In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit Adornos Fernsehuntersuchungen beschäftigen, die er in den 50-iger und 60-iger Jahren durchführte. Adorno behauptet aufgrund dieser Untersuchungen, dass das Fernsehen Ideologie sei und Ideologie vermittle. In meiner Arbeit gehe ich deshalb erst auf den Begriff der Ideologie ein. Im darauf folgenden Schritt möchte ich erläutern, weshalb Adorno das Fernsehen und seine Inhalte mit Ideologien in Verbindung bringt. Dies tue ich anhand einer Darstellung und Deutung von Adornos Untersuchungen zum Fernsehen. Diese Darstellung bezieht sich auf Adornos Texte „Prolog zum Fernsehen“, „Fernsehen als Ideologie“, „Kulturindustrie“ und auf ein mit Adorno im Jahre 1963 geführtes Interview, das unter dem Namen „Fernsehen und Bildung“ erschien.
Im folgenden Teil setze ich mich dann mit Adornos Theorie und seiner These, Fernsehen sei und erzeuge Ideologien, auseinander. Dieses tue ich, in dem ich zwischen Unterhaltungs- und Informationsfernsehen differenziere. Adorno hat diese Unterscheidung nicht vorgenommen, doch sie erschien mir notwendig, um der heutigen Weiterentwicklung des Fernsehens gerecht zu werden. Darüber hinaus erscheint mir diese Differenzierung sinnvoll, um darzulegen, weshalb meiner Meinung nach nicht alle Ideologien, die im und durch das Fernsehen vermittelt werden, den Menschen in seiner Weltwahrnehmung beeinflussen. Die Differenzierung erleichtert mir anschließend auch die Erklärung, weshalb ich die Ideologien des Informationsfernsehens problematischer für das menschliche Bewusstsein von Realität halte, als die Ideologien des Unterhaltungsfernsehens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Ideologiebegriff
- Fernsehen als Ideologie bei Adorno
- Der formal-ideologische und der inhaltlich-ideologische Charakter des Fernsehens
- Kritik an Adorno
- Die inhaltlichen und formalen Ideologien des heutigen Unterhaltungsfernsehens
- Die inhaltlichen und formalen Ideologien des heutigen Informationsfernsehens
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Adornos Fernsehuntersuchungen und seiner These, dass das Fernsehen Ideologie sei und Ideologie vermittle. Der Text analysiert Adornos Argumente und untersucht, ob und inwiefern sie auf das heutige Fernsehen übertragbar sind.
- Der Begriff der Ideologie bei Adorno
- Adornos Analyse des Fernsehens als Ideologie
- Kritik an Adornos These im Hinblick auf das heutige Fernsehen
- Differenzierung zwischen Unterhaltungs- und Informationsfernsehen
- Die Rolle des Fernsehens in der Gesellschaft und seine Auswirkungen auf das Bewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor. Es wird Adornos Behauptung vorgestellt, dass das Fernsehen Ideologie sei und Ideologie vermittle, und die grundlegende Fragestellung der Arbeit skizziert.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Ideologiebegriff. Der Autor erläutert Adornos Position und stellt eine Definition von Armin Puller vor, die als Grundlage für die weitere Analyse dient.
Das dritte Kapitel behandelt Adornos Ausführungen zum Fernsehen. Der Autor beleuchtet Adornos Verständnis von Kunst und Kulturindustrie und erklärt, warum Adorno das Fernsehen als ein Mittel zur Verbreitung von Ideologie betrachtet.
Das vierte Kapitel analysiert Adornos Theorie im Hinblick auf das heutige Fernsehen. Der Autor unterscheidet zwischen Unterhaltungs- und Informationsfernsehen und untersucht die jeweiligen Ideologien, die diese Formate vermitteln.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Ideologie, Fernsehen, Adorno, Kulturindustrie, Unterhaltungsfernsehen, Informationsfernsehen, Bewusstsein, Realität, kritisches Denken.
- Quote paper
- Anne-Kathrin Mische (Author), 2009, Fernsehen als Ideologie - Eine Auseinandersetzung mit Adornos Fernsehanalysen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/151199