Kabale und Liebe ist das einzige bürgerliche Trauerspiel, das Schiller verfasst hat. Über die Hauptfiguren Luise Miller und Ferdinand von Walther sowie die Nebenfiguren Wurm und Luises Vater, den Stadtmusikanten Miller, sind in der Literatur viele Seiten geschrieben worden. Weniger beachtet und seltener in der Literatur zu finden ist hingegen die Figur der Lady Milford. Das Auftreten bzw. das Aufeinandertreffen der Milford mit Luise in Akt 4, Szene 7 wird sogar als „unwahrscheinlich und damit als dramaturgische Schwäche“ Schillers bezeichnet.
Schiller hat mit Lady Milford einen zwiespältigen Charakter geschaffen, der sowohl positive als auch negative Eigenschaften in sich vereint. Diese Charakterzüge treten im Laufe des Stückes deutlich in Konflikt miteinander.
Im meiner Arbeit gehe ich zunächst auf zentrale inhaltliche Aspekte des bürgerlichen Trauerspiels ein. Diese begründete vor allem Lessing in seiner Hamburgischen Dramaturgie. Genauer beschreibe ich dann Lessings Ausführungen über die Charaktergestaltung im Drama und die von ihm geforderte kausale Verbindung zwischen Charakteren und Geschehnissen. Diese beziehe ich anschließend auf Lady Milford. Des Weiteren erörtere ich die Intentionen, die Schiller mit der Schaffung der Milford verfolgt haben könnte. Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, welchen Stellenwert die Figur Lady Milford im dramatischen Gesamtzusammenhang einnimmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das bürgerliche Trauerspiel
- Zur Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels
- Leitmotive und zentrale Aspekte des bürgerlichen Trauerspiels
- Der gemischte Charakter
- Schillers Intentionen
- Lady Milford
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Figur der Lady Milford in Schillers "Kabale und Liebe". Sie analysiert die Rolle der Milford im Kontext des bürgerlichen Trauerspiels und untersucht die Intentionen, die Schiller mit ihrer Gestaltung verfolgt hat.
- Die Entstehung und Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert
- Zentrale Aspekte und Leitmotive des bürgerlichen Trauerspiels, wie die Darstellung von Moral und Tugend, die Familienbeziehungen und das Frauen- und Männerbild
- Lessings Theorie des "gemischten Charakters" und seine Forderung nach einer kausalen Vernetzung von Charakteren und Geschehnissen
- Die Rolle der Lady Milford als zwiespältige Figur mit positiven und negativen Eigenschaften
- Die Bedeutung der Figur Lady Milford für den dramatischen Gesamtzusammenhang von "Kabale und Liebe"
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Figur der Lady Milford in den Kontext von Schillers "Kabale und Liebe" und erläutert die Forschungslücke, die diese Arbeit schließen möchte.
- Das bürgerliche Trauerspiel: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels im 18. Jahrhundert und die zentralen Aspekte, die dieses Genre auszeichnen. Es werden die Theorien von Lessing und Gottsched zum bürgerlichen Trauerspiel und zur Dramentheorie im Allgemeinen diskutiert.
- Zur Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels: Dieses Unterkapitel beschreibt die Entwicklung des bürgerlichen Trauerspiels von seinen Anfängen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts, wobei die Werke von Lessing und Gottsched im Vordergrund stehen.
- Leitmotive und zentrale Aspekte des bürgerlichen Trauerspiels: Dieses Unterkapitel beleuchtet die zentralen Themen und Motive des bürgerlichen Trauerspiels, wie die Darstellung von Moral und Tugend, die Familienbeziehungen und das Frauen- und Männerbild.
- Der gemischte Charakter: Dieses Unterkapitel erläutert Lessings Theorie des "gemischten Charakters" und seine Forderung nach einer kausalen Vernetzung von Charakteren und Geschehnissen.
- Schillers Intentionen: Dieses Unterkapitel untersucht die Intentionen, die Schiller mit der Gestaltung der Figur der Lady Milford verfolgt hat.
- Lady Milford: Dieses Kapitel analysiert die Figur der Lady Milford in "Kabale und Liebe" und ihre Rolle im dramatischen Gesamtzusammenhang.
Schlüsselwörter
Bürgerliches Trauerspiel, "Kabale und Liebe", Lady Milford, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Christoph Gottsched, Charaktergestaltung, Dramentheorie, gemischter Charakter, Kausalität, Intention, Stellenwert.
- Quote paper
- Johanna Brockelt (Author), 2009, Kabale und Liebe - Lady Milford und ihre Rolle im Stück, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150276