind, sondern auch eine politische, eine gesellschaftliche und eine kulturelle Dimension besitzen (vgl. Beck,1997, S.34).
Eine treffende Definition des Begriffs Globalisierung, welche diese Dimensionen berücksichtigt ist die folgende: “Als Globalisierung i.w.S. sollen Ursachen, Merkmale und Auswirkungen eines komplexen Prozesses der weltweiten Vernetzung und Interdependenz wirtschaftlicher, sozialer, politischer und kultureller (Sub-)Systeme bezeichnet werden“ (Voeller ,1999, S.10).
In dieser Arbeit werde ich mich hauptsächlich auf die wirtschaftliche und soziale Dimension der Globalisierung beziehen.
Zum besseren Verständnis dieses Begriffs eine Definition von Anthony Giddens, welcher Globalisierung als eine „Intensivierung weltweiter sozialer Beziehungen“ versteht, „durch die entfernte Orte in einer solchen Weise miteinander verbunden werden, dass Ereignisse an einem durch Vorgänge geprägt werden, die sich an einem viele Kilometer entfernten Ort abspielen und umgekehrt“ (Giddens , in Koitsch, 1999, S.85) .
Neu an dieser Art von Strukturveränderungen sind vor allem der Umfang der Ausbreitung, die Intensität mit welcher diese greifen sowie die unglaubliche Geschwindigkeit dieser Prozesse, welche in dieser Art erst seit etwa dem Ende des zweiten Weltkrieges zu beobachten sind.
Welche Ursachen für die oben beschriebenen Prozesse und Veränderungen, welche unter dem Begriff Globalisierung zusammengefasst sind, verantwortlich sein könnten, wird im Folgenden erarbeitet.
3. Ursachen der Globalisierung
3.1. Deregulierung der Märkte
3.1.1 Die Theorie der Außenwirtschaft
Zum besseren Verständnis der Ursachen der Globalisierung, kann die Ökonomische Theorie der Außenwirtschaft beitragen.
Der Grundgedanke des Außenhandels beruht auf der von David Ricardo begründeten Theorie der komparativen Kostenvorteile, welche in dem Buch „Principles of Political Economy and Taxation“ 1817 erstmals beschrieben wurde (vgl. von Weizsäcker, 1999, S.47 ff ) .
Nach Mankiw (1999, S.64) hat: „ …diejenige Person, die bei der Produktion eine kleinere Input-Menge einsetzt […] einen absoluten Kostenvorteil bei der Güterproduktion. Zum anderen hat die Person mit den niedrigeren Opportunitätskosten einen komparativen Vorteil. Die Handelsvorteile beruhen auf dem komparativen Vorteil, nicht auf dem absoluten Vorteil.“
An diesem Beispiel wird deutlich, dass immer dann Handel zwischen Länder sinnvoll ist, wenn Länder unterschiedliche Opportunitätskosten bzgl. des zu tauschenden Guts aufweisen.
Da dies eigentlich immer der Fall ist, sollen sich die Länder auf die Produktion jener Güter spezialisieren, bei denen sie einen komparativen Vorteil haben, wodurch es schließlich durch Handel allen besser geht, und somit das Weltsozialprodukt maximiert wird.
Die Ansicht von Ricardo, dass eine verstärkte internationale Arbeitsteilung durch Freihandel begünstigt wird, hat sich in der Wirtschaftstheorie weitgehend durchgesetzt (vgl. Weizsäcker ,1999, S. 47 ff). Auch Adam Smiths Theorie über den Wohlstand der Nationen vertritt die These, dass der freie Handel zum größtmöglichen Wohlstand für alle Nationen führt.
Ein Schluss daraus ist, dass Nationen, welche keinen Außenhandel betreiben, sich gegenüber den Außenhandel betreibenden Nationen schlechter stellen.
Die Meinung, dass Globalisierung die internationale Arbeitsteilung forciert, und somit zu einer effizienteren Allokation der Ressourcen führt, galt lange unangefochten, und hat somit den Prozess der Globalisierung vorangetrieben. Kritik wird aber inzwischen vor allem an der unterschiedlichen Kosteninternalisierung zwischen den Ländern geübt (vgl. Daly, in Spektrum der Wissenschaft, 1994, S.42), welche durch entsprechende politisch geschaffene international anerkannte Rahmenbedingungen noch stärker angeglichen werden sollte.
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- Quote paper
- Christian Schweizer (Author), 2003, Begriff und Ursache der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15221
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