In der heutigen Unterrichtseinheit wenden die Schüler ihr Wissen um die konventionellen Druckverfahren an, indem sie exemplarische Druckprodukte vergleichen und untersuchen und aufbauend auf ihrer Untersuchung das jeweils zugrundeliegende Druckverfahren bestimmen.
1 Bedingungsanalyse
1.1 Kurzbeschreibung der Lerngruppe
Die Schuler1 der Lerngruppe - streben die Fachhochschulreife mit erweiterten beruflichen Kenntnissen im Bereich Druck- und Medientechnik an. Die insgesamt 21 Schuler besuchen derzeit die Oberstufe (Klasse 12) der zweijahrigen Hoheren Berufsfachschule mit dem fachlichen Schwerpunkt Drucktechnik, Profilbildung Medientechnik. Von den 21 Schulern sind 8 mannlich, 13 weiblich. Zwei Schulerinnen wiederholen die Klasse 12. Sowohl hinsichtlich der Alterstruktur als auch in Hinblick auf die bisher besuchten Schulformen weist die Lerngruppe eine insgesamt eher heterogene Struktur auf:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Lernbedingungen
Ich unterrichte die Lerngruppe seit Beginn des 2. Halbjahres 2007/2008 wochentlich dreistundig im Fach Medienproduktion. Der Unterricht in diesem Schuljahr 2008/2009 erfolgt donnerstags in der Zeit von 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr und mittwochs in ungeraden Kalenderwochen in der Zeit von 8:00 Uhr bis 9:30 Uhr.
Die folgende Analyse der Lernbedingungen bezieht sich auf die Aspekte Lernstand, Lernbereitschaft und Methodenkompetenz.
Den Lernstand innerhalb der Lerngruppe schatze ich als eher heterogen ein: Ein GroBteil der Schuler hat trotz zwei absolvierter Praktika wenig Erfahrungen im Press-Bereich sammeln konnen, da viele lediglich den Vorstufenbereich kennengelernt haben. Einige Schuler sind selbst mit dem Prepress-Bereich kaum bis gar nicht vertraut, da sie bisher kein Praktikum abgeleistet haben. Auch die zwei Schuler, die die Klasse 12 wiederholen, sind ihren Mitschulern hinsichtlich des Wissens und Konnens im Bereich der Druckverfahrens- techniken nicht uberlegen.
Bezogen auf die Lernbereitschaft fallen vier Schuler aufgrund ihres Engagements und ihrer Motivation auf, sie beteiligen sich kontinuierlich und eifrig am Unterricht. Insgesamt ist die Lerngruppe eher zuruckhaltend und recht diszipliniert, so dass der Eindruck entsteht, dass die Schuler nicht mit echtem Interesse am Unterricht teilnehmen. Doch Fragen und Ideen, die viele Schuler - auch gern am Rande oder auBerhalb der regularen Unterrichtszeit - erortern, zeigen eine generelle Leistungsbereitschaft.
Was die Methodenkompetenz angeht, so ist zu konstatieren, dass bei Gruppenarbeiten zur Forderung der Kooperations-, Kommunikations- und Sozialkompetenz in der Regel kaum Probleme zu beobachten sind. Die Schuler sind gewohnt, in kleinen Lerngruppe zu arbeiten. Auffallig ist in der Lerngruppe die mangelnde Fahigkeit zum selbstandigen Arbeiten. Die Schuler sind oftmals nicht in der Lage, ohne fremde Hilfe Inhalte eigenstandig zu erschlieBen. Schulerkurzvortrage und Prasentationen einschlieBlich des freien Sprechens vor Publikum behagt einigen Schulern noch nicht. Zum einen treten diese Schuler unsicher und wenig souveran auf, zum anderen sind einige Schuler nicht in der Lage frei vor Publikum sprechen, ohne von den vorbereiteten Medien (z.B. Plakaten, Skripte o.a.) abzulesen.
In der Regel findet der Unterricht im Computerraum 5110 oder im Computerraum 5115 statt. Fur die heutige Stunde ist von Schulerseite keine Arbeit am Computer vorgesehen, jedoch wird der fest installierte Beamer und der Lehrerrechner von der Lehrkraft genutzt. Der Raum verfugt uber alle weiteren Medienvorrichtungen, die fur diese Stunde benotigt werden (Flipchart, Overheadprojektor). Der Raum ist fur Einzelarbeiten am PC und Softwareschulungen ideal, fur Gruppenarbeiten jedoch weniger gut geeignet.
2 Didaktische Entscheidungen
2.1 Thematischer Zusammenhang und Richtlinienbezug
Die didaktischen und methodischen Entscheidungen basieren auf den Einzelstundentafeln und curricularen Vorgaben zu den Fachrichtungen bzw. fachlichen Schwerpunkten der Hoheren Berufsfachschule, den Richtli- nien zur Erprobung fur die Bildungsgange der Berufsfachschule nach APO BK Anlage C und der Didaktischen Jahresplanung des BTA fur die zweijahrige Hohere Berufsfachschule - fachlicher Schwerpunkt Drucktechnik, Profilbildung Medientechnik2.
Die heutige Unterrichtseinheit ist folgendem Lernfeld zugeordnet und in folgende Lernsituation einge- bettet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die in den Einzelstundentafeln und curricularen Vorgaben zu den Fachrichtungen bzw. fachlichen Schwerpunkten der Hoheren Berufsfachschule genannten Inhalte „Produktionsablaufplanung", „Computer-to-film, -to-plate, -to-press" und „Druckverfahren"3 werden in dieser Lernsituation behandelt. Den Schulern stehen insgesamt funf Doppelstunden zur Verfugung, um sich weitgehend selbststandig mit den vier konventionellen Druckverfahren auseinanderzusetzen.
Die Hauptdruckverfahren lassen sich in vier herkommliche Verfahren unterteilen: Durchdruckverfahren, Tief- druckverfahren, Flachdruckverfahren und Hochdruckverfahren. Das Thema kann didaktisch reduziert werden, indem jeweils lediglich die Hauptanwendungen thematisiert werden: Beim Durchdruckverfahren wird der Fokus auf den Siebdruck gerichtet, beim Tiefdruckverfahren auf den Rakeltiefdruck, beim Flachdruckverfahren auf das Offsetverfahren, beim Hochdruckverfahren auf den Flexodruck.
Methodische Vorgaben laut Lehrplan und Richtlinien betreffen das Anwenden kooperativer Lernmethoden: Die Schuler der zweijahrigen Hoheren Berufsfachschule mussen fahig sein, „Arbeitsleistung im Team zu er- bringen und in geeigneter Form zu prasentieren"4. Um diese Forderung zu erfullen, bietet sich zum Beispiel die Methode „Gruppenpuzzle" an: In einem Gruppenpuzzle setzen sich vier gleich grobe Schulergruppen arbeitsteilig mit je einem Druckverfahren intenstiv auseinander. Dabei stehen ihnen Videos zur Visualisierung der Ablaufe, das Internet und Fachbucher zur Recherche und der Lehrer als Berater zur Verfugung. Jede Gruppe fasst ihre Erkenntnisse zu dem untersuchten Druckverfahren in einem Handout zusammen. Nach der Erarbeitung setzen sich die Gruppen neu zusammen, so dass in je einer Gruppe ein „Experte" zu einem Druckverfahren sitzt: Ein Experte fur den Siebdruck, ein Experte fur den Rakeltiefdruck, ein Experte fur das Offset-Verfahren und ein Experte fur den Flexodruck. In der Expertenrunde referiert jeder Schuler mithilfe seines Handouts und ggfs. unter Darbietung von Videos und Grafiken uber „sein" Druckverfahren, die Zuhorer durfen anschliebend Fragen an den Experten richten.
Nach diesem Gruppenpuzzle folgen Wiederholungs- und Vertiefungsaufgaben in unterschiedlichen Sozial- formen, um die Grundlagen zu den vier Hauptdruckverfahren zu reflektieren und zu sichern.
Die folgende Ubersicht zeigt den prozessualen Ablauf der Lernsituation 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2 Angestrebte Kompetenzzuwachse innerhalb der Lernsituation
In der Lernsituation „Druckverfahren" aus dem Lernfeld „Medienprodukte analysieren" erarbeiten die Schuler die Grundlagen des Druckens (eingeordnet in den Prozess Prepress - Press - Postpress), indem sie sich mit den technischen Ablaufen und Besonderheiten der konventionellen Druckverfahren Flachdruck (Offset), Tiefdruck (Rakeltiefdruck), Hochdruck (Flexodruck) und Durchdruck (Siebdruck) auseinandersetzen.
2.2.1 Handlungsziel der heutigen Unterrichtseinheit
In der heutigen Unterrichtseinheit wenden die Schuler ihr Wissen um die konventionellen Druckverfahren an, indem sie exemplarische Druckprodukte vergleichen und untersuchen und aufbauend auf ihrer Untersuchung das jeweils zugrundeliegende Druckverfahren bestimmen.
2.2.2 Fachkompetenz
Die Schuler erweitern ihre Fachkompetenz, indem sie...
... die vier konventionellen Druckverfahren nennen und ihre Erkennungsmerkmale erklaren. ... exemplarische Druckprodukte mithilfe des Fadenzahlers untersuchen.
... vier verschiedenen Druckprodukten je ein konventionelles Druckverfahren zuweisen und die Auswahl begrunden.
... die Druckqualitat exemplarischer Druckprodukte in Hinblick auf das zugrundeliegende Druckverfahren beschreiben und begrundet beurteilen.
2.2.3 Methodenkompetenz
Die Schuler erweitern ihre Methodenkompetenz, indem sie...
... eigenstandig Entscheidungen treffen.
... Ergebnisse strukturiert und begrundet darstellen.
2.2.4 Sozialkompetenz
Die Schuler erweitern ihre Sozialkompetenz, indem sie...
... in einer Gruppe gemeinschaftlich arbeiten und kooperieren.
... Vorschlage ihrer Mitschuler analysieren und beurteilen.
... fur eigene Entscheidungen einstehen.
[...]
1 Aus stilistischen Grunden verzichte ich im Folgenden auf die Differenzierung von mannlichen und weiblichen Schulern.
2 Auszuge aus Einzelstundentafeln und Didaktischer Jahresplanung siehe Anlage 1
3 aus: Einzelstundentafeln S. 49
4 aus: Richtlinie zur Erprobung fur die Bildungsgange der Berufsfachschule nach APO BK Anlage C
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