Diese Hausarbeit widmet sich der Frage, wie sexuelle Gewalt in Publikationen, während der 1970er Jahre dargestellt wurde und untersucht, inwiefern ihre unterschiedlichen Perspektiven und Strategien zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitrugen.
Am 13. September 1968 traf eine Tomate den Vorsitzenden eines Podiums beim Delegiertenkongress des sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS). Dies löste weit mehr als nur Empörung aus. Der Tomatenwurf, welcher durch die Aktivistin Sigrid Rüger verursacht wurde, markierte den symbolischen Startschuss für die neue Frauenbewegung in Deutschland. Die Aktion stand stellvertretend für den Verdruss, der sich bei vielen Frauen breit machte.
Die daraus wachsende Frauenbewegung war geprägt von einem zunehmenden Nachdruck gegen patriarchale Strukturen. Zentral war dabei der öffentliche Diskurs über sexuelle Gewalt, ein Thema, das lange hinter verschlossenen Türen blieb und erst durch feministische Zeitschriften wie Emma und Courage die notwendige Aufmerksamkeit erhielt.
Dies wird anhand eines Vergleiches der Emma Kampagne "PorNO" gegen die Pornografisierung der Gesellschaft und dem Artikel "jede fünfte Vergewaltigung ist gratis" aus der Zeitschrift Courage untersucht. Beide Artikel thematisieren sexuelle Gewalt auf zwei verschiedenen Dimensionen und bieten somit einen fundierten Einblick in die unterschiedliche Herangehensweise bei der Thematisierung von sexueller Gewalt.
Im Zuge dieser Arbeit wird der Begriff "sexuelle Gewalt" im Diskurs der Geschlechterverhältnisse betrachtet. Dies tat auch erstmals intensiv die Frauenbewegung der 70er Jahre. Der Begriff "Gewalt" ist vielschichtig und wird in verschiedenen Disziplinen unterschiedlich definiert. Nach dem Handbuch von Gudehus, wird Gewalt als ein Verhalten beschrieben, das darauf abzielt, einer anderen Person körperlichen oder psychischen Schaden zuzufügen. Sexuelle Gewalt stellt eine spezifische Form der Gewalt dar, die sich auf sexuelle Handlungen bezieht, die gegen den Willen einer Person durchgeführt werden. Dies betrifft nicht nur körperliche Übergriffe wie Vergewaltigung, sondern auch andere Formen des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Belästigung.
Im abschließenden Teil werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Bezug zum aktuellen Diskurs gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die neue Frauenbewegung der 1970er Jahre in Deutschland
- Feministische Zeitschriften: Emma und Courage
- Darstellung sexueller Gewalt, Analyse spezifischer Artikel
- Emma „PorNO“
- Courage „die fünfte Vergewaltigung ist gratis“
- Sensibilisierung für sexuelle Gewalt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung sexueller Gewalt in den feministischen Zeitschriften Emma und Courage während der neuen Frauenbewegung der 1970er Jahre in Deutschland. Ziel ist ein Vergleich der feministischen Perspektiven und Strategien zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses Thema.
- Die neue Frauenbewegung der 1970er Jahre in Deutschland und ihre zentralen Anliegen.
- Die unterschiedlichen Ansätze von Emma und Courage in der Berichterstattung über sexuelle Gewalt.
- Analyse spezifischer Artikel aus Emma und Courage, die sexuelle Gewalt thematisieren.
- Die Strategien beider Zeitschriften zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für sexuelle Gewalt.
- Der Begriff "sexuelle Gewalt" im Kontext der Geschlechterverhältnisse.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der neuen Frauenbewegung in Deutschland, ausgehend vom symbolischen Startschuss durch den Tomatenwurf 1968. Sie umreißt die Zielsetzung der Arbeit, den Vergleich der Darstellungen sexueller Gewalt in Emma und Courage. Der Begriff „sexuelle Gewalt“ wird definiert.
Die neue Frauenbewegung der 1970er Jahre in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und Entwicklung der neuen Frauenbewegung in Deutschland in den 1970er Jahren, ihre zentralen Anliegen und Strategien, insbesondere die Auseinandersetzung mit Gewalt gegen Frauen, einschließlich sexueller Gewalt.
Feministische Zeitschriften: Emma und Courage: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Rolle der Zeitschriften Emma und Courage als wichtige Plattformen für feministische Debatten und die Thematisierung von sexueller Gewalt.
Darstellung sexueller Gewalt, Analyse spezifischer Artikel: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung sexueller Gewalt in ausgewählten Artikeln aus Emma ("PorNO") und Courage ("die fünfte Vergewaltigung ist gratis"), um die unterschiedlichen Strategien und Perspektiven beider Zeitschriften zu vergleichen.
Sensibilisierung für sexuelle Gewalt: Dieses Kapitel untersucht die Strategien und Methoden, die von Emma und Courage eingesetzt wurden, um die Öffentlichkeit für das Thema sexuelle Gewalt zu sensibilisieren.
Schlüsselwörter
Neue Frauenbewegung, sexuelle Gewalt, Feminismus, Emma, Courage, Pornografie, Sensibilisierung, Geschlechterverhältnisse, patriarchale Strukturen, Gewalt gegen Frauen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Die Darstellung sexueller Gewalt in den Zeitschriften "Emma" und "Courage" während der neuen Frauenbewegung der 1970er Jahre. Ein Vergleich feministischer Perspektiven und Strategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1517626