Es soll im Folgenden der epochale Charakter von Dohms Schrift verdeutlicht werden. Um
diese herausragende Wichtigkeit allerdings fundiert darstellen zu können, ist es notwendig,
sich kurz die rechtliche Stellung der Juden von ihrer förmlichen Wiederaufnahme in der Mark
Brandenburg 1671 bis zum Tode Friedrich II. 1786 anzusehen. Hinzukommend sollen Dohms
wichtigsten Thesen ausführlich herausgearbeitet werden, um so seine Argumentationsstruktur
nachvollziehbar darstellen zu können. Viele der Gedankengänge des preußischen Beamten
erscheinen uns heute sicher als Selbstverständlichkeit. Für die damalige Zeit waren sie dies
eben nicht. Daher darf der historische Blick bei der Untersuchung nicht verloren gehen.
Dieser ist darüber hinaus dahingehend ausschlaggebend, dass anschließend eruiert werden
soll, inwieweit Dohms Schrift antijüdische Tendenzen oder gar Antijudaismus nachgewiesen
werden kann. Unter Einbeziehung verschiedener Forschungsmeinungen können und dürfen
der historische Kontext sowie andere zeitgenössische Auffassungen nicht unberücksichtigt
bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Stellung der Juden in Brandenburg-Preußen 1671 - 1781
- Dohms Kernthesen
- Dohmein Antijudaist?
- Reuven Michaels Aufsatz..
- Robert Liberles' Aufsatz
- Horst Möllers Standpunkt
- Problemorientierte Diskussion
- Fazit..
- Verwendete Monographien, Aufsätze und Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Schrift „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“ von Christian Wilhelm Dohm, die 1781 veröffentlicht wurde. Sie untersucht den historischen Kontext der Schrift, analysiert Dohms Kernthesen und diskutiert die Frage, ob Dohms Werk antijüdische Tendenzen aufweist. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Dohms Schrift für die Debatte um die Judenemanzipation in Preußen zu beleuchten und die Relevanz seiner Argumentation für die heutige Zeit zu bewerten.
- Rechtliche Stellung der Juden in Brandenburg-Preußen im 18. Jahrhundert
- Dohms Kernthesen zur „bürgerlichen Verbesserung“ der Juden
- Analyse von Dohms Schrift auf antijüdische Tendenzen
- Der Einfluss von Dohms Schrift auf die Judenemanzipation in Preußen
- Relevanz von Dohms Argumentation für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Judenemanzipation in Preußen ein und stellt die Bedeutung von Dohms Schrift „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“ heraus. Sie erläutert den historischen Kontext der Schrift und die Notwendigkeit, die rechtliche Stellung der Juden in Brandenburg-Preußen vor 1781 zu betrachten, um Dohms Argumentation besser zu verstehen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die rechtliche Stellung der Juden in Brandenburg-Preußen von 1671 bis 1781. Es beschreibt die Entwicklung der Judengesetzgebung von der Wiederaufnahme der Juden in der Mark Brandenburg bis zum „Generalreglement“ von Friedrich II. aus dem Jahr 1750. Das Kapitel zeigt die zunehmenden Einschränkungen und Belastungen, denen die Juden in Preußen ausgesetzt waren, und stellt den rechtlichen Rahmen dar, in dem Dohms Schrift entstand.
Das dritte Kapitel widmet sich Dohms Kernthesen in seiner Schrift. Es analysiert seine Argumentation für die „bürgerliche Verbesserung“ der Juden und beleuchtet seine Vorstellungen von Integration und gesellschaftlicher Teilhabe. Das Kapitel untersucht Dohms Ansichten über die Rolle der Juden in der Gesellschaft und seine Vorschläge zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Dohms Schrift antijüdische Tendenzen aufweist. Es analysiert die Argumentation von verschiedenen Forschern, die sich mit dieser Frage auseinandergesetzt haben, und diskutiert die unterschiedlichen Interpretationen von Dohms Werk. Das Kapitel beleuchtet die Komplexität der Frage und die Notwendigkeit, Dohms Schrift im historischen Kontext zu betrachten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Judenemanzipation, die rechtliche Stellung der Juden in Brandenburg-Preußen, Christian Wilhelm Dohm, „Über die bürgerliche Verbesserung der Juden“, Antijudaismus, historische Kontextualisierung, Integration, gesellschaftliche Teilhabe, Stereotypen, Vorurteile und die Relevanz von Dohms Argumentation für die heutige Zeit.
- Quote paper
- Daniel Sosna (Author), 2007, Christian Wilhelm Dohm - ein Antijudaist?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151698