Die vorliegende Arbeit wird sich mit dem Thema der Fegefeuerdoktrin beschäftigen. Es soll untersucht werden, ob und inwiefern sich diese aufgrund des Einflusses der Reformation geändert hat. Dazu werden zunächst die Doktrin und der Umgang mit ihr in der Zeit vor der Reformation behandelt. Es soll auf diesem Wege die Ausgangsposition dargestellt werden, in der sich die katholische Lehre vor dem reformatorischen Prozess befindet. Dabei wird sich die Analyse nicht nur auf Doktrin des Fegefeuers beschränken, sondern auch die mit ihr in unmittelbaren Zusammenhang stehende Lehre von Ablass miteinbeziehen. Danach werden mehrere Schriften Luthers, welche in dem Veränderungsprozess des Fegefeuerglaubens eine Rolle spielen, zu behandeln sein. Es handelt sich hierbei natürlich um seine 95 Thesen (1517), aber auch um den Sermo de Poenitentia (1518) sowie seinem Widerruf vom Fegefeuer (1530). Anhand dieser Beispiele soll die Argumentationslinie erarbeitet werden, der sich Luther widmet.
Seine teilweise höhnische Dialektik, welche die katholische Kirche auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu bedrohen schien, musste wohl, so schient es, eine Abwehrreaktion der Gegenseite hervorrufen. Diese soll in dem Abschnitt über das Konzilium von Trient (1545-1563) beispielhaft aufgezeigt werden. Im letzten Kapitel wird es schließlich zu einer Abschlussuntersuchung der Fegefeuer- und Ablasspraktiken nach der Reformation kommen. Dabei kann allerdings aus platztechnischen Gründen nicht auf die Entwicklung der nahen Vergangenheit eingegangen werden. Es handelt sich dort um eine Darstellung des post-barrocken Fegefeuergedankens. Diese lohnt es sich im gleichen Schritt dem ersten Abschnitt kontrastiv gegenüberzustellen.
Es soll also eine Gegenüberstellung der Verhältnisse von Ablass und Fegefeuer vor und nach der Reformation vorliegen, bei dem ein Aufzeigen der in der Zwischenzeit wirkenden Faktoren natürlich unerlässlich bleibt. Zunächst wird also der Ausgangspunkt des Vergleiches dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ablasswesen und Fegefeuer vor der Reformation
- Die Schriften Luthers und die katholische Reaktion
- Die 95 Thesen
- Sermo de Poenitentia
- Widerruf vom Fegefeuer
- Konzilium von Trient
- Ablasswesen und Fegefeuer nach der Reformation
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Fegefeuerdoktrin im Kontext der Reformation. Sie untersucht, inwiefern sich die Lehre vom Fegefeuer durch den Einfluss der Reformation verändert hat. Die Arbeit analysiert zunächst die Doktrin und ihre Anwendung in der Zeit vor der Reformation, um die Ausgangsposition der katholischen Lehre vor dem reformatorischen Prozess darzustellen. Dabei wird nicht nur die Doktrin des Fegefeuers, sondern auch die eng verbundene Lehre vom Ablass betrachtet. Anschließend werden verschiedene Schriften Luthers, die eine Rolle im Veränderungsprozess des Fegefeuerglaubens spielen, analysiert. Dazu gehören seine 95 Thesen (1517), der Sermo de Poenitentia (1518) und sein Widerruf vom Fegefeuer (1530). Anhand dieser Beispiele wird die Argumentationslinie Luthers erarbeitet und das Bild vom Fegefeuer, das er zunächst zeichnet und später verwirft, beleuchtet. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage nach Luthers Absicht hinsichtlich seiner Argumentation gegen das Fegefeuer untersucht.
- Die Entwicklung der Fegefeuerdoktrin vor und nach der Reformation
- Die Rolle des Ablasswesens im Zusammenhang mit dem Fegefeuer
- Luthers Kritik am Ablasswesen und am Fegefeuer
- Die Reaktion der katholischen Kirche auf Luthers Schriften
- Die Auswirkungen der Reformation auf die Fegefeuerlehre
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit vor. Sie erläutert, dass die Arbeit die Entwicklung der Fegefeuerdoktrin im Kontext der Reformation untersucht und dabei die Doktrin und ihre Anwendung in der Zeit vor der Reformation, die Schriften Luthers und die Reaktion der katholischen Kirche sowie die Auswirkungen der Reformation auf die Fegefeuerlehre betrachtet.
Das Kapitel "Ablasswesen und Fegefeuer vor der Reformation" beschreibt die Angst vor Tod und Teufel im Mittelalter und die Rolle der Kirche als geistlicher Beistand. Es wird die Entwicklung der Fegefeuerlehre und des Ablasswesens im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft und Theologie dargestellt. Die Angst vor der Hölle und die Suche nach dem Seelenheil werden als wichtige Faktoren für die Entstehung und Verbreitung der Fegefeuerlehre und des Ablasswesens hervorgehoben.
Das Kapitel "Die Schriften Luthers und die katholische Reaktion" behandelt die Schriften Luthers, die eine Rolle im Veränderungsprozess des Fegefeuerglaubens spielen. Es werden die 95 Thesen, der Sermo de Poenitentia und der Widerruf vom Fegefeuer analysiert und Luthers Argumentationslinie gegen das Fegefeuer erarbeitet. Die Reaktion der katholischen Kirche auf Luthers Schriften, insbesondere das Konzilium von Trient, wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fegefeuerdoktrin, das Ablasswesen, die Reformation, Martin Luther, die katholische Kirche, die 95 Thesen, der Sermo de Poenitentia, der Widerruf vom Fegefeuer, das Konzilium von Trient und die Auswirkungen der Reformation auf die Fegefeuerlehre.
- Citar trabajo
- Patrick Jost (Autor), 2009, Pech und Schwefel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149351