Der Buchdruck mit beweglichen Metalllettern ist einer der größten deutschen Exportschlager, den es jemals gab. Seit seiner Erfindung durch Johannes Gensfleisch bzw. Johannes Gutenberg breitete sich diese neue Vervielfältigungsmethode auf der gesamten Welt aus. Viele verschiedene Einflüsse sorgten für eine rasante Entwicklung der Buchdruckerkunst. Diese Entfaltung vollzog sich ganz besonders in Italien, wo sich schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts deutsche Buchdrucker niederließen. Innerhalb weniger Jahre wurde Italien zum Zentrum des europäischen Buchdrucks. Das Handwerk wurde weiter entwickelt und verselbständigte sich auf der Halbinsel am Mittelmeer. So kam es auch zu vielen Neuerungen. Unter anderem wurde Antiqua als neue Schriftart eingeführt und die Buchillustration veränderte sich.
In dieser Hausarbeit möchte ich auf die Gründe eingehen, die einen solchen Fortschritt möglich machen konnten. Weshalb vollzog sich dieser in Italien? Was war der Nährboden für die Weiterentwicklung, nicht nur aus wissenschaftlicher, sondern auch aus künstlerischer Sichtweise? Mit der Betrachtung, welchen Stellenwert das Buch vor dem Buchdruck in Italien besaß und welche Rolle Italien im 15. und anfänglichen 16. Jahrhundert in Europa spielte, möchte ich versuchen, diese Fragen zu beantworten. Vor allem ist es mir wichtig, die entscheidenden Druckerzentren vorzustellen und auf einige Personen einzugehen, die die Erfindung voran getrieben haben. Im letzten Kapitel möchte ich noch einen kurzen Einblick in die Entwicklung der neuen Schriftart, der Antiqua, geben.
Das Thema Buchdruck ist ein sehr breit gefächertes Wissenschaftsgebiet, welches u. a. von Künstlern, Historikern und Germanisten seit mehreren hundert Jahren erforscht wird. Somit existiert heute auch eine sehr umfangreiche Literaturgrundlage. Da aber bis heute immer wieder neue Erkenntnisse gewonnen werden, sind viele dieser Erkenntnisse veraltet bzw. überholt. Daher habe ich mich für meine Arbeit vor allem an den Werken von Fritz Funke „Buchkunde, ein Überblick über die Geschichte des Buches“, von Carl B. Lorck „Handbuch der Geschichte der Buchdruckerkunst“ und von Alfred Noe „Renaissance“ orientiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die wechselnde Bedeutung des Buches in Italien im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert
- „Ein deutscher Exportschlager“ - Die Ausbreitung des Buchdrucks in Italien und die wichtigsten Druckerzentren
- Italiens wirtschaftliche und kulturelle Rolle in Europa
- Die bedeutendsten Druckerzentren Italiens
- „Eine neue Schrift für das neue Buch“ - Die Antiqua
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet die Entwicklung des Buchdrucks in Italien im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Sie untersucht die Gründe für die rasante Verbreitung dieser neuen Vervielfältigungsmethode in Italien, die Rolle der wichtigsten Druckerzentren und den Einfluss des Buchdrucks auf die italienische Kultur und Gesellschaft.
- Die Bedeutung des Buches in Italien vor dem Buchdruck
- Die Ausbreitung des Buchdrucks in Italien und die wichtigsten Druckerzentren
- Die Entwicklung der Antiqua als neue Schriftart
- Der Einfluss des Buchdrucks auf die italienische Kultur und Gesellschaft
- Die Rolle des Humanismus und der Renaissance für die Verbreitung des Buchdrucks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Buchdrucks als bedeutender „deutscher Exportschlager“ und die Bedeutung Italiens als Zentrum der Entwicklung der Buchdruckerkunst im 15. Jahrhundert dar.
Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung des Buches in Italien vor dem Buchdruck. Es wird die Rolle der Handschriftenbibliotheken, der Sammler und die Bedeutung des Humanismus für die italienische Buchkultur hervorgehoben.
Kapitel 3 betrachtet die Ausbreitung des Buchdrucks in Italien und die wichtigsten Druckerzentren. Der wirtschaftliche und kulturelle Stellenwert Italiens in Europa und die Rolle der bedeutendsten Druckerzentren werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Buchdruck, Italien, 15. Jahrhundert, Antiqua, Renaissance, Humanismus, Druckerzentren, Buchkultur, Handschriften, Bibliotheken, Kunstobjekt, Alltagsgegenstand.
- Quote paper
- André Blaschke (Author), 2009, Vom Kunstobjekt zum Alltagsgegenstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150482