Die nachfolgende Arbeit widmet sich dem Höhlengleichnis von Platon, eines der bekanntesten Gleichnisse aus der Antike. Es ist im siebten Buch seines Werkes Politeia erschienen. Der Text ist in einer Art Dialogform geschrieben, es wird somit ein Gespräch zwischen Sokrates und Glaukon nachgestellt.
„In diesem Text aus der ‚Politeia’ deutet sich in besonderem Maße wie sonst kaum in den Dialogen ein systematisches Gefüge der Lehre Platons an. Darum verlangt gerade in der heutigen Situation der Platonforschung dieser Text besondere Aufmerksamkeit.“
(Klaer, 1969, S. 3)
Um auf das Höhlengleichnis ausreichend hinzuführen, werde ich zuerst sein Leben und die bedeutendsten Werke näher darstellen. Der Lebensweg von Platon zeigt dabei deutlich wie seine philosophische Ausrichtung zustande kam.
Im Hauptteil meiner Arbeit beschreibe ich das Höhlengleichnis näher, während es in vier verschiedene Phasen aufgegliedert ist, welche ich jeweils interpretiere. Diese Phasen bestimmte Martin Heidegger in seinem Buch „Vom Wesen der Wahrheit – Zu Platons Höhlengleichnis und Theätet“ (1988). Andere Philosophen haben dagegen das Höhlengleichnis nur in drei Teile eingeteilt1, jedoch ist die vierteilige Gliederung meiner Meinung nach effektiver und zeigt mehr Interpretationsspielraum.
Da das Höhlengleichnis den Bildungsweg eines Philosophen verdeutlicht, wende ich mich im danach folgenden Teil der, nach Platons Ansicht, bestmöglichen Ausbildung zum Philosophen zu, sowie den damit verbundenen Aufgaben.
Abschließend fasse ich meine gewonnenen Erkenntnisse zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Platon
- Das Höhlengleichnis
- Phase 1: Beschreibung der Lage der Gefangenen
- Phase 2: Die Befreiung
- Phase 3: Aufstieg zum Licht
- Phase 4: Abstieg zurück in die Höhle
- Ausbildung zum Philosophen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Platons Höhlengleichnis, eines der bekanntesten Gleichnisse der Antike, und beleuchtet die damit verbundene philosophische Lehre. Im Zentrum steht die Beschreibung der einzelnen Phasen des Gleichnisses und deren Interpretation, um den Bildungsweg eines Philosophen nach Platons Vorstellung zu verdeutlichen.
- Das Höhlengleichnis als Metapher für die menschliche Erkenntnis
- Die Bedeutung der vier Phasen des Gleichnisses für den Erkenntnisprozess
- Die Rolle des Philosophen in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der Bildung für die Entwicklung des Einzelnen
- Die Unterscheidung zwischen Schein und Sein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt das Höhlengleichnis von Platon im Kontext seines Werkes Politeia vor. Sie erläutert kurz die Bedeutung des Textes für die heutige Platonforschung und gibt einen Überblick über die weiteren Kapitel.
Das zweite Kapitel widmet sich Platons Leben und den wichtigsten Werken, um seine philosophische Entwicklung und seine Einstellung zur Wahrheit zu verdeutlichen.
Im dritten Kapitel wird das Höhlengleichnis in vier Phasen aufgeteilt und jede Phase ausführlich beschrieben und interpretiert. Die vier Phasen zeigen den Weg von der Unwissenheit zur Erkenntnis und verdeutlichen die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Erkenntnisprozesses.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Ausbildung zum Philosophen und den Aufgaben, die der Philosoph in der Gesellschaft übernehmen sollte. Hier wird Platons Vorstellung von Bildung und das Ideal eines gerechten Staates erläutert.
Schlüsselwörter
Platon, Höhlengleichnis, Politeia, Erkenntnis, Bildung, Philosophie, Wahrheit, Schein, Sein, Philosophenausbildung, Gerechtigkeit, Staat.
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- Andy Kujath (Author), 2010, Die Phasen von Platons Höhlengleichnis und der Ausbildungsweg eines Philosophen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150428