Versuche, die Erdoberfläche in bestimmte Areale oder Ausschnitte zu gliedern, sind so alt „wie das Bemühen, räumlich verbreitete Phänomene zu erfassen und in Karten darzustellen“ (MÜLLER-HOHENSTEIN 1979:18). Im Laufe der Zeit wurden verschiedene
Verfahren zur Gliederung der Erdoberfläche konzipiert, die aber beide auf der gleichen Grundvorstellung fußen, nämlich der hierarchischen Ordnung der Landschaftseinheiten der Erde (HERZ 1973:91). Ob nun das fachgeschichtlich ältere Konzept, die naturräumliche Gliederung oder die geoökologische Gliederung zur Regionsbildung angewendet wird, in jedem Falle stellt die Grenzbildung einen unabdingbaren Aspekt dar, ohne den sie nicht
funktioniert. „The urge to emphasise a difference […] refers to the general process of identification, which is always a process of distinction, of marking and making borders” (STRÜVER 2005:7).
Im Folgenden wird sowohl das Konzept der naturräumlichen Gliederung als auch der geoökologischen Gliederung vorgestellt und miteinander verglichen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob eine der beiden Methoden präferiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorstellung der beiden Gliederungskonzepte
- Das Konzept der naturräumlichen Gliederung
- Das Konzept der geoökologischen Gliederung
- Vergleich der beiden Konzepte
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit verfolgt das Ziel, die Konzepte der naturräumlichen und geoökologischen Gliederung der Erdoberfläche zu vergleichen und die Vor- und Nachteile beider Methoden zu beleuchten. Es soll untersucht werden, ob eine der beiden Methoden einer präferierten Anwendung für die Regionsbildung zugeführt werden kann.
- Naturräumliche Gliederung Deutschlands nach Meynen und Schmithüsen
- Geoökologische Gliederung und ihre Prozessorientierung
- Vergleich der methodischen Ansätze beider Konzepte
- Unterschiede in Maßstab und räumlicher Auflösung
- Die Bedeutung der Grenzbildung in beiden Konzepten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der landschaftlichen Gliederung ein und betont die Bedeutung der geographischen Aufgabe, räumlich verbreitete Phänomene zu erfassen und darzustellen. Sie führt die naturräumliche und geoökologische Gliederung als zwei zentrale Verfahren ein und kündigt den Vergleich beider Konzepte an, wobei die Frage nach der Präferenz einer Methode im Mittelpunkt steht.
Vorstellung der beiden Gliederungskonzepte: Dieses Kapitel präsentiert zunächst das Konzept der naturräumlichen Gliederung, welches eine ganzheitliche Erfassung der Landesnatur durch die Aussonderung von Räumen unterschiedlicher Struktur und Eignung beschreibt. Es wird auf die hierarchische Ordnung der Landschaftseinheiten eingegangen und die Rolle verschiedener Geoökofaktoren (Georelief, Untergrund, Boden, Wasser) bei der Bestimmung der naturräumlichen Einheiten erläutert. Anschließend wird die geoökologische Gliederung vorgestellt, die den Ansatz der naturräumlichen Gliederung um eine detaillierte quantitative Analyse der abiotischen Geofaktoren erweitert. Der Fokus liegt hier auf der Erkennung der Funktionsmechanismen landschaftsökologischer Standorte und deren Stoff- und Energiehaushalt. Der Unterschied in der Maßstäblichkeit beider Verfahren wird hervorgehoben: die naturräumliche Gliederung arbeitet in kleineren Maßstäben mit größeren Einheiten, während die geoökologische Gliederung in großen Maßstäben und kleinsten räumlichen Arealen arbeitet. Der Abschnitt endet mit einem Vergleich, der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte herausarbeitet. Hierbei wird insbesondere auf die Bedeutung der Grenzbildung und den Wandel der Maßstäblichkeit eingegangen.
Schlüsselwörter
Naturräumliche Gliederung, Geoökologische Gliederung, Landschaftsgliederung, Regionsbildung, Geoökofaktoren, Systemhierarchie, Maßstab, Grenzbildung, Meynen, Schmithüsen, ökologische Funktionseinheiten, Stoff- und Energiehaushalt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs): Vergleich naturräumlicher und geoökologischer Gliederung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Konzepte der naturräumlichen und geoökologischen Gliederung der Erdoberfläche. Sie untersucht die Vor- und Nachteile beider Methoden und prüft, ob eine Methode für die Regionsbildung bevorzugt werden kann.
Welche Gliederungskonzepte werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die naturräumliche Gliederung nach Meynen und Schmithüsen mit der geoökologischen Gliederung. Der Fokus liegt auf den methodischen Ansätzen, den Unterschieden in Maßstab und räumlicher Auflösung sowie der Bedeutung der Grenzbildung.
Wie wird die naturräumliche Gliederung beschrieben?
Die naturräumliche Gliederung wird als ganzheitliche Erfassung der Landesnatur beschrieben, die Räume unterschiedlicher Struktur und Eignung aussondert. Es wird eine hierarchische Ordnung der Landschaftseinheiten und die Rolle von Geofaktoren (Georelief, Untergrund, Boden, Wasser) bei der Bestimmung der Einheiten erläutert.
Wie wird die geoökologische Gliederung beschrieben?
Die geoökologische Gliederung erweitert die naturräumliche Gliederung um eine detaillierte quantitative Analyse abiotischer Geofaktoren. Der Schwerpunkt liegt auf den Funktionsmechanismen landschaftsökologischer Standorte und deren Stoff- und Energiehaushalt. Im Gegensatz zur naturräumlichen Gliederung arbeitet sie in großen Maßstäben und kleinsten räumlichen Arealen.
Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Konzepten?
Die wichtigsten Unterschiede liegen im Maßstab (naturräumlich: kleiner Maßstab, größere Einheiten; geoökologisch: großer Maßstab, kleinste Areale) und der Detailliertheit der Analyse (geoökologisch: detailliertere quantitative Analyse). Auch die Bedeutung der Grenzbildung und der Fokus (ganzheitliche Erfassung vs. Funktionsmechanismen) unterscheiden sich.
Welche Frage steht im Mittelpunkt des Vergleichs?
Die zentrale Frage ist, ob eine der beiden Methoden für die Regionsbildung bevorzugt werden kann. Die Arbeit untersucht die Vor- und Nachteile beider Ansätze, um diese Frage zu beantworten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Vorstellung der beiden Gliederungskonzepte (naturräumlich und geoökologisch), sowie eine Zusammenfassung. Die einzelnen Kapitel gehen detailliert auf die beschriebenen Aspekte ein.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Naturräumliche Gliederung, Geoökologische Gliederung, Landschaftsgliederung, Regionsbildung, Geoökofaktoren, Systemhierarchie, Maßstab, Grenzbildung, Meynen, Schmithüsen, ökologische Funktionseinheiten, Stoff- und Energiehaushalt.
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- Sebastian Paesold (Author), 2009, Naturräumliche und geoökologische Gliederung – Ein Vergleich der Konzepte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149444