Ungefähr zwei Drittel aller Kinder (und Erwachsenen) sind in einer ähnlichen Situation. Sie wachsen gemeinsam mit Geschwistern auf.
Dennoch wurden und werden in den meisten Studien zum Thema Familie oder Sozialisation fast ausschließlich die Eltern-Kind-Beziehungen untersucht und da wiederum liegt das Hauptaugenmerk auf der Mutter-Kind-Bindung.
Ich werde mich in dieser Arbeit mit den Geschwisterbeziehungen in Kindheit und Jugend beschäftigen, da die Beziehungen zu Geschwistern eine sehr stark prägende Beziehung ist, die die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten des Menschen entscheidend beeinflusst.
Zuerst werde ich einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Geschwisterbeziehungen geben. Daran anknüpfend beschäftige ich mich mit einigen Faktoren, die die Geschwisterbeziehung beeinflussen. Aus der Vielzahl dieser Faktoren habe ich drei exemplarisch ausgewählt, Geburtsrangplatz, Geschlecht und elterliche Ungleichbehandlung, mit denen ich mich näher befassen möchte. Hier werde ich auch näher auf die erst- und zweitgeborenen Kinder und ihre jeweilige spezielle Situation, eingehen. Diese Faktoren bestimmen die Geschwisterbeziehungen das ganze Leben hindurch. Dennoch bleibt die Beziehung zwischen den Geschwistern nicht konstant, sie verändert sich in jeder Lebensphase. Im folgenden Kapitel werde ich mich mit der Entwicklung der Geschwisterbeziehung im Laufe eines Lebens befassen. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Veränderung während der Kindheit und Jugend, auf die Phase des Erwachsenseins werde ich nur am Rande eingehen.
Abschließend werde ich noch einige Bedeutungen der Geschwisterbeziehung darstellen, die in fast allen Familien mehr oder weniger stark vorkommen. Hier werden Begriffe wie Rivalität und Nähe aufgegriffen, die in jeder Geschwisterbeziehung eine entscheidende Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschwisterforschung
- Einflussfaktoren auf die Geschwisterbeziehung
- Geburtsrangplatz
- Die erstgeborenen Kinder
- Die nicht-erstgeborenen Kinder
- Geschlecht
- Elterliche (Un-)gleichbehandlung von Geschwistern
- Geburtsrangplatz
- Veränderung der Geschwisterbeziehung im Lebenslauf
- Frühe Kindheit
- Mittlere und späte Kindheit
- Jugend
- Erwachsenenalter
- Bedeutung der Geschwisterbeziehung
- Rivalität und Macht
- Geschwister und Erziehung
- Funktionen der Geschwisterbeziehung nach PARENS
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschwisterbeziehung in Kindheit und Jugend. Im Zentrum der Arbeit steht die Analyse der prägenden Einflüsse, die die Beziehung zwischen Geschwistern auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten hat. Dabei werden wichtige Faktoren wie der Geburtsrangplatz, das Geschlecht und die elterliche Ungleichbehandlung beleuchtet.
- Der Einfluss des Geburtsrangplatzes auf die Geschwisterbeziehung, insbesondere das „Entthronungstrauma“ des erstgeborenen Kindes.
- Die Bedeutung des Geschlechts für die Geschwisterdynamik.
- Die Auswirkungen von elterlicher Ungleichbehandlung auf die Geschwisterbeziehung.
- Die Entwicklung der Geschwisterbeziehung in verschiedenen Lebensphasen, insbesondere in der Kindheit und Jugend.
- Die Bedeutung der Geschwisterbeziehung für die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Geschwisterbeziehung ein und beleuchtet die Bedeutung dieser Beziehung für die Persönlichkeitsentwicklung. Sie hebt die mangelnde Aufmerksamkeit der bisherigen Forschung auf Geschwisterbeziehungen im Vergleich zu Eltern-Kind-Beziehungen hervor.
2. Geschwisterforschung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Geschwisterforschung und beleuchtet die Entwicklung des Forschungsfeldes seit den 1970er Jahren. Es werden wichtige Merkmale der Geschwisterbeziehung aufgezeigt, die von den Forschenden als gültig anerkannt werden.
3. Einflussfaktoren auf die Geschwisterbeziehung
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Faktoren, die die Beziehung zwischen Geschwistern beeinflussen. Es konzentriert sich auf den Geburtsrangplatz, das Geschlecht und die elterliche Ungleichbehandlung als exemplarische Beispiele.
3.1 Geburtsrangplatz
Dieses Kapitel widmet sich dem Einfluss des Geburtsrangplatzes auf die Geschwisterbeziehung. Es beleuchtet das „Entthronungstrauma“ des erstgeborenen Kindes und die spezifischen Herausforderungen für nicht-erstgeborene Kinder.
3.1.1 Die erstgeborenen Kinder
Dieser Abschnitt untersucht die Auswirkungen der Geburt eines Geschwisters auf das erstgeborene Kind, insbesondere das „Entthronungstrauma“ nach Alfred Adler.
3.1.2 Die nicht-erstgeborenen Kinder
Dieser Abschnitt beleuchtet die Situation der nicht-erstgeborenen Kinder im Vergleich zu den erstgeborenen Kindern.
4. Veränderung der Geschwisterbeziehung im Lebenslauf
Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der Geschwisterbeziehung im Laufe des Lebens. Es legt den Schwerpunkt auf die Veränderungen während der Kindheit und Jugend und geht kurz auf die Phase des Erwachsenenalters ein.
5. Bedeutung der Geschwisterbeziehung
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Geschwisterbeziehung in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Rivalität und Macht, Erziehung und Funktionen der Geschwisterbeziehung nach PARENS.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Geschwisterbeziehung in Kindheit und Jugend, die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten, Geburtsrangplatz, Entthronungstrauma, Geschlecht, elterliche (Un-)gleichbehandlung, Rivalität, Nähe, Familienforschung, Sozialisation.
- Quote paper
- Mareike Schmid (Author), 2008, Die Geschwisterbeziehung in Kindheit und Jugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150295