In dem Seminar „Sprache, Erinnerung und Zeiterfahrung“ wurde unter anderem der Begriff des kollektiven Gedächtnisses behandelt. Die Grundlage hierzu bildeten die Theorien von Maurice Halbwachs sowie Aleida und Jan Assmann.
In der vorliegenden Hausarbeit soll nun die Frage beantwortet werden, ob das Internet das kulturelle Gedächtnis der Moderne ist. Das Internet spielt eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung und vereint immer mehr klassische Medien in sich. Doch kann es auch die Funktionen des Kollektivgedächtnisses übernehmen? Zunächst einmal werden die theoretischen Grundlagen erörtert, die Halbwachs und die Assmanns mit ihren Untersuchungen gelegt haben. Im Anschluss daran wird der Wandel der Medien von der Oralität bis zu den heutigen digitalen Medien thematisiert werden und welche Auswirkungen dieser Medienwandel auf die jeweiligen kulturellen Gedächtnisse hatte.
Im letzten Teil wird die Einteilung des kulturellen Gedächtnisses in Funktions- und Speichergedächtnis, wie sie die Assmanns vorgenommen haben, näher untersucht und auf das Internet angewendet. Hierbei wird dem Internet die Rolle des Speichergedächtnisses zugestanden, während die Suchmaschinen in diesem Zusammenhang als Funktionsgedächtnis betrachtet werden. Hierzu wird es nötig sein, die Begriffe „Internet“ und „Suchmaschine“ kurz zu erläutern, um die eingangs erwähnte Fragestellung beantworten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Rahmen
- 2.1 Maurice Halbwachs und das kollektive Gedächtnis
- 2.2 Aleida und Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis
- 2.1.1 Das kommunikative und kulturelle Gedächtnis
- 2.1.2 Funktions- und Speichergedächtnis
- 3. Medienwandel – Gedächtniswandel
- 3.1 Von der Oralität über Gutenberg zur Turing-Galaxie
- 3.2 Folgen der Digitalisierung für die Erinnerungskultur
- 4. Das kulturelle Gedächtnis der Moderne
- 4.1.1 Das Internet
- 4.1.2 Das Internet als Speichergedächtnis
- 4.2.1 Suchmaschinen
- 4.2.2 Suchmaschinen als Funktionsgedächtnis
- 5. Zwischen Ergebnis
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob das Internet als kulturelles Gedächtnis der Moderne betrachtet werden kann. Die Arbeit basiert auf den theoretischen Grundlagen von Maurice Halbwachs und Aleida und Jan Assmann, die den Begriff des kollektiven Gedächtnisses geprägt haben.
- Die Rolle des Internets im Kontext des kulturellen Gedächtnisses
- Der Wandel des Gedächtnisses im Zuge der Medienentwicklung
- Die Funktionsweise des Internets als Speicher- und Funktionsgedächtnis
- Die Bedeutung von Suchmaschinen im Zusammenhang mit dem kulturellen Gedächtnis
- Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des kollektiven Gedächtnisses und die Rolle des Internets ein. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Halbwachs und den Assmanns, die das Konzept des kollektiven Gedächtnisses geprägt haben. Kapitel 3 analysiert den Wandel des Gedächtnisses im Laufe der Medienentwicklung, von der Oralität bis hin zu den digitalen Medien. Kapitel 4 untersucht das Internet als kulturelles Gedächtnis der Moderne, insbesondere in Bezug auf seine Funktion als Speicher- und Funktionsgedächtnis. Die Rolle von Suchmaschinen als Funktionsgedächtnis wird ebenfalls diskutiert. Das Zwischen Ergebnis fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, während das Fazit abschließend die Frage nach dem Internet als kulturelles Gedächtnis der Moderne beantwortet.
Schlüsselwörter
Kulturelles Gedächtnis, Internet, Medienwandel, Digitalisierung, Erinnerungskultur, Maurice Halbwachs, Aleida und Jan Assmann, Speichergedächtnis, Funktionsgedächtnis, Suchmaschinen.
- Quote paper
- Stephen Reygate (Author), 2007, Das Internet als kulturelles Gedächtnis der Moderne? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151544