Die Aufgabe des Theologen ist es, zu ergründen, „wie das christliche Selbstverständnis seiner Zeit beschaffen sein könnte“. So formuliert es jedenfalls Friedrich Gogarten, als er sein Verständnis von Theologie erklärt und Theologie als „verantwortetes Denken“ bezeichnet. In verschiedene Richtungen arbeitet Gogarten dies heraus, besonders gut zeigt es sich jedoch anhand des Verhältnisses von Gott und Mensch, das er mit seiner Konzeption der Begriffe Hoffnung und Zukunft klar gezeichnet hat. Davon soll diese Arbeit handeln, dazu jedoch, und das ganz im Sinne von Gogartens Theologieverständnis, ist jeweils ein Blick auf die geschichtlichen Umstände notwendig. Des Weiteren müssen die Entwicklungslinien von Gogartens Theologie klar werden, weil sie sich in Reaktion auf historische Notwendigkeiten immer mehr herausdifferenzierten.
Gogarten, am 13. Januar 1887 in Dortmund geboren und 16.Oktober 1967 in Göttingen gestorben , legte einen langen Weg zurück, bis er zu dieser Erkenntnis kam. Ohne irgendwelche familiären Voraussetzungen „zog er aus die Religion zu lernen“ , kam über die liberale Theologie und den Religiösen Sozialismus schließlich nach dem Ersten Weltkrieg mit anderen Theologen seiner Generation in eine Situation des „leeren, nackten Wartens“, in der nur eines klar war, „dass es so nicht weitergehe“.
An diesem Punkt soll meine Arbeit einsetzen, weil sich hier sehr klar zeigt, wo Gogartens „Theologie als verantwortetes Denken“ seinen Ursprung nimmt.
Ziel und Zentrum dieser Arbeit soll es -im Sinne Gogartens- sein, aufzuzeigen, in welchem Verhältnis der Mensch innerhalb seiner Zeit zu Gott stehen kann, wenn er Gottes Zukunft in Hoffnung begegnet.
Inhalt
A Einleitung: „Theologie als verantwortetes Denken“
1. Die Begegnung des Menschen mit Gott
1.1 Theologie der Krise
1.2 Menschliche Möglichkeiten angesichts der Offenbarung
1.3 Das Göttliche und das Menschliche
1.4 Verantwortung für die Welt vor Gott
2. Gottes Zukünftigkeit – „Quelle des Lebens“
2.1 Diagnose der Nachkriegsgesellschaft
2.2 Gottes Zukunft – eine Predigt
2.2.1 Mahnung zur Wachsamkeit
2.2.2 Offenes Erwarten
2.2.3 Gottes „Auf-uns-zu-Kommen“
2.2.4 Die Hoffnung der Nachkrieggesellschaft
2.3 Glaube und Säkularisierung
2.3.1 Säkularistische Utopien
2.3.2 Säkularisierung
2.3.3 Das Verhältnis von Glauben und Säkularisierung
2.3.5 Der Säkularismus
3. Die reine Hoffnung
3.1 Hoffnung als Kern des Glaubens
3.1.1 Die Eigenart der christlichen Hoffnung
3.1.2 Die Reinheit der christlichen Hoffnung
3.2 Der hoffende Mensch
3.2.1 Der Mensch der „ein Gefragter Gottes“
3.2.2 Wesen und Un-Wesen
3.2.3 Das Nichts des Menschen und das Nichts Gottes
3.3 Die grundlose Hoffnung
3.3.1 Der Weg in die Hoffnung als Wesensfrage
3.3.2 Hoffnung und Zukunft
B Schluss: Verantwortung der Theologie?
1. Verantwortung und Freiheit
2. Hoffnung und Zukunft der Gegenwart
Anhang
1. Literaturverzeichnis
1.1 Primärliteratur
1.2 Sekundärliteratur
- Quote paper
- Karl Tetzlaff (Author), 2009, Gottes Zukunft und die Hoffnung des Menschen: Die Beziehung von Gott und Mensch in der Theologie Friedrich Gogartens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150950
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