„Factum est autem in diebus illis exiit edictum a Caesare Augusto ut describeretur universus orbis.“ (Biblia Sacra Vulgata, Luk. 2,1.)
Mit diesen Worten aus dem Lukasevangelium der Bibel ist Augustus unwiderruflich durch die Verquickung seiner Existenz mit der Geburt Jesu in die christliche Religionsgeschichte eingegangen. Doch nicht nur deshalb tritt die Figur des Augustus’ bei der Betrachtung der römischen Geschichte in den Vordergrund. Er gilt als Begründer des Prinzipats und wurde schon zu Lebzeiten verehrt.
Dementsprechend großes Interesse wurde der sog. Augustusstatue von Primaporta zuteil, die 1863 ausgegraben wurde (Simon, Altes und Neues, S.205). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im besonderen mit der Semantik und Symbolkraft des Brustpanzers der Primaportastatue und vergleicht Hypothesen verschiedener Forscher. Um dieses zu leisten, ist es vonnöten zunächst Allgemeines zur Primaportastatue zur Kenntnis zu nehmen (Kapitel 2). So werden die Rahmenbedingungen (Fund der Statue), die Statue in ihrer optischen Gesamtheit und der vielzitierte „Typus Prima Porta“ thematisiert. In Kapitel 3 liegt der Fokus auf dem Brustpanzer und seiner Semantik, wobei 4 Figuren im Vordergrund stehen. Zunächst die sog. „Partherszenerie“ und die Figuren „Hispania“ und „Gallia“.
Die behandelten Themen werden mit Abbildungen (Archäologisches Institut der Universität Göttingen) und schematischen Skizzen (Skulpturhalle Basel) der Statue optisch unterstützt. Die Arbeit basiert auf den Beiträgen verschiedener Forscher, deren differierenden Hypothesen zur Semantik verschiedener Darstellungen vor allem in Kapitel 2.2 und 3 verglichen werden. Dabei wird auch ein Werk aus der Zeit des Nationalsozialismus verwendet (Rodenwaldt, Kunst, 1943), deren Inhalte im Bewusstsein des damaligen Geschichtsverständnisses vorsichtig berücksichtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines zur Augustusstatue von Primaporta
- Der Fund der Augustusstatue
- Die Statue in ihrer Gesamtheit
- Der Typus Prima Porta
- Gestalt und Semantik des Brustpanzers
- Die Rückgabe der Feldzeichen von den Parthern
- Hispania und Gallia
- Fazit
- Abbildungen
- Literatur
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Semantik und Symbolkraft des Brustpanzers der Augustusstatue von Primaporta, indem sie Hypothesen verschiedener Forscher vergleicht. Die Arbeit fokussiert auf die Bedeutung der verschiedenen Darstellungen auf dem Brustpanzer und beleuchtet die Rolle der Statue als Propagandainstrument des Augustus.
- Die Bedeutung der Augustusstatue von Primaporta als Propagandainstrument
- Die Interpretation der Darstellungen auf dem Brustpanzer der Statue
- Der Vergleich von Hypothesen verschiedener Forscher zur Semantik der Statue
- Die Darstellung von Augustus als Herrscher und Feldherr
- Die Verknüpfung von historischen Ereignissen mit der Symbolsprache der Statue
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Augustusstatue von Primaporta ein und stellt die Bedeutung der Statue in der römischen Geschichte dar. Sie skizziert die Forschungsfrage und die Vorgehensweise der Arbeit.
- Kapitel 2 bietet einen allgemeinen Überblick über die Augustusstatue von Primaporta. Es beschreibt den Fundort, die Statue in ihrer Gesamtheit sowie den „Typus Prima Porta“.
- Kapitel 3 konzentriert sich auf die Gestalt und Semantik des Brustpanzers der Statue. Es analysiert die Darstellungen der „Partherszenerie“, „Hispania“ und „Gallia“.
Schlüsselwörter
Augustusstatue von Primaporta, Brustpanzer, Semantik, Symbolkraft, Propagandainstrument, Feldzeichen, Parther, Hispania, Gallia, Augustus, Prinzipat, römische Geschichte, Kunstgeschichte.
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- Katharina Beyer (Author), 2010, Der Brustpanzer der Augustusstatue von Primaporta , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151427