Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung: „Wie steuern und beenden Lehrkräfte philosophische Diskussionen im Schulunterricht bei methodischer, terminologischer oder thematischer Abweichung?“ Wie wird im Philosophieunterricht diskutiert? Welche Steuerungsmethoden gibt es und werden diese tatsächlich angewendet? Der Spagat zwischen freier Diskussion und fachlicher Kontrolle muss in jeder Stunde neu ausgelotet werden. Beobachtungsdaten helfen bei der Bewältigung dieses Problems. Wegen ihrer kontroversen Aspekte und ihrer enormen Wichtigkeit in der Philosophie ist die Offenheit im philosophischen Schulunterricht eine Dimension, die viel diskutiert wird. Eine zentrale Aufgabe des Philosophieunterrichts darin besteht, die Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, systematisch mit Sinn- und Wertefragen umzugehen und sie in einer demokratischen Gesellschaft anzuwenden. Sie sollen in der Lage sein, das bessere Argument zu finden und die Gültigkeit von Argumenten und Werten zu überprüfen. Die Problem- und Ergebnisoffenheit sind dafür wichtige Aspekte, deren Umsetzung sich im Unterricht oft kompliziert gestaltet. Die Lehrkräfte müssen zwischen der Struktur der curricularen Vorgaben und dem größtmöglichen Raum für selbstbestimmte Diskussionen abwägen. Eine Balance zwischen diesen Anforderungen zu finden, ist somit für jede Philosophielehrkraft unumgänglich und soll im Rahmen des Praxissemesters erforscht werden. Die Diskussionssteuerung als ein zentrales Mittel der Lehrkräfte, die Balance zwischen Struktur und Offenheit zu verschieben, wird dafür beobachtet. Im Philosophieunterricht kann die Diskussion vor allem dann vom geplanten Pfad abweichen, wenn die Schülerinnen oder Schüler eine Meldung beitragen, die methodisch oder terminologisch von der Philosophie oder thematisch von der Diskussion abweicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Phänomen und Stand der Literatur zu Offenheit im Philosophieunterricht und Diskussionssteuerung
- Studiendesign
- Erläuterung der Forschungsfrage und Teilfragen zur Diskussionssteuerung im Philosophieunterricht
- Stichprobe und Voraussetzungen für die Bewertung und Einordnung der Daten
- Erhebung und Auswertung der halbstrukturierten Beobachtung
- Ergebnisse
- Diskussion und Reflektion der teilnehmenden Beobachtung
- Fazit und Reflektion des Praxissemesters für die Lehrerprofessionalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Studienbericht untersucht die Diskussionssteuerung im Philosophieunterricht, insbesondere im Kontext von methodischen, terminologischen oder thematischen Abweichungen von Schülerinnen und Schülern. Dabei soll die Frage geklärt werden, wie Lehrkräfte diese Abweichungen im Unterricht handhaben und die Diskussion wieder in die gewünschte Richtung lenken können. Der Bericht analysiert die Balance zwischen Offenheit im Philosophieunterricht und strukturellen Vorgaben, die für den Lernerfolg notwendig sind.
- Die Bedeutung von Offenheit und Ergebnisoffenheit im Philosophieunterricht
- Das Spannungsfeld zwischen Offenheit und Struktur in der Diskussionssteuerung
- Die Rolle der Lehrkraft bei der Steuerung von Diskussionen im Philosophieunterricht
- Methoden und Strategien der Diskussionssteuerung bei Abweichungen
- Die Bedeutung der Diskussionssteuerung für die Lehrerprofessionalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Offenheit im Philosophieunterricht ein und beleuchtet die zentrale Bedeutung von Ergebnisoffenheit und dem Streben nach dem besseren Argument. Es werden wichtige Aspekte der Diskussionssteuerung im Unterricht aufgezeigt und die Forschungsfrage des Studienberichts formuliert.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Rolle von Offenheit und Ergebnisoffenheit im Philosophieunterricht, sowie die Herausforderungen und Chancen der Diskussionssteuerung im Kontext der Kompetenzorientierung. Es werden verschiedene Ansätze aus der Fachliteratur vorgestellt, die unterschiedliche Perspektiven auf die Steuerung von Diskussionen im Philosophieunterricht aufzeigen.
Das dritte Kapitel beschreibt das Studiendesign, die Forschungsfrage und die Teilfragen, die im Rahmen des Studienberichts untersucht werden sollen. Es werden die Stichprobe, die Erhebungsmethoden und die Analyse der Daten vorgestellt.
Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung, die im Rahmen des Praxissemesters durchgeführt wurde.
Das fünfte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der teilnehmenden Beobachtung und reflektiert die Beobachtungen im Kontext der theoretischen Grundlagen. Es werden die Stärken und Schwächen der beobachteten Diskussionssteuerungen analysiert.
Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse des Studienberichts zusammen und reflektiert die Bedeutung der Erkenntnisse für die Lehrerprofessionalisierung.
Schlüsselwörter
Offenheit, Diskussionssteuerung, Philosophieunterricht, Kompetenzorientierung, Ergebnisoffenheit, Argumentation, methodische Abweichungen, terminologische Abweichungen, thematische Abweichungen, Lehrerprofessionalisierung, teilnehmenden Beobachtung, qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Jonathan Geisler (Author), 2023, Methoden der Diskussionssteuerung im Philosophieunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1499076