Der Film "Poor Things" von Regisseur Giorgos Lanthimos mit Emma Stone in der Hauptrolle räumte nicht nur bei der diesjährigen (2024) Oscarverleihung ab, sondern begeistert auch durch politische Relevanz. "Poor Things" wird als „Feministischer Zeitgeist-Hit“ gehandelt. Populärwissenschaftliche Texte sind sich dahingehend einig, allerdings stellt sich aus wissenschaftlich-soziologischer Perspektive die Frage: Stimmt das? Spiegelt der Film tatsächlich feministische Diskurse und Perspektiven wider und kann als feministisches Werk „gelesen“ werden? Und was bedeutet überhaupt Feminismus in Hinblick auf einen Spielfilm, beziehungsweise sogar auf einen absoluten Kino-Hit?
Die vorliegende Arbeit möchte sich aus wissenschaftlich-soziologischer Perspektive mit diesen Fragen auseinandersetzen. Der Ausgangspunkt der Arbeit ist, dass Filme und audiovisuelle Medien eine zentrale Rolle in der Gestaltung unserer modernen Medienlandschaft spielen und damit einen tiefgreifenden Einfluss auf unsere Wahrnehmung der Welt haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Vorüberlegungen: Der Film als Massenmedium
- Über die Filmsoziologie: Die Beziehung von Gesellschaft und Film
- Die Aneignung von Filminhalten als sozialer Akt
- Der Spielfilm und seine Genres
- Geschlechtliche Sozialisation
- Geschlecht und Herrschaft
- Gender Perspektiven: Die soziale Konstruktion von Geschlecht
- Doing Gender: Ein performativer Prozess
- Undoing Gender
- Geschlecht im Film: Über die feministische Filmsoziologie
- Feministische Kritik am Kino: Die historische Entwicklung
- Der Männliche Blick und die Lust am Schauen
- Methodisches Vorgehen
- Die soziologische Filmanalyse
- Filmauswahl: Die Relevanz des Fallbeispiels
- Samplebildung
- Fallbeispiel: Ergebnisse der Filmanalyse
- Die Männliche Herrschaft in Poor Things
- Schlüsselszene 1: Bellas erster Ausflug - die Rückfahrt
- Schlüsselszene 2: Wie Victoria Blessington zu Bella Baxter wurde
- Schlüsselszene 3: Auf dem Schiff - Bella entdeckt die Philosophie
- Schlüsselszene 4: Alfred Blessington – wie Bella erneut eingesperrt wird
- Komparative Analyse
- Geschlechterperspektiven in Poor Things
- Schlüsselszene 5: Polite Society - das Abendessen in Lissabon
- Schlüsselszene 6: Paris - Bella beginnt als Sexarbeiterin
- Komparative Analyse
- Diskussion: Das Werden zur Frau in Poor Things
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Darstellung feministischer Diskurse im Spielfilm „Poor Things“ aus soziologischer Perspektive. Sie hinterfragt, inwiefern der Film feministische Perspektiven widerspiegelt und welche soziologischen Implikationen dies hat. Die Arbeit basiert auf einer soziologischen Filmanalyse, die ausgewählte Szenen detailliert untersucht.
- Die Repräsentation von Feminismus im Spielfilm
- Die Darstellung weiblicher Charaktere und deren Entwicklung
- Der Einfluss des Films auf die Wahrnehmung von Geschlechterrollen
- Die Analyse des „Männlichen Blicks“ im Kontext des Films
- Die soziologischen Implikationen der filmischen Inszenierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der feministischen Relevanz von „Poor Things“. Die theoretischen Vorüberlegungen behandeln die Filmsoziologie, die Aneignung von Filminhalten und Spielfilmgenres. Das Kapitel zur geschlechtlichen Sozialisation beleuchtet Konzepte wie Gender und Doing Gender. Das Kapitel zum Geschlecht im Film diskutiert die feministische Filmsoziologie und den „Männlichen Blick“. Das methodische Vorgehen beschreibt die soziologische Filmanalyse und die Auswahl des Fallbeispiels „Poor Things“. Die Ergebnisse der Filmanalyse untersuchen die Darstellung der männlichen Herrschaft und verschiedene Geschlechterperspektiven im Film anhand von Schlüsselszeneanalysen.
Schlüsselwörter
Feminismus, Filmsoziologie, Geschlechterrollen, „Poor Things“, Filmanalyse, Gender, Doing Gender, Männlicher Blick, Emma Stone, Giorgos Lanthimos, Feministische Filmtheorie, soziale Konstruktion von Geschlecht.
- Quote paper
- Cheyenne Krieger (Author), 2024, Filmische Inszenierung und Charakterentwicklung von Bella Baxter in "Poor Things" als Spiegel feministischer Diskurse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1507028