Will man in literarischer Form kritisch seine Meinung äußern, kann dafür auf vielfältige Methoden zurückgegriffen werden. Eine davon ist die Ironie (...) Durch seine „Reisebilder“ ist der Schriftsteller Heinrich Heine weit über Deutschland hinaus zu einem der führenden Schriftsteller geworden, lediglich die Wirkung des später veröffentlichte „Buch der Lieder“ lässt sich mit diesem Erfolg vergleichen. (...)
Im Folgenden soll demnach gezeigt werden, an welchen Stellen der „Harzreise“ Ironie und andere literarische Stilmittel des Humors eingesetzt werden und welche Funktion diese haben. Für dieses Vorhaben ist es nötig in einem ersten Kapitel die zentralen Begriffe „Humor“, „Satire“, „Ironie“ und „Parodie“ voneinander abzugrenzen. Für das Verständnis der „Harzreise“ ist es außerdem notwendig, die Lebensumstände Heines während der Entstehungszeit des Werkes zu beleuchten sowie Erklärungsansätze für die auffällig häufige Ironie in der „Harzreise“ anzuführen. Im Hauptteil der vorliegenden Arbeit wird nach einigen einleitenden Bemerkungen zum Werk der Fokus auf die Funktion der Ironie und des Humor in Heines Reisebericht gelegt. Hier steht vor allem die Kritik an den Vertretern und Einrichtungen der Universität im Mittelpunkt, aber auch die Stadt Göttingen als Sitz der Gelehrtenwelt wird von Heine mit Hilfe von diversen ironischen und humoristischen Stilmitteln scharf kritisiert. Zudem soll auch die vom Autor geäußerte Kritik an den wissenschaftlichen Abhandlungen und Inhalten der damaligen Zeit nicht zu kurz kommen. Auch die Möglichkeit, dass die „Harzreise“ als Deutschland-Satire verstanden werden kann, soll in diesem Kapitel untersucht werden. Um diesen Teil abzuschließen, wird außerdem Heines Kritik am Naturverständnis des 19. Jahrhunderts in den Blickpunkt der Betrachtungen gerückt. In einem weiteren Abschnitt soll der Frage nachgegangen werden, ob es sich bei der „Harzreise“ um einen romantischen Reisebericht oder eine Selbstdarstellung Heines handelt oder möglicherweise sogar um eine „Mischform“ aus beidem. Eng damit hängt die Diskussion zusammen, ob es sich bei dem Werk um eine wissenschaftliche Abhandlung oder nutzlose Beschäftigung handelt. Zuletzt sollen die wichtigsten Erkenntnisse der Interpretation zusammengefasst werden sowie einige Anregungen für weitere Forschungsvorhaben gegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung: Abgrenzung von Humor, Satire, Ironie und Parodie
- Heines Leben zur Entstehungszeit der Harzreise
- Warum Ironie bei Heine?
- Einleitendes zu Heines „Harzreise“
- Funktion von Humor und Ironie in der Harzreise
- Kritik an Einrichtungen und Vertretern der Universität
- Philister
- Studenten
- Professoren
- Göttingen als Sitz der Gelehrtenwelt
- Kritik an wissenschaftlichen Abhandlungen und Inhalten
- Deutschland-Satire
- Kritik am Naturverständnis
- „Die Harzreise“: Romantischer Reisebericht oder Selbstdarstellung?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der „Harzreise“ von Heinrich Heine und analysiert die Verwendung von Ironie und Humor im Werk. Ziel ist es, die Funktion dieser literarischen Mittel im Kontext der Kritik an der Universität, der Gelehrtenwelt und dem Naturverständnis des 19. Jahrhunderts zu untersuchen. Die Arbeit beleuchtet auch die Frage, ob die „Harzreise“ als romantischer Reisebericht, Selbstdarstellung oder als eine „Mischform“ aus beidem zu verstehen ist.
- Verwendung von Ironie und Humor in der „Harzreise“
- Kritik an der Universität und ihren Vertretern
- Göttingen als Sitz der Gelehrtenwelt
- Heines Kritik an wissenschaftlichen Abhandlungen und Inhalten
- Die „Harzreise“ als Deutschland-Satire
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Relevanz der „Harzreise“ als „Schlüsseltext der Moderne“ heraus. Kapitel 2 befasst sich mit der Begriffsklärung von Humor, Satire, Ironie und Parodie, um die Grundlage für die Interpretation von Heines Werk zu schaffen. Kapitel 3 beleuchtet Heines Lebensumstände während der Entstehungszeit der „Harzreise“ und untersucht die Gründe für die häufige Verwendung von Ironie. Kapitel 4 analysiert die Funktion von Ironie und Humor in der „Harzreise“, insbesondere im Kontext der Kritik an der Universität und ihren Vertretern. Kapitel 5 widmet sich der Kritik an wissenschaftlichen Abhandlungen und Inhalten sowie der Frage, ob die „Harzreise“ als Deutschland-Satire zu verstehen ist. Kapitel 6 betrachtet Heines Kritik am Naturverständnis des 19. Jahrhunderts. Kapitel 7 untersucht die Frage, ob die „Harzreise“ ein romantischer Reisebericht, eine Selbstdarstellung oder eine „Mischform“ aus beidem ist. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Interpretation zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Ironie, Humor, Satire, „Harzreise“, Heinrich Heine, Universität, Göttingen, Naturverständnis, Deutschland-Satire, Romantischer Reisebericht, Selbstdarstellung und „Schlüsseltext der Moderne“.
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- Eva Meyer (Autor), 2009, Ironie und Humor in Heinrich Heines "Harzreise", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150872