Diese Seminararbeit befasst sich mit der Sicht von König Ludwig II. von Bayern auf die Reichseinigungskriege und die anschließende Reichseinigung von 1866 bis 1871. Nach einer Einführung in die außenpolitische Lage des Königreichs innerhalb des von den Großmächten Österreich und Preußen dominierten Deutschen Bundes, werden der Deutsch-Deutsche Krieg (1866) und der Deutsch-Französische Krieg (1870/71) näher behandelt und abschließend die Reichseinigung 1871 thematisiert.
Darauf aufbauend wird unter Zuhilfenahme bayerischer Historiker und zahlreicher Primärquellen, wie z.B. Briefen des Königs, Tagebucheinträge bayerischer Minister und Telegramme des preußischen Gesandten an Bismarck erschlossen, wie die persönliche Sicht des jungen Monarchen auf diese folgenreiche politische Entwicklung war. Es zeigt sich, dass Ludwig II. zwar privat ein überzeugter Gegner der Reichseinigung war, öffentlich jedoch die Stimmung im Volke erkannte und sich dementsprechend deutschgesinnt verhielt.
Inhaltsverzeichnis
- A: Einleitung
- B: Hauptteil
- 1. Die Reichseinigungskriege
- 1.1. Der Deutsch-Deutsche Krieg
- 1.1.1. Die Vorgeschichte
- 1.1.2. Der Kriegsverlauf
- 1.1.3. Die Folgen des Krieges
- 1.2. Der Deutsch-Französische Krieg
- 1.2.1. Die Vorgeschichte
- 1.2.2. Der Kriegsverlauf
- 1.1. Der Deutsch-Deutsche Krieg
- 2. Die Reichseinigung
- 2.1. Die Verhandlungen
- 2.2. Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs
- 3. Ludwig und die Kriege
- 3.1. Die Sicht auf den Deutsch-Deutschen Krieg
- 3.2. Die Sicht auf den Deutsch-Französischen Krieg
- 4. Ludwig und die Reichseinigung
- 1. Die Reichseinigungskriege
- C: Fazit und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht König Ludwig II. von Bayerns Haltung zu den Reichseinigungskriegen und dem Prozess der Reichsgründung. Die Arbeit analysiert seine persönlichen Ansichten, sein politisches Handeln und seinen Handlungsspielraum im Kontext der Ereignisse von 1866 bis 1871. Sie basiert auf einer Auswertung von Primärquellen wie Briefen Ludwigs II. und zeitgenössischen Dokumenten.
- Ludwigs II. persönliche Sicht auf den Deutsch-Deutschen und den Deutsch-Französischen Krieg
- Bayerns Rolle in den Reichseinigungskriegen
- Der Prozess der Reichseinigung und Bayerns Weg in das Deutsche Kaiserreich
- Ludwigs II. Handlungsspielraum als Monarch
- Der Kaiserbrief Ludwigs II. an Wilhelm I.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach Ludwigs II. pazifistischer Haltung im Kontext der "Blut und Eisen"-Politik dar. Der Hauptteil beginnt mit einer Darstellung der Reichseinigungskriege, fokussiert auf die Vorgeschichte, den Verlauf und die Folgen des Deutsch-Deutschen und des Deutsch-Französischen Krieges für Bayern. Anschließend werden die Verhandlungen zur Reichseinigung und die Gründung des Deutschen Kaiserreichs skizziert. Kapitel 3 beleuchtet Ludwigs II. Ansichten zum Deutsch-Deutschen Krieg anhand seiner privaten Korrespondenz, die seine Abneigung gegenüber dem Krieg und seine Sorgen um die bayerische Souveränität aufzeigen. Es wird dargestellt, wie sich der König zwischen der öffentlichen Pflicht und seinen privaten Gefühlen bewegte. Kapitel 4 behandelt seine Haltung zum Deutsch-Französischen Krieg und seine Beteiligung am Prozess der Reichseinigung, inkl. des Kaiserbriefes. Seine ambivalenten Gefühle, seine Bemühungen um die Wahrung bayerischer Souveränität, und die komplexen politischen Zwänge werden untersucht.
Schlüsselwörter
König Ludwig II., Reichseinigungskriege, Deutsch-Deutscher Krieg, Deutsch-Französischer Krieg, Reichsgründung, Bayern, Bismarck, Wilhelm I., bayerische Souveränität, Pazifismus, Kaiserbrief, Primärquellen, Schutz- und Trutzbündnis.
- Quote paper
- Antonio Parasyris (Author), 2022, Ludwig II. – ein Pazifist gegen "Blut und Eisen"? Bayern während der Reichseinigungskriege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1515203