Zunächst möchte ich hier erwähnen, dass ich mich primär für die Thematik des hyperaktiven Kindes interessiert habe, da ich in meiner Praxiszeit feststellen konnte, dass es offensichtlich immer mehr unruhige, leicht ablenkbare und konzentrationsschwache Kinder gibt. Ein weiterer Beweggrund für meine Wahl war hier auch, die oft vorschnelle Verurteilung von Kindern mit diesen Merkmalen seitens der Kindergartenpädagoginnen. Ich konnte z. B. beobachten, dass vor allem motorisch unruhige Kinder,welche sich nur schwer einer Sache widmen konnten, leichtfertig als hyperaktiv bezeichnet wurden. Tatsächlich wussten die Erzieherinnen jedoch oftmals nicht über die genauen Merkmale und Ursachen von Hyperaktivität Bescheid. Auch in einem Gespräch mit dem Vater eines 4-jährigen Jungen, den ich einige Tage in den Ferien betreute, erwähnte ich kurz, dass meine Diplomarbeit von diesem Thema handeln werde,woraufhin dieser mir mitteilte, dass die Familie ebenso die Vermutung anstellt, dass ihr Sohn hyperaktiv ist. Dies hat mich dann endgültig veranlasst, mich näher mit den Symptomen, Ursachen, usw. von Hyperaktivität zu beschäftigen. Im Zuge meiner Recherchen konnte ich dann aber feststellen, dass es nicht ausschließlich die sogenannten hyperaktiven Kinder mit auffälligem impulsivem und zappeligem Verhalten gibt, sondern dass ebenso eher verträumte, unaufmerksame und motorisch nicht äußerst unruhige Kinder von dieser Störung betroffen sein können. Es hat sich also hier mein Interesse von der Thematik des hyperaktiven Kindes auf „Kinder mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ verlagert. Ich besorgte mir hierzu dann noch neuere Literatur, welche sich nicht mehr ausschließlich mit Hyperaktivität, sondern mit ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) mit und ohne Hyperaktivität beschäftigt, denn es war mir ein großes Anliegen beide Formen dieses Syndroms in meiner Arbeit zu berücksichtigen.
Leider konnte ich mit dem erwähnten Jungen in den Ferien nur wenige Tage verbringen, so dass ich keineswegs Äußerungen anstellen kann, ob er jetzt primäre Symptome von ADS mit oder ohne Hyperaktivität zeigt. Doch ich denke, dass mir dies auch gar nicht zusteht. Denn ich halte es zwar für äußerst wichtig, dass man genaue Beobachtungen anstellt, um Kindern mit diesem auffälligem Verhalten zu helfen, doch es sollten meiner Meinung nach Etikettierungen in diesem Zusammenhang vermieden und die Diagnose nur in einem großen Kontext, also in Zusammenarbeit mit Ärzten, Pädagogen, Eltern, usw., gestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlegendes über ADS
- 3. Merkmale von ADS
- 3.1. Primäre und Sekundäre Symptome von ADS
- 3.2. Positive Eigenschaften von Kindern mit ADS
- 4. Verlauf des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms
- 4.1. Das ADS-Kind mit Hyperaktivität
- 4.1.1. Im Säuglings- und Kleinkindalter
- 4.1.2. Im Kindergartenalter
- 4.1.3. Im Grundschulalter
- 4.1.4. Im Jugendalter
- 4.1.5. Im Erwachsenenalter
- 4.2. Das ADS-Kind ohne Hyperaktivität
- 4.2.1. Im Säuglings- und Kleinkindalter
- 4.2.2. Im Kindergartenalter
- 4.2.3. Im Grundschulalter
- 4.2.4. Im Jugendalter
- 4.2.5. Im Erwachsenenalter
- 4.1. Das ADS-Kind mit Hyperaktivität
- 5. Ursachen für ADS
- 5.1. Biologische Ursachen
- 5.2. Einflüsse der Bioumwelt
- 5.2.1. Einfluss der Ernährung
- 5.2.2. Umweltgifte und Schwermetalle
- 5.2.3. Allergien
- 5.3. Einflüsse des sozialen Umfeldes
- 6. Häufigkeit und Diagnose von ADS
- 7. Behandlungsmethoden
- 7.1. Medikamentöse Behandlung
- 7.2. Psychotherapeutische Maßnahmen
- 7.2.1. Spieltherapie
- 7.2.2. Verhaltenstherapie
- 7.3. Ergotherapie
- 7.4. Mototherapie
- 7.5. Diät
- 8. Umgang mit einem ADS-Kind
- 8.1. In der Familie
- 8.2. Im Kindergarten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern, fokussiert auf die Symptome, den Verlauf, die Ursachen und den Umgang mit betroffenen Kindern im Kindergarten und familiären Umfeld. Die Arbeit beleuchtet sowohl die Form mit als auch ohne Hyperaktivität.
- Symptome und Merkmale von ADS mit und ohne Hyperaktivität
- Verlauf von ADS in verschiedenen Altersstufen
- Biologische, umweltbedingte und soziale Ursachen von ADS
- Diagnose und Behandlungsmethoden von ADS
- Umgang mit ADS-Kindern im Kindergarten und Zuhause
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin, sich mit dem Thema ADS zu befassen, ausgehend von Beobachtungen in der Praxis und einem persönlichen Kontakt zu einem Kind mit vermutetem ADS. Es wird die anfängliche Fokussierung auf hyperaktive Kinder und die spätere Erweiterung auf ADS mit und ohne Hyperaktivität erläutert. Die Autorin betont die Wichtigkeit genauer Beobachtung, warnt aber gleichzeitig vor vorschnellen Etikettierungen und plädiert für eine ganzheitliche Diagnostik in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachkräften.
2. Grundlegendes über ADS: Dieses Kapitel definiert den Begriff ADS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) und seine verschiedenen Bezeichnungen in der Vergangenheit und Gegenwart (z.B. MCD, POS, HKS, ADHS). Es werden die unterschiedlichen Begriffe kritisch beleuchtet und ihre Vor- und Nachteile diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Berücksichtigung von ADS mit und ohne Hyperaktivität. Die Bedeutung präziser Terminologie in der wissenschaftlichen Diskussion wird hervorgehoben.
3. Merkmale von ADS: Dieses Kapitel beschreibt die primären und sekundären Symptome von ADS, wobei sowohl die mit als auch ohne Hyperaktivität auftretenden Merkmale differenziert dargestellt werden. Zusätzlich werden positive Eigenschaften von Kindern mit ADS thematisiert, um ein ausgewogeneres Bild zu vermitteln und die Komplexität der Störung zu unterstreichen.
4. Verlauf des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms: Dieser Abschnitt analysiert den Verlauf von ADS in den verschiedenen Altersstufen, beginnend vom Säuglings- und Kleinkindalter bis hin zum Erwachsenenalter. Es wird differenziert zwischen Kindern mit und ohne Hyperaktivität, um die unterschiedlichen Manifestationen der Störung in den jeweiligen Lebensphasen zu beleuchten. Die Entwicklung des Syndroms und seine Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche werden detailliert dargestellt.
5. Ursachen für ADS: Das Kapitel befasst sich eingehend mit den Ursachen von ADS, wobei biologische Faktoren, Einflüsse der Bioumwelt (Ernährung, Umweltgifte, Allergien) und soziokulturelle Faktoren differenziert betrachtet und ihre jeweiligen Beiträge zur Entstehung von ADS erörtert werden. Der komplexe Interaktion verschiedener Faktoren wird hervorgehoben.
6. Häufigkeit und Diagnose von ADS: Dieses Kapitel behandelt die Häufigkeit des Auftretens von ADS und beschreibt die diagnostischen Verfahren, die zur Feststellung der Störung angewendet werden. Es werden die Kriterien für eine Diagnose und die Bedeutung einer differenzialdiagnostischen Abklärung erläutert.
7. Behandlungsmethoden: Der Abschnitt bietet einen Überblick über verschiedene Behandlungsansätze für ADS, darunter medikamentöse Therapien, psychotherapeutische Maßnahmen (Spieltherapie, Verhaltenstherapie), Ergotherapie, Mototherapie und diätetische Ansätze. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren werden diskutiert.
8. Umgang mit einem ADS-Kind: Dieses Kapitel widmet sich dem praktischen Umgang mit Kindern, die an ADS leiden, sowohl im familiären als auch im kindergartenpädagogischen Kontext. Es werden konkrete Strategien und Hilfestellungen für den Alltag dargestellt, um betroffenen Kindern ein förderliches Umfeld zu schaffen.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche, Impulskontrolle, Diagnostik, Behandlung, Kindergartenpädagogik, Familie, Biologische Faktoren, Umweltfaktoren, Soziale Faktoren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) bei Kindern. Sie behandelt Symptome, Verlauf, Ursachen und den Umgang mit betroffenen Kindern im Kindergarten und in der Familie. Dabei wird sowohl ADS mit als auch ohne Hyperaktivität betrachtet.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Symptome und Merkmale von ADS mit und ohne Hyperaktivität; den Verlauf von ADS in verschiedenen Altersstufen (Säuglingsalter bis Erwachsenenalter); biologische, umweltbedingte und soziale Ursachen von ADS; Diagnose- und Behandlungsmethoden (medikamentös, psychotherapeutisch, Ergotherapie, Mototherapie, Diät); und den Umgang mit ADS-Kindern im Kindergarten und Zuhause.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung; Grundlegendes über ADS; Merkmale von ADS (inklusive positiver Eigenschaften); Verlauf des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (differenziert nach mit und ohne Hyperaktivität); Ursachen für ADS (biologisch, umweltbedingt, sozial); Häufigkeit und Diagnose von ADS; Behandlungsmethoden; und Umgang mit einem ADS-Kind (in Familie und Kindergarten).
Welche Symptome von ADS werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt sowohl primäre als auch sekundäre Symptome von ADS, differenziert nach ADS mit und ohne Hyperaktivität. Es wird auch auf die positiven Eigenschaften von Kindern mit ADS eingegangen.
Welche Ursachen für ADS werden diskutiert?
Die Arbeit untersucht biologische Ursachen, Einflüsse der Bioumwelt (Ernährung, Umweltgifte, Allergien) und soziale Faktoren als mögliche Ursachen von ADS. Die komplexe Interaktion verschiedener Faktoren wird hervorgehoben.
Welche Behandlungsmethoden werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert einen Überblick über verschiedene Behandlungsansätze, darunter medikamentöse Therapien, psychotherapeutische Maßnahmen (Spieltherapie, Verhaltenstherapie), Ergotherapie, Mototherapie und diätetische Ansätze. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden werden diskutiert.
Wie wird der Umgang mit ADS-Kindern behandelt?
Die Arbeit bietet praktische Strategien und Hilfestellungen für den Umgang mit ADS-Kindern im familiären und kindergartenpädagogischen Kontext, um betroffenen Kindern ein förderliches Umfeld zu schaffen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche, Impulskontrolle, Diagnostik, Behandlung, Kindergartenpädagogik, Familie, Biologische Faktoren, Umweltfaktoren, Soziale Faktoren.
Wer sollte diese Arbeit lesen?
Diese Arbeit richtet sich an Fachkräfte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, Pädagogen, Therapeuten und Eltern von Kindern mit Verdacht auf ADS.
Wo finde ich mehr Informationen zu ADS?
Weitere Informationen zu ADS finden Sie auf den Webseiten von Fachverbänden und Institutionen, die sich mit der Thematik befassen (z.B. ADHS-Netzwerk, Bundesverband ADHS).
- Quote paper
- Birgit Mayer (Author), 2003, Kinder mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15186