Das Thema Schulverweigerung war wohl noch nie so brisant wie zurzeit. Viele Studien zeigen die Ursachen und Folgen von frühzeitigem Schulabbruch. Voraus geht oftmals das Vermeiden des Schulbesuchs. Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr in die Schule gehen, kann das vielfältige Ursachen haben. Das Schuleschwänzen von einst bedeutete, dass sich SchülerInnen eine Auszeit vom Schulalltag genommen haben und ein paar Stunden oder einen Tag dem Unterricht fern geblieben sind. Nicht selten wurde mit Hilfe guter Ausreden oder gar gefälschten Unterschriften auf den Entschuldigungen das Fehlverhalten gar nicht offenkundig. Bei der Schulverweigerung geht es nicht um einzelne geschwänzte Stunden oder Tage. Der Schulbesuch wird aus verschiedenen Gründen über längere Phasen vermieden. Trotz eng-maschiger Betreuung von Schule, SchülerberaterInnen, BeratungslehrerInnen, SchulpsychologInnen, ÄrztInnen und SozialarbeiterInnen gelingt es nicht immer, SchulverweigerInnen wieder in das System Schule rückzuführen und das davon be-troffene System Familie entsprechend zu stärken und unterstützen. Die Erziehungsberatung bietet zwar ein gut strukturiertes Handwerkszeug und somit Unterstützung, kann aber ein System nur dann positiv verändern, wenn es dieses auch zulässt. Das vorliegende Paper soll einen Einblick in das Thema Schulverweigerung und in die Möglichkeiten der Erziehungsberatung geben und besitzt nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder gar ein Patentrezept gegen die Schulverweigerung zu sein.
Es werden die Unterschiede von passiver und aktiver Schulvermeidung erläutert und auf die Formen der aktiven Schulverweigerung (Schulschwänzen, Schulangst, Schulphobie) näher eingegangen. Im Anschluss daran finden sich Thesen, welche Aufgaben und Möglichkeiten die Erziehungsberatung haben kann, Schulverweigerung entgegenzuwirken, ohne als Rezept verstanden werden zu wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Aktive und passive Schulverweigerung
- Passive Schulverweigerung
- Aktive Schulverweigerung
- Schulschwänzen
- Schulangst
- Schulphobie
- Thesen
- These 1: Gezielte Beratung und entsprechende Maßnahmen können Schulangst minimieren.
- These 2: Elterntraining ermöglicht Verhaltensänderungen, die sich positiv auf die Schulverweigerung auswirken.
- These 3: Verhaltensmodifikation fördert den Schulbesuch.
- These 4: Schulische Erfolge wirken schulvermeidendem Handeln entgegen.
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Paper befasst sich mit dem Thema Schulverweigerung und den Möglichkeiten der Erziehungsberatung in diesem Kontext. Es analysiert die verschiedenen Formen der Schulverweigerung, darunter passive und aktive Formen, sowie die Ursachen und Folgen. Darüber hinaus werden Thesen aufgestellt, welche Aufgaben und Möglichkeiten die Erziehungsberatung bietet, um Schulverweigerung entgegenzuwirken.
- Die verschiedenen Formen der Schulverweigerung
- Die Rolle der Erziehungsberatung bei Schulverweigerung
- Thesen zur Minimierung von Schulangst und Förderung des Schulbesuchs
- Mögliche Interventionsansätze der Erziehungsberatung
- Die Bedeutung von Elterntraining und Verhaltensmodifikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Schulverweigerung ein und verdeutlicht seine Relevanz als kulturgeographisches Phänomen. Anschließend wird zwischen passiver und aktiver Schulverweigerung unterschieden. Passive Schulverweigerung zeichnet sich durch Unterrichts- bzw. Schulaversion aus, während die aktive Form verschiedene Ausprägungen wie Schulschwänzen, Schulangst und Schulphobie beinhaltet. Im weiteren Verlauf des Papers werden Thesen vorgestellt, die die Möglichkeiten der Erziehungsberatung bei Schulverweigerung beleuchten. Diese Thesen beinhalten beispielsweise die Minimierung von Schulangst durch gezielte Beratung, die positive Beeinflussung der Schulverweigerung durch Elterntraining und die Förderung des Schulbesuchs durch Verhaltensmodifikation.
Schlüsselwörter
Schulverweigerung, Schulabsentismus, Schulangst, Schulphobie, Erziehungsberatung, Elterntraining, Verhaltensmodifikation, Schulische Erfolge.
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- Bakk.phil. MA Jürgen Bauer (Autor), 2010, Aufgaben und Möglichkeiten der Erziehungsberatung bei Schulverweigerung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151903