Christina, Königin von Schweden, der Goten und Vandalen, Großfürstin von Estland und Karelien
sowie Herrin von Ingermannland, lautete der Titel, den die noch nicht mal Sechsjährige mit dem
Ableben ihres Vaters, Gustav II. Adolf, im November 1632 erbte.
Dieses kleine Mädchen musste als einzig lebendes Kind des Verstorbenen, seinen Platz im Gefüge
der Weltpolitik einnehmen und die große Lücke ausfüllen, die der mächtige Herrscher und “Löwe
aus Mitternacht“ im Staat und Volk hinterlassen hatte.
In meiner Hausarbeit möchte ich herausfinden, ob Christina die Fähigkeiten und das Können dazu
mitbrachte, diese Lücke zu füllen und im Besonderen, welchen Anteil ihre Erziehung daran hatte.
Ich möchte der Frage nachgehen, ob ihr das “Frausein“ mittels der Erziehung abgewöhnt wurde, um
in ihr die vermeintlich nur in Männern verborgenen Herrscherqualitäten zu wecken
beziehungsweise Christina männliche Verhaltensweisen imitieren zu lassen. Hierbei drängt sich mir
auch die Frage auf, ob bei Christina die enorm männlich orientierte Ausbildung zu ihren späteren
Charakterzügen führte oder gar unausweichlich zu ihnen führen musste.
In meinen Ausführungen beginne ich mit den Umständen um die Geburt Christinas und bin wirklich
dankbar, dass Christinas Leben so vielfältig aufgearbeitet und von den verschiedensten Seiten
beleuchtet wurde. Denn nicht nur Biographen, Dichter und Poeten wagten sich an das Leben der
imposanten Königin, sondern auch sie selbst in ihren Memoiren, die wiederum vielfach als Auszüge
in ihren Lebensbeschreibungen erschienen.
Im Weiteren gehe ich auf die politischen Ursachen und persönlichen Gründe für die Erziehung
Christinas ein. Führe im Besonderen Näheres zu den Bestimmungen ihres Vaters, der Bildung des
Regentschaftsrats, ihrer Erzieher und der Trennung von ihrer Mutter an, um dann auf mein
eigentliches Anliegen, den Vergleich von Christinas Bildung und Erziehung mit der von Jungen und
Mädchen im 17. und 18. Jahrhundert zu kommen.
Genauer will ich unter diesem Aspekt die Bildung, in ihrem Allgemeinen als auch in ihren einzelnen
Fächern, beleuchten, die Sitten und Religiosität der verschiedenen Geschlechter und auch im
Hinblick auf Christina betrachten. Von der körperlichen Ertüchtigung und Beschäftigung Christinas,
der Jungen und Mädchen sprechen, und schließlich die unterschiedlichen Positionen
beziehungsweise Rollen der Geschlechter, und letztlich auch Christinas Haltung zum Regieren,
hinzuziehen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Umstände der Geburt Christinas
- Politische Ursachen und persönliche Gründe der Erziehung Christinas
- Bestimmungen ihres Vaters
- Bildung des Regentschaftsrats
- Die Erzieher
- Trennung von der Mutter
- Christinas Bildung und Erziehung im Vergleich mit der von Jungen und Mädchen im 17. und 18. Jahrhundert
- Bildung
- Fremdsprachen
- Geschichte
- Musik/Kunst
- Naturwissenschaften
- Lesen und Schreiben
- Rhetorik/Philosophie
- Sitten
- Wissen über Gott
- Körperliche Ertüchtigung und Beschäftigung
- Regieren
- Bildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Erziehung Königin Christinas von Schweden und deren Einfluss auf ihre Fähigkeiten als Herrscherin. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit Christinas Erziehung darauf ausgerichtet war, ihr das „Frausein“ abzugewöhnen und vermeintlich männliche Herrscherqualitäten zu fördern. Die Arbeit analysiert, ob ihre männlich orientierte Ausbildung ihren späteren Charakter prägte.
- Die Umstände der Geburt Christinas und deren Bedeutung für ihre spätere Erziehung.
- Politische und persönliche Gründe für die spezifische Erziehung Christinas.
- Vergleich der Bildung und Erziehung Christinas mit der von Jungen und Mädchen im 17. und 18. Jahrhundert.
- Analyse der Auswirkungen der Erziehung auf Christinas Charakter und Wesen.
- Die Rolle der Geschlechterrollen und Erwartungen in der Erziehung Christinas.
Zusammenfassung der Kapitel
Umstände der Geburt Christinas: Die Geburt Christinas wird detailliert beschrieben, wobei besonders ihr ungewöhnliches Aussehen (starke Behaarung, tiefe Stimme) hervorgehoben wird, welches zu der anfänglichen Verwechslung mit einem Jungen führte. Dieser Irrtum und die darauf folgende Reaktion ihres Vaters, Gustav II. Adolf, legten den Grundstein für ihre männlich geprägte Erziehung und ihre spätere Abneigung gegen traditionelle weibliche Rollen. Die schwierige Geburt und das anfängliche Missverständnis werden als mögliche Erklärungen für das spätere distanzierte Verhältnis zwischen Christina und ihrer Mutter Maria Eleonora interpretiert.
Politische Ursachen und persönliche Gründe der Erziehung Christinas: Dieses Kapitel beleuchtet die politischen und persönlichen Faktoren, die Christinas Erziehung beeinflussten. Der frühzeitige Tod ihres Vaters, Gustav II. Adolf, und die Notwendigkeit, eine starke Herrscherin zu erziehen, werden als politische Ursachen genannt. Persönliche Gründe umfassen die Bestimmungen des Vaters, die Bildung des Regentschaftsrates, die Auswahl der Erzieher und die Trennung von ihrer Mutter. Diese Faktoren zusammen führten zu einer Erziehung, die sich stark von der traditioneller Mädchen unterschied und auf die Ausbildung einer männlichen Herrscherfigur fokussierte.
Christinas Bildung und Erziehung im Vergleich mit der von Jungen und Mädchen im 17. und 18. Jahrhundert: Dieser Abschnitt vergleicht Christinas umfassende Ausbildung mit der von Jungen und Mädchen ihrer Zeit. Es wird detailliert auf die Fächer ihrer Bildung (Fremdsprachen, Geschichte, Musik, Naturwissenschaften, Rhetorik, Philosophie) eingegangen, die weit über den üblichen Rahmen für Mädchen hinausgingen. Die Unterschiede in der moralischen und religiösen Erziehung, der körperlichen Ertüchtigung und der Vorbereitung auf die Herrschaft werden analysiert, wobei die Autorin auf pädagogische Schriften der Zeit Bezug nimmt, um den außergewöhnlichen Charakter von Christinas Erziehung hervorzuheben.
Schlüsselwörter
Königin Christina, Schweden, 17. Jahrhundert, Erziehung, Herrscherbildung, Geschlechterrollen, Bildung, Vergleich, Politik, Charakter.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Königin Christinas Erziehung
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Erziehung Königin Christinas von Schweden und deren Einfluss auf ihre Fähigkeiten als Herrscherin. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Christinas Erziehung darauf ausgerichtet war, ihr das „Frausein“ abzugewöhnen und vermeintlich männliche Herrscherqualitäten zu fördern, und ob ihre männlich orientierte Ausbildung ihren späteren Charakter prägte.
Welche Aspekte der Erziehung Christinas werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Umstände von Christinas Geburt und deren Bedeutung für ihre Erziehung, die politischen und persönlichen Gründe für ihre spezifische Ausbildung, einen Vergleich ihrer Bildung mit der von Jungen und Mädchen im 17. und 18. Jahrhundert, sowie eine Analyse der Auswirkungen ihrer Erziehung auf ihren Charakter und ihre Rolle als Herrscherin. Die Rolle der Geschlechterrollen und -erwartungen in ihrer Erziehung wird ebenfalls untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit und worum geht es in ihnen?
Die Hausarbeit umfasst Kapitel zu den Umständen von Christinas Geburt (einschließlich der anfänglichen Verwechslung mit einem Jungen und den Folgen), den politischen und persönlichen Gründen für ihre Erziehung (Tod des Vaters, Regentschaftsrat, Erzieher, Trennung von der Mutter), einem Vergleich ihrer Bildung mit der von Jungen und Mädchen ihrer Zeit (Fremdsprachen, Geschichte, Musik, Naturwissenschaften etc.), und einer abschließenden Analyse der Auswirkungen der Erziehung auf Christinas Charakter und ihr Handeln als Königin.
Wie wird Christinas Erziehung im Vergleich zu der von Jungen und Mädchen ihrer Zeit dargestellt?
Die Hausarbeit vergleicht Christinas umfassende Bildung (Fremdsprachen, Geschichte, Musik, Naturwissenschaften, Rhetorik, Philosophie) detailliert mit der von Jungen und Mädchen des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Unterschiede in der moralischen und religiösen Erziehung, der körperlichen Ertüchtigung und der Vorbereitung auf die Herrschaft werden analysiert, wobei die Autorin auf pädagogische Schriften der Zeit Bezug nimmt, um den außergewöhnlichen Charakter von Christinas Erziehung hervorzuheben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Königin Christina, Schweden, 17. Jahrhundert, Erziehung, Herrscherbildung, Geschlechterrollen, Bildung, Vergleich, Politik, Charakter.
Welche zentralen Fragen beantwortet die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beantwortet zentrale Fragen zur spezifischen Erziehung Christinas, den politischen und persönlichen Motiven dahinter, und dem Einfluss dieser Erziehung auf ihren Charakter und ihre Herrschaft. Sie beleuchtet den Vergleich zu gleichaltrigen Jungen und Mädchen und die Rolle der Geschlechterrollen in diesem Kontext.
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- Pia-Loreen Kramm (Author), 2009, Die Erziehung Königin Christinas von Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149766