"Reineke Fuchs und die Göttin" begibt sich auf die Suche nach religionswissenschaftlichen und archäologischen Spuren von Fuchs und Schakal als wichtige Tiere der Großen Muttergöttin sowie ihres Geliebten. Eine Fundgrube besonders für MatriarchatsforscherInnen und allen, die sich mit feministischer Theologie beschäftigen. Auch für an Germanistik (insbesondere dem Reineke Fuchs-Kreis) Interessierte bietet die Arbeit einige interessante Anhaltspunkte. Den Abschluss bildet der Versuch einer Entwicklung und Chronologie über die Formen des Fuchsglaubens weltweit.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Vorwort
- Fuchsglaube in ältester Zeit
- Fuchshöhlen und Totenkult
- Der Fuchs in der Frühzeit der gynäkokratischen Ära
- Der Fuchs im Fruchtbarkeitskult und Hieros Gamos
- Von der Göttin zur Hexe – Der Beginn der Dämonisierung
- Sumer/Babylonien
- Ištar und ihr Schakal
- Der Fuchs im Mythos von Enki und Ninhursanga
- Der Schakal mit dem Schlüssel
- Der Fuchs als Tier guten Omens
- Ägypten, Sudan
- Die Frauen von Kusch und der Fuchs
- Der Fuchs Kuaudit beim Dinka–Volk
- Das Zeichen „mś“ und ein Fuchs–Kultobjekt
- Zentralasien
- Der Fuchs in mongolischen Epen
- Die Füchsin Müriγen und die Doloγan ebügen
- Bajan Boroldsoi Khan
- Diverse Epen
- Der Fuchs in mongolischen Epen
- Indien
- Matriarchalische Spuren
- Fuchs– und Schakalspuren
- Mahāmāyā und Śiva
- Die wichtigsten Schakalstellen des Mahābhārata
- Schakale im Mythos von Sāvitrī
- Der Schakal beim Raub der Draupadī
- Der König, der als Schakal wiedergeboren wurde
- Geier und Schakal – Ein Toter ersteht wieder auf zum Leben
- Vaiśya und Kāśyapa
- Der Schakal im Rāmāyana
- Fuchs und Schakal im Devī–Bhagavata–Purāņa
- Der „Schakal Sudarśana“ und Saśikalā
- Der Schakal, die Heiligen und die Göttin
- Rāmprāsad Sen
- Rāmakŗşņa
- Vāmākşepā
- Der Schakal in Märchen, Sagen und Volksglauben
- Die Weisheit des Schakals
- Warum der Fuchs Mahādeos Wachmann genannt wird
- Die Waldkönigin (Banawati Rānī)
- Die Hochzeit der Schakaltochter
- „Rajah Schakal“
- Der Schakal als Brautwerber
- Das Herz des Schakals
- Weitere Spuren im indischen Volksglauben
- Japan
- Matriarchalische Spuren
- Fuchsspuren im japanischen Volksglauben
- Schädelkult: Einflüsse aus Indien, Tibet und der Mongolei
- Fuchshügel und Grabkammern als Heiligtümer
- Die tiefere Bedeutung der Fuchslöcher
- Mutterleibsähnliche Torii im Inari–Schrein
- Der Ursprung der Reispflanzen
- Gaben vom Fuchs
- Die Tradition der Schamaninnen und der Fuchs
- Yoni und Lingam – Die doppelte Bedeutung der Inari–Statuen
- Die Dämonisierung des alten Fuchsglaubens, seine Integration in Shintōismus und Buddhismus
- Eine Sarasvatī–Legende
- Kleinasien
- Ein Kultdrama aus Anatolien
- Griechenland, Thrakien und Römisches Reich
- Der Fuchs und die griechisch–römische Götterwelt
- Der Fuchsgott Dionysos und die Göttinnen: Demeter, Athena, Rhea, Hera
- Despoina
- Aphrodite
- Artemis
- Eos, Robiga
- Mythos und Kult des Orpheus
- Die Gründung Roms
- Der Mythos von Lavinium
- Die Füchsin Maria und die Mutter Gottes
- Der Fuchs und die griechisch–römische Götterwelt
- Israel
- Der Fuchs und der Leviathan
- Fuchs und Fische
- Das Herz des Fuchses
- Der Fuchs in der Bibel
- Fuchs und Frau Weisheit
- Samsons Füchse
- „Fanget uns die Füchse“ – Die Füchse im Hohelied
- Sulamith, Maria Magdalena und der Fuchs
- Britische Inseln
- Cailleach, Dia Griene und der Fuchs
- Der Fuchs in alten keltischen Kulten
- Brighid – Keltische Göttin, christliche Heilige
- St. Sinnach Mac Dara, der „Fuchsheld“
- Das Lied von Reynardine und Herr Fox
- Germanien, Skandinavien
- Der verborgene Fuchs in den nordischen Mythen
- Der Fuchs und die nordische Götterwelt
- Freyja
- Freyr
- Donar (Thor), Wodan (Oðin)
- Loki
- Sigyn, Narvi, Vali
- Der Fuchs in nordischen Sagas
- Refssaga (Sage von Gebe–Ref)
- Kroka–Refs Saga
- Gisli–Saga
- Bósa–Saga
- Der Fuchs in den Tierepen des Mittelalters
- Ecbasis captivi
- Ysengrimus
- Reinardus Vulpes
- Roman de Renart
- Zusammenfassung
- Der Fuchs auf dem Rad der Göttin Fortuna
- Der Fuchs im deutschen Märchen und Volksglauben
- Der treue Fuchs
- Der goldene Vogel
- Die Hochzeit der Frau Füchsin
- Oster– und Pfingstfuchs
- Die Fuchshexe und ihre Ursprünge im deutschen Volksglauben
- Der Kornfuchs und das Göttlich–Weibliche
- Der Fuchs als Führer zum Göttlich–Weiblichen
- Der Fuchs in der Hexenverfolgung
- Die Fuchshexe in den deutschen Sagen
- Die Fuchshexe in der deutschen Literatur
- Der Fuchs als Kenner der Heilmittel
- Sonstige weibliche Sagengestalten
- Afra – Christliche Heilige und Göttin mit Bezug zum Fuchs
- Urschel
- Gögelefräulein
- Schlüsseljungfrau
- Fackeljungfrauen
- Überwindung des Fuchsteufels
- Rinegg in Konstanz
- Der Fuchs in der Nommologie
- Die Entwicklung des Fuchsglaubens
- Von Upuaut bis Reineke
- Der verborgene Fuchs in den nordischen Mythen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Fuchses in verschiedenen Kulturen und Religionen. Ziel ist es, die vielschichtigen Bedeutungen des Fuchses als Symboltier zu ergründen und seine Verbindungen zu verschiedenen Göttinnen und religiösen Traditionen aufzuzeigen.
- Der Fuchs als Symboltier der Großen Muttergöttin
- Die Dämonisierung des Fuchses im Kontext gesellschaftlicher und religiöser Veränderungen
- Der Fuchs in Märchen und Sagen als Helfer, Trickster und Kulturbringer
- Vergleichende Analyse von Fuchskulten in verschiedenen Kulturkreisen
- Die nommologische Bedeutung des Fuchses
Zusammenfassung der Kapitel
Fuchsglaube in ältester Zeit: Der Abschnitt beleuchtet den frühen Fuchsglauben, beginnend mit dem Miozän. Die Nähe von Fuchshöhlen zu Grabanlagen und Tempeln führte zu seiner Verehrung als Verbindung zum Jenseits und zu Ahnengöttern. Gleichzeitig wurde er wegen des Verzehrs von Leichenteilen gefürchtet. Die Untersuchung von Fundstätten wie Göbekli Tepe und Çatal Hüyük unterstreicht den frühen Bezug des Fuchses zum Göttlich-Weiblichen im gynäkokratischen Zeitalter. Die Fuchshöhle wird als Symbol des mütterlichen Schoßes, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt interpretiert.
Sumer/Babylonien: Die babylonische Göttin Ištar wird in ihrer kriegerischen Natur mit dem Schakal identifiziert. Der Gilgamesch-Epos zeigt Tammuz' Verwandlung in einen Schakal, symbolisch für den Übergang in die Unterwelt. Der Fuchs erscheint als Vermittler zwischen Enki und Ninhursanga im Paradiesmythos. Auch Omen-Zusammenhänge weisen auf eine positive frühe Bewertung des Fuchses hin.
Ägypten, Sudan: Ägyptische Hieroglyphen und Kultobjekte aus Fuchsfellen deuten auf einen Fuchskult, besonders im Zusammenhang mit Geburten und Fruchtbarkeit, hin. Der Fuchs fungierte als Amulett und Schutz für Frauen. Im Süden Sudans (Dinka) wird der Fuchs als guter Geist verehrt.
Zentralasien: Mongolisches Fuchsopfer-Gebet zeigt eine ambivalente Darstellung der Füchsin Müriγen als Ursprungsmutter und Sünderin. Der Fuchs dient als Bote der Götter. Diverse Epen belegen den Fuchs als hilfreiches Tier und Dämon.
Indien: Der Abschnitt untersucht matriarchale Spuren im alten Indien und den Bezug des Fuchses/Schakals zur Göttin. Der Schakal wird mit Kālī, Durgā und Śiva verbunden. Märchen und Sagen betonen die Weisheit und die Verbindung des Schakals zu Fruchtbarkeit, Tod und Wiedergeburt.
Japan: Der japanische Fuchsglaube zeigt eine starke Verbundenheit mit der Göttin Inari, wobei die Fuchshöhle als zentrales Heiligtum fungiert. Die Integration des Fuchsglaubens in Shinto und Buddhismus wird analysiert, sowie die Rolle von Schamaninnen und die duale Symbolik der Inari-Statuen. Die Dämonisierung des Fuchses in einigen Legenden wird beleuchtet.
Kleinasien: Ein anatolischer Kult mit einem Fuchs als Hauptfigur, der stirbt und wiederaufersteht, wird untersucht.
Griechenland, Thrakien und Römisches Reich: Der Abschnitt behandelt die Verbindung des Fuchses zu Dionysos und den Göttinnen Demeter, Athena, Rhea und Hera. Die Zerreißung und Wiedergeburt des Dionysos wird als kultischer Akt gedeutet. Der Fuchskult wird mit den Bassariden und Orpheus in Verbindung gebracht. Der Einfluss auf die römische Mythologie wird analysiert.
Israel: Die Legende vom Fuchs und Leviathan unterstreicht die List und Weisheit des Fuchses als Überwinder des Todes. Die Verbindung des Fuchses zu Sophia, der Frau Weisheit, wird erörtert. Die Rolle des Fuchses in der Samson-Legende wird diskutiert, wobei der kultische Aspekt hervorgehoben wird.
Britische Inseln: Keltische Mythen und Legenden mit dem Fuchs, insbesondere die Rolle der Göttin Cailleach und der Sonnengöttin Dia Griene, werden beleuchtet. Fuchskulte und die Verbindung zum Hexenglauben werden analysiert. Die Figur von St. Sinnach Mac Dara wird als „Fuchsheld“ interpretiert, und das Lied von Reynardine zeigt eine Parallele zum Dionysos-Mythos.
Germanien, Skandinavien: Die Arbeit untersucht die implizite Rolle des Fuchses in den nordischen Mythen, insbesondere in Verbindung mit Freyja, Freyr, Donar, Wodan und Loki. Die nordischen Sagas vom Gebe-Ref und Kroka-Ref werden in ihrem Bezug zum Fuchsglauben interpretiert, sowie die Tierepen des Mittelalters.
Schlüsselwörter
Fuchsglaube, Schakalkult, Große Muttergöttin, Matriarchat, Patriarchat, Dionysos, Ištar, Inari, Mythologie, Religion, Märchen, Sagen, Tierepen, Heilige Hochzeit (Hieros Gamos), Wiedergeburt, Tod, Fruchtbarkeit, Hexen, Trickster, Nommologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Fuchsglaube in verschiedenen Kulturen und Religionen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Rolle des Fuchses in verschiedenen Kulturen und Religionen über die Geschichte hinweg. Sie analysiert die vielschichtigen Bedeutungen des Fuchses als Symboltier und seine Verbindungen zu Göttinnen und religiösen Traditionen, von der frühen Menschheitsgeschichte bis ins Mittelalter.
Welche Regionen und Kulturen werden behandelt?
Die Arbeit betrachtet den Fuchsglauben in einem breiten Spektrum von Kulturen, darunter Sumer/Babylonien, Ägypten/Sudan, Zentralasien (Mongolei), Indien, Japan, Kleinasien, Griechenland/Thrakien/Römisches Reich, Israel, die Britischen Inseln, und Germanien/Skandinavien.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Fuchsglauben in ältester Zeit, seine Verbindung zur Großen Muttergöttin und Fruchtbarkeitskulten, seine Dämonisierung im Laufe der Geschichte, seine Rolle in Mythen, Märchen und Sagen (als Helfer, Trickster, Kulturbringer), und seine nommologische Bedeutung. Vergleichende Analysen von Fuchskulten in verschiedenen Kulturkreisen werden durchgeführt.
Welche Göttinnen und Gottheiten werden mit dem Fuchs in Verbindung gebracht?
Die Arbeit untersucht die Beziehungen des Fuchses zu verschiedenen Göttinnen und Gottheiten, darunter Ištar (Sumer/Babylonien), Inari (Japan), Demeter, Athena, Rhea, Hera, Aphrodite, Artemis (Griechenland/Rom), Freyja, Freyr (Nordische Mythologie), Cailleach (Keltische Mythologie), und weitere. Die Verbindung zu Dionysos und seiner kultischen Zerreißung und Wiedergeburt wird besonders hervorgehoben.
Wie wird der Wandel der Fuchssymbolik dargestellt?
Die Arbeit zeigt den Wandel der Fuchssymbolik von einer frühen Verehrung als Verbindung zum Göttlich-Weiblichen und zum Jenseits, über eine ambivalente Darstellung (z.B. in mongolischen Epen), bis hin zur Dämonisierung in einigen Kulturen und Religionen. Die Integration des Fuchsglaubens in verschiedene Religionen (Shinto, Buddhismus, Christentum) wird analysiert.
Welche literarischen Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf eine breite Palette von literarischen Quellen, darunter Mythen, Epen (z.B. Gilgamesch-Epos, Mahābhārata, Rāmāyana), Sagen, Märchen, Tierepen des Mittelalters (z.B. Ysengrimus, Reineke Fuchs), sowie religiöse Texte und historische Aufzeichnungen.
Welche Schlüsselfiguren und -geschichten werden untersucht?
Die Arbeit untersucht Schlüsselfiguren wie Müriγen (mongolische Füchsin), Samsons Füchse (Bibel), Reynardine (Britische Inseln), und die Fuchshexe im deutschen Volksglauben. Wichtige Mythen und Legenden werden detailliert behandelt, z.B. der Mythos von Lavinium (Römisches Reich), die Legende vom Fuchs und Leviathan (Israel), und die Rolle des Fuchses in verschiedenen nordischen Sagas.
Welche Methode wird angewandt?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Methode, um die unterschiedlichen Bedeutungen des Fuchses in verschiedenen Kulturen zu analysieren und Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Die nommologische Bedeutung des Fuchses wird ebenfalls untersucht.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Die Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle Interessierten, die sich für Mythologie, Religion, Folklore, und die Symbolkraft von Tieren interessieren. Sie bietet eine umfassende und tiefgründige Analyse des Fuchsglaubens in verschiedenen Kulturkreisen.
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Das vollständige Inhaltsverzeichnis befindet sich am Anfang des HTML-Dokuments. Es bietet eine detaillierte Übersicht der behandelten Themen und Kapitel.
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- Klaus Mailahn (Author), 2010, Reineke Fuchs und die Göttin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151386