Franz Grillparzers dramatisches Gedicht Das goldene Vließ wurde 1821 im Wiener Burgtheater uraufgeführt. Die Trilogie wird unter anderem von der sozialpsychologischen Spannung kultureller Differenzen getragen. Des Weiteren ist es eine “Tragödie der Wörter, eine Geschichte über die Gewalt, die aus Mißverständnissen und Fehldeutungen hervorbricht” , wie Helmut Bachmair treffend im Nachwort der Reclam-Ausgabe anmerkt.
Ziel dieser Arbeit wird es nun sein die Problematik der (interkulturellen) Kommunikation des Stückes herauszuarbeiten und somit die Modernität dieser Mythenbearbeitung von Franz Grillparzer auf der Ebene einer globalisierten, international-vernetzten Welt zu suchen, in welcher sich das Individuum vermehrt mit den “Auswirkungen kulturbedingter Andersartigkeit” auseinandersetzen muss. Im kommunikativen Kontakt zwischen Menschen prallen im Ausdruck von Gefühlen, subjektiven Wahrheiten und Weltansichten die sozial und/oder kulturell geprägten Verhaltensweisen und Denkmuster aufeinander. Mit Hilfe von Mimik, Gestik und Sprache versuchen wir unser inneres Ich zu kommunizieren. Die Konsequenzen aus misslungenen Dialogen, denen oft grundlegende Regeln fehlen, spitzen sich in Grillparzers Das goldene Vließ immer wieder tragisch zu.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSDEFINITIONEN ENTLANG DES DRAMAS
- KULTUR
- KOMMUNIKATION
- SITUATIONEN INTERKULTURELLER KOMMUNIKATION.
- KOLCHER UND GRIECHEN.
- MEDEA UND JASON
- MEDEA-KREUSA
- GENERATIONSKONFLIKTE.
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik der (interkulturellen) Kommunikation in Franz Grillparzers dramatischem Gedicht "Das goldene Vließ". Der Fokus liegt darauf, die Modernität dieser Mythenbearbeitung im Kontext einer globalisierten Welt aufzuzeigen, in der Menschen zunehmend mit den Auswirkungen kulturbedingter Andersartigkeit konfrontiert sind.
- Analyse der Kommunikationsbarrieren zwischen verschiedenen Kulturen im Stück
- Untersuchung der Rolle von Sprache und nonverbaler Kommunikation in der interkulturellen Begegnung
- Bedeutung von Missverständnissen und Fehldeutungen in der Entstehung von Konflikten
- Einfluss von kulturellen Prägungen auf die Wahrnehmung und Interpretation von Handlungen
- Bedeutung von Kommunikation im Kontext von Generationskonflikten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das dramatische Gedicht "Das goldene Vließ" von Franz Grillparzer vor und erläutert die zentrale Rolle der interkulturellen Kommunikation im Stück. Es wird die Problematik der Kommunikation und ihre Tragik im Kontext von kulturellen Differenzen beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich der Definition der Begriffe "Kultur" und "Kommunikation" und analysiert deren enge Beziehung. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Kultur als einem mentalen Komplex von Symbolen und Praktiken, die soziale Identität konstituieren.
Das dritte Kapitel beleuchtet verschiedene Situationen interkultureller Kommunikation im Stück, insbesondere die Begegnungen zwischen den Kolchern und den Griechen, Medea und Jason sowie Medea und Kreusa. Es werden die Kommunikationsprobleme und Missverständnisse analysiert, die aus den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Figuren resultieren.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema der Generationskonflikte im Stück, insbesondere zwischen Medea, ihrem Bruder Absyrtus und Aietes. Es wird untersucht, wie Kommunikationsprobleme in diesen Konflikten eine zentrale Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kommunikation, Kultur, Kommunikation, Franz Grillparzer, "Das goldene Vließ", Missverständnisse, Fehldeutungen, kulturelle Differenzen, soziale Identität, Generationskonflikte, Tragödie der Wörter, Mythenbearbeitung, globalisierte Welt, Andersartigkeit, sprachliches Handeln, symbolische Motive, kommunikationsbehindert, konstruktivistisches Kommunikationsmodell.
- Quote paper
- Claudia Lachenmayer (Author), 2010, Probleme der interkulturellen Kommunikation in der Literatur am Beispiel Franz Grillparzers "Goldenem Vließ", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149532