Die internationale Rechnungslegung erhebt vor Allem den Anspruch,
entscheidungsnützliche Informationen für gegenwärtige und mögliche
zukünftige Investoren bereitzustellen, um Investitions-, Desinvestitions- und Allokationsentscheidungen treffen zu können. Da die Bewertung von Finanzinstrumenten unterschiedlichen Methoden unterliegt, können hier wirtschaftlich nicht berechtigte Volatilitäten der Jahresergebnisse auf Grund von Inkongruenzen zwischen einzelnen Positionen der Bilanz auftreten. Im Rahmen dieser Überlegung, sowie unter dem Gesichtspunkt einer Vereinfachung der Rechnungslegung besteht seit 2005 die Möglichkeit, unter bestimmten Umständen nahezu jeden finanziellen Vermögenswert im Rahmen der Fair Value Option mit Marktwert zu bilanzieren.
Im Rahmen dieser Arbeit ist zu untersuchen, in welchem Umfang und mit welchen Begründungen internationale Kreditinstitute bei welchen Klassen von Finanzinstrumenten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und wie diese Bilanzpolitiken sowie die Berichterstattungen vor dem Hintergrund der Zielsetzungen der internationalen Rechnungslegung zu würdigen sind.
Zunächst werden daher im folgenden Kapitel 2 mit einer Schilderung der Regelung der FVO nach IAS 39 und der Vorschriften zur Offenlegung weiterer Informationen zu entsprechend designierten Finanzinstrumenten nach IFRS 7 die notwendigen Standards vorgestellt. Daran anschließend werden die Grundlagen der Arbeit mit einem Überblick über die betrachteten
Kreditinstitute und der Einführung der Würdigungskriterien vervollständigt.
Im Kapitel 3 werden dann die unterschiedlichen FVO-Portfolien der
betrachteten Banken aufgegliedert anhand der unterschiedlichen Instrumente und Begründungszusammenhänge analysiert.
Schließlich werden diese Klassifizierung im Kapitel 4 problemorientiert anhand einzelner Aspekte diskutiert und vor dem Hintergrund der in Kapitel 2 definierten Kriterien informationseffizienter Rechnungslegung gewürdigt,
bevor eine abschließende Betrachtung folgt.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- Die Fair Value Option nach IAS 39
- Offenlegungsvorschriften für Finanzinstrumente nach IFRS 7
- 2 Grundlagen
- 2.1 Die Fair Value Option nach IAS 39
- 2.2 Die betrachteten Kreditinstitute
- 2.3 Kriterien für eine Würdigung der Rechnungslegung
- 2.4 Analyse der Nutzung und Offenlegung der FVO bei den betrachteten Banken
- 3 Analyse der Nutzung und Offenlegung der FVO bei den betrachteten Banken
- 3.1 Überblick über die Nutzung der FVO bei den betrachteten Banken
- 3.2 Kredite, Kreditzusagen und Kundeneinlagen
- 3.3 Anleihen und andere verzinsliche Anlagen und Verbindlichkeiten
- 3.4 Aktien und andere erfolgsabhängige Anlagen
- 3.5 Reverse-Repos und Wertpapierleihgeschäfte
- 3.6 Sonstige Anlagen und Verbindlichkeiten
- 4 Würdigung der Berichterstattung über die Nutzung der FVO bei den betrachteten Kreditinstituten vor dem Hintergrund der IFRS-Zielsetzungen
- 4.1 Vorgehen bei der Würdigung der FVO-Berichterstattung
- 4.2 Angemessenheit des Umfangs der Berichterstattung im Vergleich zur Bedeutung der Geschäftsfelder
- 4.3 Problematik eigener Schulden
- 4.4 Wertermittlung bei nicht börsengängigen Finanzinstrumenten
- 4.5 Erkennbarkeit der Strategien und Ziele der Geschäftsleitung
- 4.6 Sonstige zu würdigende Aspekte
- 5 Zusammenfassung und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhangverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Anwendung der Fair Value Option (FVO) nach IAS 39 bei ausgewählten internationalen Kreditinstituten. Sie untersucht den Umfang und die Begründungen für die Nutzung der FVO bei verschiedenen Klassen von Finanzinstrumenten und bewertet die Bilanzpolitik sowie die Berichterstattung vor dem Hintergrund der Zielsetzungen der internationalen Rechnungslegung.
- Bewertung der FVO-Nutzung durch internationale Kreditinstitute
- Analyse der Offenlegungspraktiken im Hinblick auf die FVO
- Bewertung der Berichterstattung im Vergleich zur Bedeutung der Geschäftsfelder
- Untersuchung der Problematik eigener Schulden im Kontext der FVO
- Würdigung der FVO-Berichterstattung in Bezug auf die Informationseffizienz der Rechnungslegung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 stellt die Fair Value Option nach IAS 39 und die Offenlegungsvorschriften für Finanzinstrumente nach IFRS 7 vor. Es werden die betrachteten Kreditinstitute und die Kriterien für die Würdigung der Rechnungslegung eingeführt. Kapitel 3 analysiert die unterschiedlichen FVO-Portfolios der betrachteten Banken anhand der verschiedenen Instrumente und Begründungszusammenhänge. Kapitel 4 diskutiert die Klassifizierung der FVO-Portfolios problemorientiert und würdigt sie vor dem Hintergrund der in Kapitel 2 definierten Kriterien informationseffizienter Rechnungslegung.
Schlüsselwörter
Fair Value Option, IAS 39, IFRS 7, Finanzinstrumente, internationale Rechnungslegung, Kreditinstitute, Bilanzpolitik, Berichterstattung, Informationseffizienz, Wertermittlung, Geschäftsfelder, Problematik eigener Schulden.
- Quote paper
- Stefan Menk (Author), 2010, Zur Anwendung der Fair Value Option, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149430