Wie entwickelt sich der Mensch in der modernen Gesellschaft ohne Großfamilie und einem Arbeitsplatz außerhalb des Eigenheims? Kann es sein, dass sich der soziale Einfluss gewandelt hat? Wie entwickelt sich die soziale und kognitive Intelligenz von Kindern, die immer mehr im Kinderzimmer statt draußen ihre Freizeit verbringen? Wie funktioniert die Aneignung sozialer Verhaltensmuster, wenn kleine Kinder in geleiteten Gruppen eines Kindergartens groß werden? Leidet die kognitive Entwicklung bei Kindern unterer sozialer Schichten oder auch Kindern anderer Kulturen unter den Lebensverhältnissen?
Um Antworten auf diese und viele andere Fragen zu bekommen, ist es zuallererst notwendig, die komplexen Entwicklungsvorgänge und auch deren mögliche Einflussfaktoren zu kennen zu verstehen. Viele Wissenschaftler haben sich Gedanken darüber gemacht, Untersuchungen durchgeführt und verschiedene Theorien entwickelt, die die Entwicklung eines Individuums beleuchten sollen. Dabei gingen sie von verschiedenen Ansätzen aus und legten unterschiedliche Faktoren als primäre Einflussquelle fest. Jedoch bedeutet das nicht, dass die Differenzen aus Fehlern entstanden sind, vielmehr wird daran die Komplexität des Entwicklungsprozesses deutlich. Erst die verschiedenen Ansätze zusammengenommen ergeben ein Bild, das einer Gesamtbestandsaufnahme nahe kommen könnte.
Diese Arbeit soll einige Ansätze des 20. Jahrhunderts beleuchten. Aus diesen können wiederum verschiedene Theorien hervorgehen. Das Ziel soll aber nicht sein, diese auszudifferenzieren. Vielmehr sollen die verschiedenen Sichtweisen mit ihren Defiziten sowie Vorteilen gezeigt und zum Schluss verglichen werden.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Der Informationsverarbeitungsansatz
II.1 Verschiedene Theorien
II.1.1 Sternberg
II.1.2 Case
II.1.3 Klahr & Wallace
II.1.4 Siegler
II.2 Vor- und Nachteile
II.2.1 Vorteile
II.2.2 Nachteile
III. Die Ethologie und die Evolutionspsychologie der Entwicklung
III.1 Die Ethologie
III.2 Die Entwicklungspsychologie
IV. Wygotskys soziokultureller Ansatz
IV.1 Allgemein
IV.2 Nachteile
V. Ökologische Systemtheorie
V.1 Das Mikrosystem
V.2 Das Mesosystem
V.3 Das Exosystem
V.4 Das Makrosystem
V.5 Das Chronosystem
VI. Resümee
VII. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Wie entwickelt sich der Mensch in der modernen Gesellschaft ohne Großfamilie und einem Arbeitsplatz außerhalb des Eigenheims? Kann es sein, dass sich der soziale Einfluss gewandelt hat? Wie entwickelt sich die soziale und kognitive Intelligenz von Kindern, die immer mehr im Kinderzimmer statt draußen ihre Freizeit verbringen? Wie funktioniert die Aneignung sozialer Verhaltensmuster, wenn kleine Kinder in geleiteten Gruppen eines Kindergartens groß werden? Leidet die kognitive Entwicklung bei Kindern unterer sozialer Schichten oder auch Kindern anderer Kulturen unter den Lebensverhältnissen?
Um Antworten auf diese und viele andere Fragen zu bekommen, ist es zuallererst notwendig, die komplexen Entwicklungsvorgänge und auch deren mögliche Einflussfaktoren zu kennen zu verstehen. Viele Wissenschaftler haben sich Gedanken darüber gemacht, Untersuchungen durchgeführt und verschiedene Theorien entwickelt, die die Entwicklung eines Individuums beleuchten sollen. Dabei gingen sie von verschiedenen Ansätzen aus und legten unterschiedliche Faktoren als primäre Einflussquelle fest. Jedoch bedeutet das nicht, dass die Differenzen aus Fehlern entstanden sind, vielmehr wird daran die Komplexität des Entwicklungsprozesses deutlich. Erst die verschiedenen Ansätze zusammengenommen ergeben ein Bild, das einer Gesamtbestandsaufnahme nahe kommen könnte.
Diese Arbeit soll einige Ansätze des 20. Jahrhunderts beleuchten. Aus diesen können wiederum verschiedene Theorien hervorgehen. Das Ziel soll aber nicht sein, diese auszudifferenzieren. Vielmehr sollen die verschiedenen Sichtweisen mit ihren Defiziten sowie Vorteilen gezeigt und zum Schluss verglichen werden.
II. Der Informationsverarbeitungsansatz
Im Rahmen der kognitiven Psychologie entstand parallel zur Entwicklung digitaler Computer die Idee, den menschlichen Verstand als ein System, durch das Information fließt und das Symbole organisiert und reorganisiert, zu betrachten. Demnach wird die Information beim Eingang aktiv codiert, organisiert und über die Sinne und Verhaltensreaktionen weitergeleitet. Es gibt verschiedene Modelle der Informationsverarbeitungsprozesse, wobei sich diese grob in zwei Gruppen, je nach Perspektive der Forscher einteilen lassen: Einige beobachten den Lernprozess eines Kindes während einer oder mehrer Aufgaben, andere wiederum versuchen das kognitive System des Menschen als Ganzes zu beschreiben[1]. Man geht davon aus, dass die zu untersuchenden Denkprozesse wie die Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, das Erinnerungsvermögen, das Verständnis usw. sich mit zunehmendem Alter wenig verändern, sie sind lediglich in verschiedenen Ausmaßen sichtbar. Deshalb betrachtet man die Entwicklung als einen Prozess kontinuierlicher Veränderung. Zentral ist für diese Psychologie auch die Annahme, für kognitive Prozesse stünde zu jedem gegebenen Zeitpunkt nur eine begrenzte Kapazität zur Verfügung[2].
II.1 Verschiedene Theorien
Oerter und Dreher (2002, S. 469 nach Siegler 1991, S. 68) stellen vier verschiedene Theorien vor. Im Folgenden werden deren Ziele und die jeweiligen Hauptmechanismen der Entwicklung in Kürze wiedergegeben.
II.1.1 Sternberg
Sternberg analysiert Informationsverarbeitungsprozesse bei der Intelligenzentwicklung. Hierbei geht es ihm um den eigentlichen Prozess der Konstruktion von Strategien sowie die Mechanismen der Kodierung und Automation.
II.1.2 Case
Case integriert Piagets Theorie und die Theorien der Informationsverarbeitung der Entwicklung in eine Theorie. Dabei beobachtet er wie Sternberg die Strategiekonstruktion, die er auf der Automation und der biologisch bedingten Kapazitätserweiterung der Arbeitsgedächtnisses basiert.
II.1.3 Klahr & Wallace
Klahr & Wallace haben ein Computersimulationsmodell der kognitiven Entwicklung entwickelt. Ihr Augenmerk lag neben der Kodierung und Konstruktion von Strategien auf der Generalisierung durch Entdeckung von Regelhaftigkeiten.
II.1.4 Siegler
Sieglers Modell hat das Ziel, den adaptiven Charakter kognitiver Entwicklung zu erklären. Eine wichtige Funktion spielt dabei seiner Meinung nach die Wahl unter den vorhandenen Strategien und die Konstruktion neuer, so wie die Generalisierung.
II.2 Vor- und Nachteile
II.2.1 Vorteile
Einen klaren Vorteil bieten die Genauigkeit der Forschungsmethoden und die explizite aufschlussreiche Dokumentierung derselben. Die Ergebnisse solcher Erhebungen haben einen großen Einfluss auf den Unterricht.
II.2.2 Nachteile
Nicht desto trotz gibt es Schwierigkeiten, eine Theorie zu entwickeln, die diesen Erkenntnissen gerecht wird. Außerdem werden nichtlineare und nichtlogische Prozesse, wie die Phantasie und Kreativität, bei der Auswertung der Untersuchungen nicht berücksichtigt. Kritisiert wird zudem, dass die empirische Situation einer Laborforschung vorliegt.
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[1] Atkinson & Schiffrin 1968 und lockhart & Craik, 1990 in Laura Berk 2005, S. 27
[2] Beate Sodian in Oerter & Montada 2006, S. 449
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- Lilli Fröse (Author), 2009, Theoretische Entwicklungsmodelle des 20. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149548
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