Gestalttherapie beschäftigt sich mit der Wirklichkeitskonstruktion von Individuen. Jeder Mensch organisiert und strukturiert Wahrgenommenes auf eine für ihn sinnvolle Art und Weise. Manchmal kann es dabei jedoch für den jeweiligen Menschen zu belastenden Problemen kommen, wenn z.B. durch Hoffnungen oder Befürchtungen der Blick von der Gegenwart entfernt wird. Die Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit ihrer KlientInnen ist primäres Ziel der GestaltpsychotherapeutInnen. Dabei wird von einem ganzheitlichen Ansatz ausgegangen. Im Rahmen einer psychisch-mentalen Zentrierung des Individuums kann die Gestalttherapie sehr hilfreich sein. In meiner Arbeit möchte ich die theoretischen Grundlagen dieser Therapieform vorstellen. Hierbei konzentriere ich mich hauptsächlich auf Paradigmen, Modelle, Gedanken und Konzepte von Fritz Perls, dem Mitbegründer dieser Richtung. Weiterhin gebe ich einen kurzen Einblick in den systemischen Ansatz, wobei ich die theoretische Fundierung außen vor lasse und lediglich Gesichtspunkte aufgreife, die für den abschließenden Teil interessant sind. Dort liegt der Fokus auf einer Verknüpfung der beiden Richtungen in kunsttherapeutischer Praxis, wie es die Gestaltpsychotherapeutin Reddemann praktiziert. Dieser Abschnitt wurde intensiv in unserer Referatsgruppe im Seminar bearbeitet und präsentiert. Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit in punkto der von mir herangezogenen Quellen. Einige bedeutende Werke bekannter GestalttherapeutInnen habe ich nicht miteinbezogen, um mich intensiver mit dem „Urvater“ dieser Richtung auseinander zu setzen. Zu diesem Zwecke widme ich einen Schwerpunkt meiner Arbeit der Biographieanalyse; hieraus gehen Kerngedanken der Gestalttherapie hervor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das bewegte Leben des Fritz Perls
- Kindheit und Kriegswirren
- Arbeit als Psychoanalytiker: Laura, Freud
- Amsterdam, Johannesburg
- Gestalt Therapy und Tod
- Die theoretische Basis der klassischen Gestalttherapie
- Der Holismus
- Die Feldtheorie
- Die Zyklen der Erfahrung
- Der Kontakt und die Assimilation
- Die Theorie des Selbst
- Die psychologische Störung
- Der systemische Ansatz als Ergänzung
- Angewandte Kunsttherapie
- Kritische Reflexion/Schlussbetrachtung/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die theoretischen Grundlagen der Gestalttherapie zu beleuchten und ihren Beitrag zur psychisch-mentalen Zentrierung des Individuums aufzuzeigen. Insbesondere werden die Paradigmen, Modelle und Konzepte von Fritz Perls, dem Mitbegründer dieser Richtung, behandelt. Weiterhin wird ein kurzer Einblick in den systemischen Ansatz gegeben, wobei der Fokus auf dessen Verknüpfung mit der Gestalttherapie in kunsttherapeutischer Praxis liegt.
- Biographieanalyse von Fritz Perls und Einfluss auf die Entwicklung der Gestalttherapie
- Kernprinzipien der klassischen Gestalttherapie: Holismus, Feldtheorie, Zyklen der Erfahrung, Kontakt und Assimilation, Theorie des Selbst
- Verbindung der Gestalttherapie mit dem systemischen Ansatz in der kunsttherapeutischen Praxis
- Relevanz der Gestalttherapie für die psychisch-mentale Zentrierung des Individuums
- Kritik und Ausblick auf die Gestalttherapie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Wirklichkeitskonstruktion des Individuums im Kontext der Gestalttherapie vor und hebt das primäre Ziel dieser Therapieform hervor: die Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit des Klienten. Die Arbeit konzentriert sich auf die theoretischen Grundlagen der Gestalttherapie, insbesondere die von Fritz Perls, dem Mitbegründer dieser Richtung.
Kapitel 2 widmet sich der Biographieanalyse von Fritz Perls, wobei wichtige Stationen seines Lebens und deren Einfluss auf die Entwicklung seiner Denkweise beleuchtet werden. Hierbei werden seine Kindheit, seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, seine Arbeit als Psychoanalytiker und seine Kontakte zu prominenten Persönlichkeiten der Zeit behandelt.
Kapitel 3 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der klassischen Gestalttherapie und führt wichtige Konzepte wie Holismus, Feldtheorie, Zyklen der Erfahrung, Kontakt und Assimilation sowie die Theorie des Selbst aus.
Kapitel 4 widmet sich dem systemischen Ansatz als Ergänzung zur Gestalttherapie und beleuchtet dessen Anwendung in der Kunsttherapie.
Schlüsselwörter
Gestalttherapie, Fritz Perls, Holismus, Feldtheorie, Zyklen der Erfahrung, Kontakt und Assimilation, Theorie des Selbst, systemischer Ansatz, Kunsttherapie, psychisch-mentale Zentrierung.
- Quote paper
- Martin Nahlik (Author), 2003, Die Gestalttherapie als eine Form psychisch-mentaler Zentrierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15204