Das Ende des sozialistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, das mit dem Fall der Berliner Mauer offen zutage trat, führte in den MOEL (mittel- und osteuropäische Länder) zu fundamentalen politischen und sozialen Veränderungen. Nachdem diese Länder über Jahrzehnte von der nichtsozialistischen Welt abgeschottet waren, kam es aufgrund der Reintegration in die Weltwirtschaft, getrieben von einem schnellen technologischen Wandel sowie Handels- und Investitionsliberalisierungen, zu einem in dieser Form noch nie dagewesenen Wettbewerb. Dieser Integrationsprozess verlief aber keineswegs reibungslos. Insbesondere Anfang der neunziger Jahre hatten die MOEL mit einer Transformationskrise zu kämpfen. Erst nachdem diese überwunden war, schafften es die mittel- und osteuropäischen Länder, sich nach und nach in die Weltwirtschaft zu integrieren. Durch diese Integration war es den MOEL möglich, an der internationalen Arbeitsteilung teilzuhaben und wurden dadurch immer stärker in die weltweite Kapitalverflechtung mit einbezogen. Die Folge davon war ein signifikantes Ansteigen der Direktinvestitionsströme nach Mittel- und Osteuropa in den Jahren danach.
Obwohl es einige kritische Stimmen gab, die der zunehmenden Zahl an Firmen mit ausländischer Beteiligung die Schuld an dem Scheitern vieler einheimischer Unternehmen zuschrieben, waren die Erwartungen an die ausländischen Investoren sehr groß. Insbesondere die politischen Entscheidungsträger der MOEL erhofften sich durch die ausländischen Investitionen neues Know-how und zusätzliche Arbeitsplätze im eigenen Land.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der ausländischen Direktinvestitionen in den mittel- und osteuropäischen Ländern näher zu erläutern. Dabei soll die Bedeutsamkeit der Direktinvestitionen, sowohl aus Sicht der Herkunftsländer, als auch aus Sicht der Zielländer erörtert werden. Als Zielländer werden in dieser Arbeit schwerpunktmäßig die MOEL-7 (die sieben mittel- und osteuropäischen Länder Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei, Slowenien, Bulgarien und Rumänien) betrachtet.
Bevor mit der Analyse begonnen wird, soll die Motivation und die Vorgehensweise dieser Arbeit kurz vorgestellt werden:
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitorische und materielle Begriffsabgrenzung
- Begriffserläuterung von Direktinvestitionen
- Abgrenzung von Direktinvestitionen zu Portfolioinvestitionen
- Die Hintergründe von Direktinvestitionen
- Motive für Direktinvestitionen
- Absatzmarktorientierte Motive
- Ressourcenorientierte Motive
- Kosten- und effizienzorientierte Motive
- Strategisch orientierte Motive
- Formen der Direktinvestitionen
- Integrativer Ansatz von DUNNING
- Motive für Direktinvestitionen
- Wichtige Determinanten von Direktinvestitionen
- Rechtliche Risiken
- Politische Risiken
- Marktgröße
- Steuerliche und wirtschaftpolitische Anreize
- Währungs- und geldpolitische Risiken
- Infrastruktur
- Statistische Erfassung von deutschen Direktinvestitionen
- Entwicklung, Herkunft- und Zielländer der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL
- Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL
- Herkunft- und Zielländer der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL
- Auswirkungen der Direktinvestitionen im Zielland
- Grundsätzliche Auswirkungen
- Positive Auswirkungen
- Negative Auswirkungen
- Auswirkungen auf die einzelnen Länder
- Auswirkungen auf die EU-Beitrittsländer 2004
- Auswirkungen auf die EU-Beitrittsländer 2007
- Grundsätzliche Auswirkungen
- Auswirkungen der Direktinvestitionen auf die Geberländer
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen in mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL). Sie analysiert die Hintergründe, Motive und Determinanten dieser Investitionen und beleuchtet deren Auswirkungen sowohl auf die Zielländer als auch auf die Geberländer. Die Arbeit berücksichtigt die Entwicklung der Direktinvestitionen im Kontext des Transformationsprozesses in den MOEL nach dem Fall des Eisernen Vorhangs.
- Motive ausländischer Direktinvestitionen in MOEL
- Determinanten und Risiken von Direktinvestitionen in MOEL
- Entwicklung der Direktinvestitionsströme in MOEL
- Auswirkungen der Direktinvestitionen auf die Wirtschaft der MOEL
- Auswirkungen der Direktinvestitionen auf die Geberländer
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, indem sie den wirtschaftlichen und politischen Wandel in Mittel- und Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus beleuchtet. Sie hebt die Bedeutung der Reintegration in die Weltwirtschaft und das anschließende Anwachsen der ausländischen Direktinvestitionen hervor. Die Arbeit wird als Untersuchung der Bedeutung dieser Investitionen, sowohl aus Sicht der Zielländer als auch potenzieller Kritikpunkte, positioniert.
Definitorische und materielle Begriffsabgrenzung: Dieses Kapitel klärt den Begriff der Direktinvestition und grenzt ihn von Portfolioinvestitionen ab. Es legt die Grundlage für das Verständnis der im weiteren Verlauf der Arbeit behandelten Thematik, indem es die spezifischen Merkmale von Direktinvestitionen herausarbeitet und diese von anderen Formen der Kapitalanlage unterscheidet.
Die Hintergründe von Direktinvestitionen: Hier werden die Motive für Direktinvestitionen detailliert untersucht. Es werden absatzmarktorientierte, ressourcenorientierte, kosten- und effizienzorientierte sowie strategisch orientierte Motive erläutert und im Kontext der MOEL eingeordnet. Der integrative Ansatz von Dunning wird vorgestellt, um die komplexen Zusammenhänge zu erklären.
Wichtige Determinanten von Direktinvestitionen: Dieses Kapitel analysiert die Faktoren, die Direktinvestitionen beeinflussen. Es werden rechtliche und politische Risiken, die Marktgröße, steuerliche und wirtschaftpolitische Anreize, währungs- und geldpolitische Risiken sowie die Infrastruktur als wichtige Determinanten untersucht und deren Bedeutung für Investitionsentscheidungen in MOEL bewertet.
Statistische Erfassung von deutschen Direktinvestitionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der methodischen Erfassung von deutschen Direktinvestitionen. Es liefert den methodischen Rahmen für die Analyse und Interpretation der Daten, die im weiteren Verlauf verwendet werden. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Datenerhebung und -aufbereitung.
Entwicklung, Herkunft- und Zielländer der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL: Dieser Abschnitt analysiert die Entwicklung der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL im Zeitverlauf. Er identifiziert die wichtigsten Herkunfts- und Zielländer und beleuchtet die geographische Verteilung der Investitionen. Die Analyse liefert einen Überblick über die Dynamik der Investitionsströme.
Auswirkungen der Direktinvestitionen im Zielland: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der ausländischen Direktinvestitionen auf die MOEL. Es werden sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft der Zielländer diskutiert und detailliert erläutert. Der Fokus liegt auf der Synthese der verschiedenen Auswirkungen und ihrer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der MOEL.
Schlüsselwörter
Ausländische Direktinvestitionen, Mittel- und Osteuropa, MOEL, Transformationsländer, Wirtschaftsentwicklung, Investitionsmotive, Risikofaktoren, Wirtschaftswachstum, EU-Beitritt, Kapitalfluß.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Ausländische Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht ausländische Direktinvestitionen in mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Sie analysiert die Hintergründe, Motive, Determinanten und Auswirkungen dieser Investitionen auf sowohl die Zielländer als auch die Geberländer.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die definitorische Abgrenzung von Direktinvestitionen, die Motive für solche Investitionen (absatzmarktorientiert, ressourcenorientiert, kosten- und effizienzorientiert, strategisch orientiert), wichtige Determinanten (rechtliche und politische Risiken, Marktgröße, steuerliche Anreize, Infrastruktur etc.), die statistische Erfassung deutscher Direktinvestitionen, die Entwicklung der Investitionsströme in MOEL, die Herkunft und Zielländer dieser Investitionen und schließlich deren Auswirkungen auf sowohl die Zielländer (positive und negative Aspekte, Auswirkungen auf EU-Beitrittsländer 2004 und 2007) als auch die Geberländer.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf eine detaillierte Literaturrecherche und die Analyse statistischer Daten zur Erfassung deutscher Direktinvestitionen. Der integrative Ansatz von Dunning wird zur Erklärung der komplexen Zusammenhänge herangezogen. Die Analyse der Daten fokussiert auf die Entwicklung der Direktinvestitionsströme, die Identifizierung der wichtigsten Herkunfts- und Zielländer und die geographische Verteilung der Investitionen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Ausländische Direktinvestitionen, Mittel- und Osteuropa (MOEL), Transformationsländer, Wirtschaftsentwicklung, Investitionsmotive, Risikofaktoren, Wirtschaftswachstum, EU-Beitritt, Kapitalfluss.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die folgenden Kapitel: Einleitung, Definitorische und materielle Begriffsabgrenzung, Die Hintergründe von Direktinvestitionen, Wichtige Determinanten von Direktinvestitionen, Statistische Erfassung von deutschen Direktinvestitionen, Entwicklung, Herkunft- und Zielländer der ausländischen Direktinvestitionen in den MOEL, Auswirkungen der Direktinvestitionen im Zielland, Auswirkungen der Direktinvestitionen auf die Geberländer und Zusammenfassung und Fazit.
Wie werden die Auswirkungen von Direktinvestitionen im Zielland bewertet?
Die Arbeit untersucht sowohl positive als auch negative Auswirkungen von Direktinvestitionen auf die MOEL. Positive Auswirkungen werden ebenso wie negative Folgen detailliert diskutiert und im Kontext der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder analysiert, wobei ein besonderer Fokus auf den Auswirkungen auf die EU-Beitrittsländer der Jahre 2004 und 2007 liegt.
Welche Rolle spielt der integrative Ansatz von Dunning?
Der integrative Ansatz von Dunning dient als Rahmenmodell, um die komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Motiven und Determinanten von Direktinvestitionen zu erklären und zu verstehen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen in MOEL zu untersuchen und deren Auswirkungen auf die Zielländer und Geberländer zu analysieren. Sie betrachtet die Entwicklung der Direktinvestitionen im Kontext des Transformationsprozesses in den MOEL nach dem Fall des Kommunismus.
- Quote paper
- Daniel Rana (Author), 2010, Die Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen in Mittel- und Osteuropa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149485