"Individualismus bedeutet heute, dass man alles tut, was alle anderen tun - bloß einzeln."
(Rock Hudson (1925-85), amerik. Filmschauspieler)
Das Eingangszitat beschreibt ein Problem des Schülers in der heutigen Form des Unterrichts an fast allen Schulformen. Vom Schüler, aus der Sicht des Individuums, orientiert sich der Unterricht nicht am Bedürfnis jedes Einzelnen, sondern der durchschnittlichen Gesamtheit einer Klasse. Trotzdem ist der Einzelne mit seinen individuellen Merkmalen existent und diese beeinflussen das, was er tut und das, was er in der Lage ist, tun zu können. Schule ist auf das Unterrichten von Individuen im Verband von Lerngruppen, d.h. auf die Organisation von Schulklassen gegründet. Die Sicht auf den Einzelnen, seine Lernvoraussetzungen und seine Entwicklung ist mit steigenden Schülerzahlen innerhalb der Lerngruppen deutlich erschwert. Der Biologe definiert das Individuum als ,,Einzelwesen, einzelnes raum- zeitlich determiniertes Struktur- und Funktionsgefüge.“ Allein diese, auf die biologische Grundform, reduzierte Definition, lässt schon auf die Vielseitigkeit eines jedes einzelnen Charakters schließen.
Zum Schuljahresbeginn 2008/2009 habe ich einen Grundkurs in Biologie in
Klasse 11 im eigenständigen Unterricht übernommen. Insgesamt setzt sich die Jahrgangsstufe 11 aus 133 Schülern von insgesamt acht unterschiedlichen Instituten zusammen. 27% der Schüler stammen aus Realschulen und 2 % aus Gesamtschulen. Außerdem gibt es vereinzelt Schüler von anderen Gymnasien. Der Einzugsbereich erstreckt sich von Gummersbach bis nach Olpe, also mehr als 40 km. Dementsprechend unterschiedlich ist die Lernausgangsituation eines jeden Schülers.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1.1 Problemausgangslage
- 1.2 Zielsetzung des Konzepts und Vorgehensweise
- II. Theoretische Grundlagen zum Konzept
- 2.1 Das Mystery-didaktischer Hintergrund
- 2.2 Individuelle Förderung und die Lehrerfunktionen
- III. Praktische Umsetzung
- 3.1 Vorbereitungsphase
- 3.1.1 Inhaltlich-thematische Aspekte
- 3.1.2 Materialerstellung
- 3.2 Durchführung
- IV. Evaluation
- 4.1 Vorgehensweise
- 4.2 Auswertung
- 4.2.1 Ergebnisse und Deutung der fachlichen Evaluation
- 4.2.2 Ergebnisse und Deutung der methodischen Evaluation
- V. Zusammenfassende Wertung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit präsentiert ein Konzept zur individuellen Förderung im Biologieunterricht mittels der Mystery-Methode. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines schülerorientierten Ansatzes, der praktische Elemente mit kooperativen Lernformen verbindet und auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und -tempi der Schüler eingeht. Das Konzept wurde in einem Biologiegrundkurs der Jahrgangsstufe 11 erprobt.
- Individuelle Förderung im Biologieunterricht
- Anwendung der Mystery-Methode
- Differenzierte Lernvoraussetzungen und -tempi
- Kooperative Lernformen
- Praktische Umsetzung und Evaluation des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Ausgangsproblematik des Biologieunterrichts, die auf der individuellen Unterschiedlichkeit der Schüler in Bezug auf Vorwissen, Lerntempo und Lerngewohnheiten beruht. Das Eingangszitat von Rock Hudson verdeutlicht die Diskrepanz zwischen dem Anspruch des Individualismus und der Praxis eines oft durchschnittlich orientierten Unterrichts. Die Heterogenität der Lerngruppe im konkreten Beispiel eines Biologiegrundkurses wird detailliert dargestellt, um die Notwendigkeit eines individualisierten Unterrichtsansatzes zu unterstreichen. Die Arbeit stellt ein Konzept vor, das die Mystery-Methode zur individuellen Förderung im Biologieunterricht einsetzt.
II. Theoretische Grundlagen zum Konzept: Dieses Kapitel beleuchtet den didaktischen Hintergrund der Mystery-Methode als problemorientierten Ansatz, der den Denkprozess der Schüler anregt und zu einer systematischen Reflexion führt. Es werden die Lernziele nach Leat ("Thinking Through Geography") vorgestellt, die die Entwicklung flexibler Lernmethoden, das Verständnis wichtiger Denk-Schlüsselkonzepte und die Unterstützung der intellektuellen Entwicklung der Schüler betonen. Die Relevanz dieser Lernziele für den Biologieunterricht und ihren Bezug zur individuellen Förderung wird herausgestellt.
III. Praktische Umsetzung: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Umsetzung des Konzepts. Der Fokus liegt auf der Vorbereitungsphase, einschließlich der inhaltlich-thematischen Aspekte und der Materialerstellung, um die Wiederholbarkeit des Konzepts zu gewährleisten. Die Durchführung des Mystery-Konzepts im Biologieunterricht wird erläutert, wobei mögliche Probleme und Herausforderungen angesprochen werden. Der Schwerpunkt liegt auf der detaillierten Darstellung der Vorgehensweise bei der Materialerstellung.
IV. Evaluation: Das Kapitel widmet sich der Evaluation des Konzepts. Die Vorgehensweise der Evaluation, sowohl fachlich als auch methodisch, wird beschrieben. Die Ergebnisse der Evaluation, die Aussagen zur Anwendbarkeit der Methode im Hinblick auf die individuelle Förderung liefern, werden vorgestellt. Die methodische Evaluation enthält Fragen zur Methode selbst und zu Aspekten der individuellen Förderung. Der fachliche Evaluationsbogen diente der Messung des Lernerfolgs.
Schlüsselwörter
Individuelle Förderung, Mystery-Methode, Biologieunterricht, Lernvoraussetzungen, Lerntempo, kooperative Lernformen, praktische Umsetzung, Evaluation, didaktische Grundlagen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Konzept der individuellen Förderung im Biologieunterricht mittels Mystery-Methode
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit präsentiert ein Konzept zur individuellen Förderung im Biologieunterricht mittels der Mystery-Methode. Es beschreibt die Entwicklung und Erprobung eines schülerorientierten Ansatzes, der praktische Elemente mit kooperativen Lernformen verbindet und auf unterschiedliche Lernvoraussetzungen und -tempi der Schüler eingeht. Das Konzept wurde in einem Biologiegrundkurs der Jahrgangsstufe 11 erprobt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die individuelle Förderung im Biologieunterricht, die Anwendung der Mystery-Methode, differenzierte Lernvoraussetzungen und -tempi, kooperative Lernformen sowie die praktische Umsetzung und Evaluation des Konzepts. Es werden theoretische Grundlagen der Mystery-Methode und ihrer didaktischen Relevanz erläutert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problembeschreibung und Zielsetzung), Theoretische Grundlagen (Mystery-Methode und individuelle Förderung), Praktische Umsetzung (Vorbereitung und Durchführung), Evaluation (Vorgehensweise und Auswertung) und eine zusammenfassende Wertung mit Ausblick.
Welche Probleme werden in der Einleitung angesprochen?
Die Einleitung beschreibt die Problematik der individuellen Unterschiedlichkeit der Schüler im Biologieunterricht hinsichtlich Vorwissen, Lerntempo und Lerngewohnheiten. Die Heterogenität der Lerngruppe wird als Ausgangspunkt für die Notwendigkeit eines individualisierten Unterrichtsansatzes dargestellt.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" beleuchtet den didaktischen Hintergrund der Mystery-Methode als problemorientierten Ansatz. Es werden die Lernziele nach Leat ("Thinking Through Geography") vorgestellt, die die Entwicklung flexibler Lernmethoden, das Verständnis wichtiger Denk-Schlüsselkonzepte und die Unterstützung der intellektuellen Entwicklung der Schüler betonen. Der Bezug zu individueller Förderung wird hergestellt.
Wie wurde das Konzept praktisch umgesetzt?
Das Kapitel "Praktische Umsetzung" beschreibt die Vorbereitungsphase (inhaltlich-thematische Aspekte und Materialerstellung) und die Durchführung des Mystery-Konzepts im Biologieunterricht. Mögliche Probleme und Herausforderungen werden angesprochen.
Wie wurde das Konzept evaluiert?
Die Evaluation umfasste sowohl fachliche als auch methodische Aspekte. Es wurden Ergebnisse zur Anwendbarkeit der Methode im Hinblick auf die individuelle Förderung präsentiert. Die methodische Evaluation befasste sich mit der Methode selbst und Aspekten der individuellen Förderung. Ein fachlicher Evaluationsbogen diente der Messung des Lernerfolgs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Individuelle Förderung, Mystery-Methode, Biologieunterricht, Lernvoraussetzungen, Lerntempo, kooperative Lernformen, praktische Umsetzung, Evaluation, didaktische Grundlagen.
Welche konkreten Ergebnisse liefert die Evaluation?
Die konkreten Ergebnisse der Evaluation werden im Kapitel IV detailliert dargestellt und interpretiert, sowohl im Hinblick auf den fachlichen Lernerfolg als auch auf die methodische Eignung der Mystery-Methode zur individuellen Förderung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrkräfte im Biologieunterricht, die nach Methoden zur individuellen Förderung ihrer Schüler suchen. Sie bietet einen praxisorientierten Ansatz und detaillierte Beschreibungen zur Umsetzung und Evaluation.
- Citation du texte
- Marion Pforr (Auteur), 2009, Die Mystery-Methode im Biologieunterricht als Weg zur individuellen Förderung in der Jahrgangsstufe 11, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151604