Im Rahmen einer Pilotstudie wurden per Fragebogen sieben Seminare zur Burnout-Prävention von Männern evaluiert. An der Befragung nahmen 38 Männer zum ersten Messzeitpunkt, 23 zum zweiten und 17 zum dritten zwei Monate nach dem Seminar teil. Von den Fremdratern beteiligten sich zum ersten Messzeitpunkt 30 und zum dritten 15 Personen. Die drei Skalen des HBI, „Emotionale Erschöpfung“, „Hilflosigkeit“ und „Selbstüberforderung“
zeigten, dass die Gruppe der Teilnehmer aus stark belasteten Männern bestand.
Die Seminare waren in der selbstformulierten Skala „negative Gedanken und Gefühle zur eigenen Person“ am wirksamsten. Wäre die Stichprobe etwas größer gewesen, ist davon auszugehen, dass zudem signifikante Unterschiede in den Mittelwerten anderer Skalen
aufgetreten wären, da schwache bis mittlere Effekte in den drei HBI-Skalen sowie zur „Selbstwirksamkeit“ und zur „Schlafstörung“ gefunden wurden. Alle Mittelwerte der Skalen entwickelten sich zum dritten Messzeitpunkt positiv. Einzige Ausnahme davon bildete die Skala „klare Ziele“, wenngleich der Unterschied nicht signifikant war.
Bei den offenen Fragen stellte sich heraus, dass als hauptsächliche Ursache der eigenen Burnout-Gefährdung am häufigsten berufliche (45%) oder persönliche (33%) Gründe angegeben wurden. Erwartet hatten die Teilnehmer vor dem Seminar im Wesentlichen „Denkanstöße/Verstehen“ (36%)sowie „Strategien/Methoden“ (32%). Die Erwartungen wurden zu
durchschnittlich 86% erfüllt. Gleichzeitig bewerteten die Teilnehmer im Schnitt 82% der Inhalte des Seminars als nützlich.
Die Antworten der Partnerinnen wichen teilweise von denen der Teilnehmer ab. Doch auch bei ihnen entwickelten sich alle Mittelwerte der Skalen positiv und es wurden nach dem
Seminar häufiger positive und keine negativen Veränderungen bemerkt.
Des Weiteren ergaben sich zu den Abbrechern der Befragung...
Alles in allem lässt sich mit diesen Ergebnissen zwar nicht eindeutig bestätigen, ob das fünftägige Seminarkonzept ausreichend und speziell für die mit Burnout verbunden Aspekte als
Präventionsmaßnahme geholfen hat. Dennoch ist das Seminar insbesondere gestressten Personen mit negativen Gedanken und Gefühlen zur Reflexion zu empfehlen, da für diese Gruppe in der Evaluation nachgewiesenermaßen Erfolge erzielt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Stand der Forschung zum Burnout
- Definition
- Ursachen
- Symptome und Verlauf
- Abgrenzung zu anderen psychischen Diagnosen und ähnlichen Begriffen
- Gruppe der Betroffenen und Zahlen
- Messung
- Präventions- und Interventionskonzepte
- Offene Fragen in der Forschung
- Das Seminarkonzept
- Zugrundeliegende Theorie für die Seminarstruktur
- Rahmenbedingungen der Seminare.
- Aufbau der Seminarstruktur
- Fragestellungen und Hypothesen
- Methode
- Datenerhebung
- Allgemeine Vorüberlegungen
- Fragebögen
- Datenauswertung
- Beschreibung der Stichprobe
- Rücklauf
- Demografische Daten
- Gütekriterien
- Datenerhebung
- Ergebnisse
- Hauptergebnisse
- Zu den Skalen und Items
- Zu den offenen Fragen und sonstigen Einschätzungen
- Nebenergebnisse
- Übereinstimmung der Selbst- und Fremdeinschätzung
- Unterschiede zwischen Abbrechern der Befragung und Teilnehmern
- Auswertungen zu den demografischen Merkmalen
- Zusammenhänge ausgewählter offener Fragen mit den Skalen
- Überprüfung sonstiger Aspekte
- Hauptergebnisse
- Diskussion
- Kritische Bewertung der methodischen Aspekte
- Fazit und Interpretation der Ergebnisse...
- Ausblick ....
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Evaluation von Seminaren zur Burnout-Prävention bei Männern. Ziel ist es, die Effektivität des Seminarkonzepts zu untersuchen und allgemeine Erkenntnisse für die Burnout-Prävention zu gewinnen. Dazu werden die Teilnehmer und ihre Partnerinnen mit Hilfe von Fragebögen befragt und die Ergebnisse der Befragungen ausgewertet.
- Bewertung der Effektivität eines Seminarkonzepts zur Burnout-Prävention für Männer
- Analyse der subjektiven Belastungserfahrungen der Teilnehmer
- Untersuchung der Wirkung des Seminars auf die Selbstwahrnehmung und die Wahrnehmung durch die Partnerinnen
- Identifizierung relevanter Faktoren für die Prävention von Burnout
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung von Seminaren und die weitere Forschung in diesem Bereich
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Einleitung zur Diplomarbeit gegeben und die Relevanz des Themas "Burnout" für die Berufswelt und das alltägliche Leben beleuchtet.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Burnout-Syndrom. Es werden verschiedene Definitionen des Begriffs "Burnout" vorgestellt und die wichtigsten Forschungsbefunde zu Ursachen, Symptomen, Verlauf und Abgrenzung zu anderen psychischen Diagnosen zusammengefasst.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Seminarkonzept, das in dieser Diplomarbeit untersucht wird. Es wird die zugrundeliegende Theorie, die Rahmenbedingungen und der Aufbau der Seminarstruktur detailliert dargestellt.
Im vierten Kapitel werden die Fragestellungen und Hypothesen der Diplomarbeit formuliert.
Kapitel 5 beschreibt die angewandte Methode der Datenerhebung und Datenauswertung. Es werden die Fragebögen, die Stichprobe und die Gütekriterien der verwendeten Messinstrumente vorgestellt.
Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, wobei sowohl die Hauptergebnisse als auch die Nebenergebnisse betrachtet werden. Es wird die Wirksamkeit des Seminarkonzepts in Bezug auf verschiedene Burnout-Aspekte untersucht und die Ergebnisse werden mit den theoretischen Erwartungen verglichen.
Im siebten Kapitel werden die Ergebnisse der Studie kritisch diskutiert. Es werden die methodischen Aspekte der Untersuchung bewertet und die wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen gezogen.
Der Ausblick im achten Kapitel gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungs- und Praxisanwendungen im Bereich der Burnout-Prävention.
Schlüsselwörter
Burnout-Prävention, Männer, Seminarevaluation, Stress, Emotionale Erschöpfung, Hilflosigkeit, Selbstüberforderung, Selbstwirksamkeit, Schlafstörungen, Klare Ziele, Negative Gedanken und Gefühle, Berufliche Belastung, Persönliche Belastung, Techniker Krankenkasse, Institut für Burnout-Prävention Hamburg (IBP), Pilotstudie, Fragebogen, Quantitative Datenanalyse, Qualitative Datenanalyse, Mixed-Methods-Ansatz.
- Citation du texte
- Susanne Vetter (Auteur), 2010, Evaluation von Seminaren zur Burnout-Prävention bei Männern. Eine Pilotstudie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150931