Die fortschreitende Globalisierung, die Verflechtung der Weltwirtschaft sowie Internationalisierung
und Migration in der heutigen Gesellschaft machen die Auseinandersetzung mit Mitgliedern
anderer Kulturen unumgänglich.1 Der Kontakt mit kultureller Andersartigkeit gehört somit
mittlerweile zum Alltag eines fast jeden Menschen. Vor allem von Fach- und Führungspersonen
wird daher die Kompetenz verlangt, mit Mitgliedern anderer Kulturen erfolgreich und harmonisch
zusammenarbeiten zu können. Da immer mehr Firmen Tochterfirmen im Ausland gründen oder
ihren Standort gar ganz in ein anderes Land verlegen, werden von den Mitarbeitern mehr als nur
gute Fachkenntnisse erwartet. Es wird immer mehr die Qualifikation der interkulturellen
Kompetenz gefordert. Diese Kompetenz bedeutet nicht mehr nur einen Wettbewerbsvorteil,
vielmehr gehört sie mittlerweile zu den Grundvoraussetzungen, um sich auf dem internationalen
Markt behaupten zu können.2 Manche Unternehmen sehen in der Multikulturalität der Mitarbeiter
sogar eine Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.3
Globalisierung bedeutet nicht, dass kulturelle Unterschiede in Zukunft nicht mehr existieren
werden, da alle Kulturen zu einer großen Weltkultur zusammenfließen. Vielmehr findet parallel
zum Prozess der Globalisierung eine „Rückbesinnung auf lokal-kulturelle Traditionen und ihre
Wiederentdeckung“ statt.4 Diese Korrelation zwischen globalen und lokalen Prozessen wird auch
unter dem Begriff „Glokalisierung“ diskutiert.5 Kulturelle Unterschiede bleiben bestehen. Aus
diesem Grund ist die Beschäftigung mit der eigenen kulturellen sowie der fremdkulturellen
Prägung und den daraus entstehenden Missverständnissen und Vorurteilen die Voraussetzung für
harmonische, tolerante und erfolgreiche Interaktion oder Zusammenarbeit in interkulturellen
Begegnungen, die in der heutigen Zeit allgegenwärtig sind.
Sowohl Auswirkungen der Globalisierung als auch eine Vielzahl an kulturellen Traditionen
vereinen sich in besonderem Maße in Indien. Auf der einen Seite erlangt dieses Land auf dem
Weltmarkt immer mehr Bedeutung und Präsenz. Die rasche und anhaltende wirtschaftliche
Entwicklung Indiens seit der Unabhängigkeit im Jahr 1947, vor allem im Bereich der
Informationstechnologie, weckt zunehmend das Interesse vieler ausländischer Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Annäherung an den Kulturbegriff
- Max Müllers Leben und Wirken
- Vorstellung der Person Friedrich Max Müller
- Die britische Kolonialherrschaft vom 17.-19. Jahrhundert
- Max Müllers Indienbild
- Max Müllers Vorlesungen vor den Kandidaten des Indian Civil Service in Cambridge
- India- what can it teach us?
- The truthful character of the Hindus
- Human interest of Sanskrit literature
- Objections
- The lessons of the Veda
- Vedic deities
- Veda and Vedanta
- Ursachen für den Wandel in der Vermittlung interkultureller Kompetenz
- Indiens Weg in die Unabhängigkeit
- Indiens wirtschaftliche Entwicklung seit der Unabhängigkeit und die neue Rolle Europas
- Das Verhältnis von Indien und Deutschland heute
- Vermittlung interkultureller Kompetenz heute: Interkulturelles Training
- Was ist interkulturelle Kompetenz?
- Vom Zusammentreffen zweier Kulturen
- Kulturschock
- Kommunikation
- Definition und Ebenen von Kommunikation
- Verbale und nonverbale Kommunikation
- Paraverbale Kommunikation
- Direkte und indirekte Kommunikation
- Kommunikationspsychologische Modelle
- Stereotype und Vorurteile
- Interkulturelles Training
- Definition und Entwicklung
- Trainingsarten
- Ziele und Methoden des Trainings
- Erfolgreiches Training
- Moderne Theorien und Methoden der Kulturvermittlung
- Das Modell der Kulturdimensionen
- Individualismus versus Kollektivismus
- Zeit
- Weitere Dimensionen
- Das Modell der Kulturstandards
- Culture Assimilator
- Das Modell der Kulturdimensionen
- Gegenüberstellung der Kulturvermittlung Max Müllers und der Vermittlung interkultureller Kompetenz heute
- Kulturverständnis
- Zeitliche Einordnung und Hintergrund der Vermittlung
- Zielgruppe
- Gründe und Ziele für die Vermittlung zwischen Kulturen
- Methoden und Herangehensweise der Vermittlung
- Kritische Würdigung
- Max Müller
- Die Vermittlung interkultureller Kompetenz heute
- Zusammenfassung und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Übersicht über Müllers Werke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Vermittlung interkultureller Kompetenz, insbesondere im Kontext der Begegnung zwischen Deutschland und Indien. Sie analysiert die Ansätze des deutschen Indologen Friedrich Max Müller im 19. Jahrhundert und vergleicht sie mit modernen Methoden der interkulturellen Kompetenzvermittlung. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der interkulturellen Kompetenzvermittlung aufzuzeigen und die Relevanz des Themas im Kontext der Globalisierung zu beleuchten.
- Die Bedeutung interkultureller Kompetenz in der heutigen globalisierten Welt
- Die Rolle von Friedrich Max Müller als Vermittler indischer Kultur im 19. Jahrhundert
- Die Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Kommunikation
- Moderne Theorien und Methoden der interkulturellen Kompetenzvermittlung
- Der Vergleich von Max Müllers Ansatz mit modernen Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der interkulturellen Kompetenz ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der Globalisierung. Sie stellt die Bedeutung von interkultureller Kompetenz für den Erfolg von Unternehmen und Einzelpersonen in der heutigen Zeit heraus.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Kulturbegriff und verschiedenen Definitionen. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition von Kultur vorgestellt und die Komplexität des Begriffs beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich dem Leben und Wirken von Friedrich Max Müller. Es werden seine Biografie, seine Rolle als Indologe und seine Ansätze zur Vermittlung indischer Kultur im 19. Jahrhundert beleuchtet. Der Fokus liegt auf seinen Vorlesungen vor den Kandidaten des Indian Civil Service in Cambridge, in denen er die Bedeutung von interkulturellem Verständnis und Toleranz betonte.
Kapitel 4 untersucht die Ursachen für den Wandel in der Vermittlung interkultureller Kompetenz. Es werden die Auswirkungen der Globalisierung, die wirtschaftliche Entwicklung Indiens und die neue Rolle Europas im Kontext der Beziehungen zwischen Indien und Deutschland beleuchtet.
Kapitel 5 befasst sich mit der Vermittlung interkultureller Kompetenz in der heutigen Zeit. Es werden verschiedene Theorien und Methoden der interkulturellen Kompetenzvermittlung vorgestellt, darunter das Modell der Kulturdimensionen, das Modell der Kulturstandards und der Culture Assimilator. Es werden auch die Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Kommunikation im Kontext von Kulturschock, Stereotypen und Vorurteilen beleuchtet.
Kapitel 6 stellt die Kulturvermittlung Max Müllers der Vermittlung interkultureller Kompetenz heute gegenüber. Es werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze in Bezug auf Kulturverständnis, Zeitliche Einordnung, Zielgruppe, Gründe und Ziele für die Vermittlung sowie Methoden und Herangehensweise der Vermittlung beleuchtet. Eine kritische Würdigung beider Ansätze rundet das Kapitel ab.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen interkulturelle Kompetenz, Kulturvermittlung, Friedrich Max Müller, Indien, Globalisierung, Kulturschock, Stereotype, Vorurteile, Kommunikation, Kulturdimensionen, Kulturstandards, Culture Assimilator, wirtschaftliche Entwicklung, Kolonialismus, interkulturelles Training.
- Quote paper
- Gloria Träger (Author), 2009, Interkulturelle Kompetenz am Beispiel Indiens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151822