Die US-Hypothekenkrise des vergangenen Jahres führte weltweit zu einem hohen Kursverfall an den Aktienmärkten und nach Schätzungen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) damit zu Verlusten in Höhe von 50 Billionen Dollar bei den Anlegern. Damit rückt das originäre Motiv der Geldanlage, nämlich die Erzielung absolut positiver Renditen, wieder stärker in den Fokus der Investoren.
Die Investmentbranche trägt diesen veränderten Anlegerbedürfnissen durch die Entwicklung vielfältiger Anlagekonzepte Rechnung, die zur Abgrenzung von traditionellen Anlagekonzepten mit den Attributen "Absolute Return" oder "Total Return" versehen werden . Damit ist in den letzten fünf Jahren der Markt für in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Absolute Return Produkte um durchschnittlich 37% pro Jahr gewachsen und umfasst nun ein Volumen von mehr als 33 Milliarden Euro. Verstärkt wird diese Entwicklung in Deutschland durch die Liberalisierung des Marktes im Zuge des Investmentmodernisierungsgesetzes von 2004, das erstmalig den Einsatz von Derivaten in Fondskonzepten sowie bei Pensionseinrichtungen und Versicherungen erlaubt.
Diese starken Wachstumsraten werfen die Frage auf, mit welchen Strategien absolute Erträge erwirtschaftet werden und ob dieses Anlagekonzept eine ernsthafte Alternative zum benchmarkorientierten Portfolio Management darstellt. Die vorliegende Arbeit beleuchtet ausgehend von dem von Dichtl und Schlenger (2009) verfassten Aufsatz "Absolute Return: Theorie und Empirie am Beispiel der Best-of-two Stragie" das Konzept des Absolute Return Versprechens näher. Ziel ist es, den Ansatz und die zentralen Strategien, mit denen Anbieter von Absolute Return Produkten diesem Anspruch gerecht werden, darzulegen und abschließend kritisch zu würdigen.
Dazu wird im 2. Kapitel zunächst eine begriffliche Abgrenzung des Absolute Return Approach zu traditionellen Anlageformen vorgenommen, um dann abgeleitet aus dem Anlegerinteresse Zielkriterien für Handelsstrategien zu definieren und zu erläutern. Im 3. Kapitel folgt eine Systematisierung zentraler Strategien und Substrategien sowie eine ausführliche Darstellung einer ausgewählten Strategie (Event Driven). Im 4. Kapitel werden Grenzen des Absolute Return Approach und der Strategien aufgezeigt, wobei besonderer Fokus auf dem Risikoverständnis eines Absolute Return Anlegers liegt. Schließlich werden im 5.Kapitel die Ergebnisse der Untersuchung zusammenfassend dargestellt, kritisch betrachtet und ein Ausblick gewährt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlegende Darstellung von Absolute-Return-Strategien
- 2.1 Absolute Return Approach und Abgrenzung zu traditionellen Anlageformen
- 2.1.1 Zielsetzung, Eigenschaften und Anwendung des Absolute Return Approach
- 2.1.2 Abgrenzung zu traditionellen Anlagen
- 2.2 spezifische Kriterien für Absolute-Return-Strategien
- 2.2.1 Zielkonformes Renditepotenzial
- 2.2.2 Kapitalschutz
- 2.2.3 Asymmetrische Renditeverteilung
- 2.2.4 Unkorreliertheit zu Renditen traditioneller Märkte
- 3 Detaillierte Analyse von Absolute-Return-Strategien
- 3.1 Systematisierung von Absolute- Return Strategien
- 3.2 Spezielle Untersuchung der Event Driven Strategien
- 3.2.1 Gemeinsamkeiten aller Event Driven Strategien
- 3.2.2 Risk Arbitrage
- 3.2.3 Distressed Securities
- 3.2.4 Other special situations
- 4 Grenzen von Absolute-Return-Strategien und kritische Abschlussbetrachtung
- 4.1 Anlegerrisiko und Kritik an Absolute-Return-Strategien
- 4.2 Tradeoff zwischen Downside Protection und Upside Participation
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Absolute-Return-Strategien im Kontext der sich verändernden Anlegerbedürfnisse aufgrund erhöhter Marktvolatilität. Ziel ist die Darstellung des Konzepts, zentraler Strategien und deren kritischer Würdigung im Vergleich zu traditionellen Anlageformen.
- Begriffliche Abgrenzung des Absolute Return Approach zu traditionellen Ansätzen
- Definition und Erläuterung von Zielkriterien für Absolute-Return-Strategien
- Systematisierung und detaillierte Analyse ausgewählter Strategien (insbesondere Event Driven)
- Aufzeigen von Grenzen und Risiken des Absolute Return Approach
- Gesamtbewertung und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beleuchtet den Hintergrund steigender Marktvolatilität seit den 1970er Jahren und den damit verbundenen Fokus auf absolute positive Renditen. Sie führt in die wachsende Bedeutung von Absolute-Return-Produkten in Deutschland ein, verweist auf das Investmentmodernisierungsgesetz von 2004 und stellt die Forschungsfrage nach der Effektivität dieser Strategien im Vergleich zum benchmarkorientierten Portfolio Management. Die Arbeit kündigt die methodische Vorgehensweise an, die auf dem Aufsatz von Dichtl und Schlenger (2009) aufbaut.
2 Grundlegende Darstellung von Absolute-Return-Strategien: Dieses Kapitel definiert den "Absolute Return Approach" und grenzt ihn von traditionellen Anlageformen ab. Es erläutert die Zielsetzung, Eigenschaften und Anwendungen des Ansatzes, mit dem Fokus auf stressresistente Portfolios und die Kombination von Downside Protection und Upside Participation. Die Erweiterung des Anlageuniversums und die Implementierung taktischer Handelsstrategien werden als zentrale Elemente hervorgehoben. Zusätzlich werden spezifische Kriterien wie Renditepotenzial, Kapitalschutz, asymmetrische Renditeverteilung und Unkorreliertheit zu traditionellen Märkten definiert.
3 Detaillierte Analyse von Absolute-Return-Strategien: Dieses Kapitel systematisiert zentrale Absolute-Return-Strategien und analysiert detailliert Event Driven Strategien. Es werden Gemeinsamkeiten aller Event Driven Strategien, sowie die Einzelheiten von Risk Arbitrage, Distressed Securities und anderen Spezialfällen erläutert und miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der unterschiedlichen Strategien und ihrer jeweiligen Charakteristika.
4 Grenzen von Absolute-Return-Strategien und kritische Abschlussbetrachtung: Dieses Kapitel widmet sich den Grenzen und Risiken des Absolute Return Approach. Es analysiert die spezifischen Risiken für Anleger und beleuchtet den Tradeoff zwischen Downside Protection und Upside Participation. Hier wird die kritische Auseinandersetzung mit den beschriebenen Strategien und den damit verbundenen Herausforderungen vorgenommen.
Schlüsselwörter
Absolute Return, Absolute-Return-Strategien, Portfolio Management, Risiko Management, Downside Protection, Upside Participation, Event Driven Strategien, Risk Arbitrage, Distressed Securities, Marktvolatilität, Traditionelle Anlageformen, Benchmark.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Absolute-Return-Strategien
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit Absolute-Return-Strategien im Kontext steigender Marktvolatilität und veränderter Anlegerbedürfnisse. Sie analysiert das Konzept, zentrale Strategien und deren kritische Bewertung im Vergleich zu traditionellen Anlageformen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: Begriffliche Abgrenzung des Absolute Return Approach zu traditionellen Ansätzen; Definition und Erläuterung von Zielkriterien für Absolute-Return-Strategien; Systematisierung und detaillierte Analyse ausgewählter Strategien (insbesondere Event Driven); Aufzeigen von Grenzen und Risiken des Absolute Return Approach; Gesamtbewertung und Ausblick.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Grundlegende Darstellung von Absolute-Return-Strategien, Detaillierte Analyse von Absolute-Return-Strategien, Grenzen von Absolute-Return-Strategien und kritische Abschlussbetrachtung, sowie Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Absolute Return Approach, beginnend mit einer Einführung und der Abgrenzung zu traditionellen Ansätzen, gefolgt von einer detaillierten Analyse verschiedener Strategien und einer kritischen Bewertung der Risiken und Grenzen.
Was sind die zentralen Zielsetzungen der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Konzept der Absolute-Return-Strategien verständlich darzustellen, die wichtigsten Strategien zu erläutern und deren Anwendung und Grenzen kritisch zu bewerten. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Vergleich zu traditionellen Anlageformen und der Berücksichtigung der steigenden Marktvolatilität.
Welche Strategien werden im Detail untersucht?
Die Arbeit untersucht insbesondere Event Driven Strategien, darunter Risk Arbitrage und Distressed Securities. Es werden die Gemeinsamkeiten aller Event Driven Strategien sowie die Besonderheiten der einzelnen Strategien erläutert und verglichen.
Welche Risiken und Grenzen werden angesprochen?
Die Arbeit beleuchtet die spezifischen Risiken für Anleger, die mit Absolute-Return-Strategien verbunden sind. Ein wichtiger Aspekt ist der Tradeoff zwischen Downside Protection (Kapitalschutz) und Upside Participation (Renditepotenzial).
Auf welcher methodischen Grundlage basiert die Arbeit?
Die Arbeit baut methodisch auf dem Aufsatz von Dichtl und Schlenger (2009) auf.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Absolute Return, Absolute-Return-Strategien, Portfolio Management, Risikomanagement, Downside Protection, Upside Participation, Event Driven Strategien, Risk Arbitrage, Distressed Securities, Marktvolatilität, Traditionelle Anlageformen, Benchmark.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen und der Ausblick werden im fünften Kapitel zusammengefasst. Hier werden die Ergebnisse der Analyse präsentiert und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit Portfolio Management, Risikomanagement und alternativen Anlageformen auseinandersetzen, insbesondere für Investoren, Studenten und Wissenschaftler im Bereich der Finanzwirtschaft.
- Quote paper
- Jonathan Cordero (Author), 2009, Absolute-Return-Strategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150689