Ohne Zweifel ist die europäische Hochschulreform, besser bekannt als Bologna-Prozess, eines der zentralsten Themen in der Bildungspolitik der Gegenwart. Hinter uns liegen 10 Jahre eines Reformprozesses, an dem mittlerweile 45 europäische Staaten teilnehmen. Seit der Umsetzung der Reform ist diese ein viel diskutiertes Thema, welches immer wieder für Gesprächsstoff sorgt.
Im Juni vergangenen Jahres demonstrierten tausende von Studenten, beim sogenannten Bildungsstreik, gegen das neue Hochschulsystem. Immer lauter wurden dabei Proteste, die zu einer Umgestaltung oder sogar einer Abschaffung der Reform aufriefen. Seit dieser Zeit wird der Bologna-Prozess häufig als ideologische Katastrophe betitelt. Diese Aussage, sowie das eigene Unwissen über die genaue Entstehung, die Ziele und die Umsetzung der Reform, gaben mir den Anstoß mich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob der Bologna-Prozess tatsächlich eine Katastrophe für alle Beteiligten darstellt oder ob es sich hier um unbegründete Schwarzmalerei handelt. Das Ziel meiner Arbeit ist einerseits zu klären, wann und warum entstand die Idee zur Reform des europäischen Hochschulsystems und wie wurde sie umgesetzt. Andererseits möchte ich versuchen eine Antwort auf die Frage, ob der Bologna-Prozess ein besseres Hochschulsystem hervorbringt oder ob er lediglich eine ideologische Katastrophe ist, zu finden.
Zunächst möchte ich über die Ursprünge des Bologna-Prozesses informieren und darstellen wie es zu dieser Reform kam. Dabei wird verdeutlicht, welche Ziele durch die Reform verwirklicht werden sollten und wie diese im Verlauf des Prozesses weiterentwickelt und neu formuliert wurden. Daraufhin wird aufgezeigt, wie die Ziele umgesetzt wurden und welche Veränderungen dies für die Hochschulen und ihre Studierenden mit sich brachte. Anschließend soll einerseits dargelegt werden, welche Probleme die Umgestaltung des Hochschulsystems mit sich bringt und andererseits welche Chancen sich aus dieser für die Hochschulen und Studenten ergeben. In Bezug darauf soll die Frage, ob der Bologna-Prozess ein besseres Hochschulsystem hervorbringt oder lediglich eine ideologische Katastrophe ist, beantwortet werden
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation und Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Die Chronologie des Bologna-Prozesses
- Die Ursprünge des Bologna-Prozesses
- Die Sorbonne-Erklärung
- Die Bologna-Erklärung
- Prager Kommuniqué
- Berliner Kommuniqué
- Bergener Kommuniqué
- Londoner Kommuniqué
- Leuvener Kommuniqué
- Die Umsetzung der Bologna-Ziele
- Bachelor, Master und Promotion
- Leistungspunktsystem
- Modularisierung
- Diploma Supplement
- Evaluation und Akkreditierung
- Problematiken und Chancen des Bologna-Prozesses
- Probleme der Reform
- Chancen der Reform
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Bologna-Prozess, einer umfassenden Reform des europäischen Hochschulsystems. Sie untersucht die Ursprünge, Ziele und die Umsetzung der Reform sowie deren Auswirkungen auf Hochschulen und Studierende. Die Arbeit analysiert die Problematiken und Chancen des Bologna-Prozesses und beantwortet die Frage, ob er ein besseres Hochschulsystem hervorbringt oder lediglich eine ideologische Katastrophe ist.
- Die Entstehung und Entwicklung des Bologna-Prozesses
- Die Ziele und Prinzipien der Reform
- Die Umsetzung der Bologna-Ziele in den europäischen Hochschulen
- Die Herausforderungen und Chancen des Bologna-Prozesses
- Die Bewertung des Bologna-Prozesses und seiner Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Motivation und das Ziel der Arbeit dar. Es wird die Relevanz des Bologna-Prozesses für die Bildungspolitik der Gegenwart beleuchtet und die Frage nach den Auswirkungen der Reform aufgeworfen.
Das zweite Kapitel behandelt die Chronologie des Bologna-Prozesses. Es werden die Ursprünge der Reform, die verschiedenen Erklärungen und Kommuniqués sowie die wichtigsten Meilensteine des Prozesses dargestellt.
Das dritte Kapitel beschreibt die Umsetzung der Bologna-Ziele. Es werden die Einführung des zweistufigen Studiensystems (Bachelor und Master), das Leistungspunktsystem, die Modularisierung, das Diploma Supplement sowie die Evaluation und Akkreditierung im Detail erläutert.
Das vierte Kapitel analysiert die Problematiken und Chancen des Bologna-Prozesses. Es werden sowohl die Herausforderungen, die die Reform mit sich bringt, als auch die Chancen, die sich aus der Umgestaltung des Hochschulsystems ergeben, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Bologna-Prozess, europäische Hochschulreform, Hochschulsystem, Bachelor, Master, Leistungspunktsystem, Modularisierung, Diploma Supplement, Qualitätssicherung, Mobilität, Internationalisierung, Harmonisierung, Chancen, Problematiken.
- Quote paper
- Kathleen Pickert (Author), 2010, Die europäische Hochschulreform - Der Bologna-Prozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149471