...In einem demokratischen Staatssystem hat jeder mündige Bürger das Recht zur politischen Mitentscheidung durch Wahlen und Abstimmungen. Medien und Presse sind dabei maßgeblich an einer souveränen Willensbildung beteiligt. Eine unabhängige Presse kann durch ihre Kontrollfunktion helfen die Demokratie zu wahren und Verstöße gegen das Demokratieprinzip wie Willkür, Repression und Manipulation aufdecken. (Vgl.: Förster 2004, 2) Grundlage der Pressefreiheit ist die Kommunikationsfreiheit, die sich aus freier Meinungsbildung- und äußerung und der Informationsfreiheit zusammensetzt. Im Grundgesetz Art.5, Abs.1 heißt es:
„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ (Vgl.: dejure.org)
Kommunikationsfreiheit und damit auch Pressefreiheit sind somit Grundrechte. Erst durch unabhängige und vielfältige Medienangebote ist Meinungspluralismus gewährleistet. Zu einem liberalen Staat gehört eine freie Presse. Die Pressefreiheit ist damit ein Kernelement der Demokratie. Der Presse und den Medien im Allgemeinen fällt eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Neben Exekutive, Judikative und Legislative oftmals als „vierte Gewalt“ im Staat bezeichnet, erfüllt die Presse eine Kontrollfunktion, die sie nicht ausschlagen darf, wie es Elke Schäfter, Geschäftsführerin von „Reporter ohne Grenzen“ treffend formuliert:
„Journalisten gehen einer Pflicht nach - und die ist nicht, sich auf eine Seite zu stellen, sondern über alle Seiten zu berichten.“ (Vgl.: sueddeutsche.de)
Über alle Seiten berichten heißt auch: Missstände aufdecken, Kritik üben und zwischen Staat oder Wirtschaft und dem Bürger zu vermitteln. Im globalen Vergleich genießt die Pressefreiheit in Deutschland einen hohen Stand. Trotzdem gibt es Einschränkungen für Journalistinnen und Journalisten. Nicht unerheblich ist dabei der Einfluss der Wirtschaft auf die Medien. Die Freiheit der Presse wird dadurch mehr und mehr angegriffen. Folgende Ausarbeitung soll die Situation der Pressefreiheit in Deutschland beleuchten, die wichtigsten Kontrollinstanzen vorstellen, sowie Gefahren für die Pressefreiheit aufzeigen...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Äußere Pressefreiheit
- 2.1. Wozu dient äußere Pressefreiheit?
- 2.2. Die Grenzen äußerer Pressefreiheit
- 2.3. Der Presserat
- 3. Innere Pressefreiheit
- 4. Wie kann Pressefreiheit gewahrt bleiben?
- 4.1. ,,Media Watchdogs"
- 4.2. Redaktionsstatuten
- 4.3. Trennung von Werbung und Redaktion
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Situation der Pressefreiheit in Deutschland. Sie beleuchtet die wichtigsten Kontrollinstanzen und zeigt Gefahren für die Pressefreiheit auf.
- Die Bedeutung der Pressefreiheit für die Demokratie
- Die Grenzen der äußeren Pressefreiheit
- Die Rolle von „Media Watchdogs“ und Redaktionsstatuten
- Die Bedeutung der Trennung von Werbung und Redaktion
- Die Herausforderungen für die Pressefreiheit in der digitalen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Pressefreiheit als Grundrecht und Kernstück der Demokratie. Sie betont die Rolle der Presse als „vierte Gewalt“ im Staat und die Notwendigkeit der unabhängigen Berichterstattung.
2. Äußere Pressefreiheit
Dieses Kapitel definiert die äußere Pressefreiheit als freie Meinungsäußerung und Meinungsverbreitung ohne staatliche oder andere autoritäre Einschränkungen. Es wird die Bedeutung der Informationsfreiheit für die Presse und die internationalen Verträge zur Pressefreiheit beleuchtet.
2.1. Wozu dient äußere Pressefreiheit?
Dieser Abschnitt erläutert den Zweck der äußeren Pressefreiheit, die es der Presse ermöglicht, über wichtige Geschehnisse in der Gesellschaft zu informieren und die Öffentlichkeit zu bilden.
2.2. Die Grenzen äußerer Pressefreiheit
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Grenzen der äußeren Pressefreiheit, die durch Gesetze zur Menschenwürde, zum Staatsgeheimnis, zur Privatsphäre oder zum Jugendschutz gesetzt werden. Er erklärt, dass eine Vorzensur in Deutschland nicht stattfindet, aber eine Nachzensur möglich ist.
2.3. Der Presserat
Dieser Abschnitt behandelt den Presserat als eine Selbstkontrollinstanz der Presse, die sich mit Beschwerden über ethische Verstöße in der Berichterstattung befasst.
3. Innere Pressefreiheit
Dieses Kapitel behandelt die innere Pressefreiheit, die sich auf die Unabhängigkeit der Redaktionen von Einflussnahme durch Eigentümer oder Werbekunden bezieht.
4. Wie kann Pressefreiheit gewahrt bleiben?
Dieses Kapitel widmet sich den Möglichkeiten, die Pressefreiheit zu bewahren. Es werden „Media Watchdogs“, Redaktionsstatuten und die Trennung von Werbung und Redaktion als wichtige Faktoren diskutiert.
4.1. ,,Media Watchdogs"
Dieser Abschnitt behandelt die Rolle von „Media Watchdogs“, die die Presse auf ethische Verstöße und Manipulationen hin überprüfen.
4.2. Redaktionsstatuten
Dieser Abschnitt beleuchtet die Bedeutung von Redaktionsstatuten, die die Unabhängigkeit und die Arbeitsweise der Redaktionen regeln.
4.3. Trennung von Werbung und Redaktion
Dieser Abschnitt betont die Notwendigkeit der Trennung von Werbung und Redaktion, um die Unabhängigkeit der Berichterstattung zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Pressefreiheit, Demokratie, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit, „vierte Gewalt“, Kontrollfunktion, „Media Watchdogs“, Redaktionsstatuten, Trennung von Werbung und Redaktion, Nachzensur, Informationsrecht, Menschenrechte, Grundgesetz, Bundesgesetzbuch, Strafgesetzbuch, Sozialgesetzbuch, Medienlandschaft, Einfluss der Wirtschaft.
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- Julia Lesch (Author), 2010, Äußere und innere Pressefreiheit in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149540