Die unsichere Situation im römisch-deutschen Reich nach dem Tod Heinrichs III. 1056, die Nachfolge des erst 6-jährigen Sohnes, der folgende Streit zwischen unterschiedlichen Fürsten und der Witwe Agnes um die Regentschaft kulminiert im Jahr 1062 in der Aufsehen erregenden Entführung des damals 12-jährigen Heinrich IV. in Kaiserswerth. Während dieses Ereignis mit allen verfügbaren Quellen in der Forschung schon immer intensiv erforscht und mit divergierenden Thesen erklärt worden ist, ist eine indirekt verbundene Quelle bis heute völlig übersehen worden.
Es handelt sich offenbar im direkten Umfeld der Ereignisse in Kaiserswerth ausgestellt Urkunde für den Herzog Ordulf von Sachsen.
In dieser Arbeit geht es um diese Urkunde, ihre Verortung und die Untersuchung aller in der Urkunde erwähnten Akteure.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Forschungsstand, Fragestellung und weiteres Vorgehen
- Die Urkunde für Ordulf von Sachsen
- Lateinischer Urkundentext
- Übersetzung der Urkunde
- Zusammenfassung und kurze inhaltliche Auseinandersetzung
- Formale Aspekte der Urkunde
- Die Intervenienten in der Urkunde für Ordulf
- Anno von Köln
- Adalbert von Hamburg-Bremen
- Ordulf von Sachsen aus dem Geschlecht der Billunger
- Ratzeburg
- Der Limes Saxoniae
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Urkunde Heinrichs IV. für Herzog Ordulf von Sachsen aus dem Jahr 1062 und untersucht den Kontext ihrer Ausstellung im Spannungsfeld der salischen Reichspolitik und der komplizierten Machtkonstellationen innerhalb des Reiches. Die Urkunde selbst steht im Zentrum der Analyse und soll in ihrer formalen Gestaltung und ihrem inhaltlichen Kontext beleuchtet werden.
- Die politische und gesellschaftliche Situation im Reich vor 1062
- Die Rolle der Intervenienten Anno von Köln und Adalbert von Hamburg-Bremen
- Die Bedeutung der Urkunde für Ordulf von Sachsen und dessen politische Stellung
- Die Funktion des Limes Saxoniae als Grenzlinie oder Grenzbereich
- Die Frage der Übergabe und Aufbewahrung der Urkunde im salischen Hausarchiv
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Hintergrund der Urkunde dar, beleuchtet die komplizierte Situation im Reich während der Minderjährigkeit Heinrichs IV. und beschreibt die Rolle der Kaiserin Agnes. Anschließend wird der Forschungsstand zum Thema der Urkunde für Ordulf von Sachsen beleuchtet und die Fragestellung der Arbeit formuliert. Das zweite Kapitel analysiert die Urkunde selbst, indem es den lateinischen Originaltext präsentiert, ihn übersetzt und eine erste inhaltliche Auseinandersetzung vornimmt. Darüber hinaus werden formale Aspekte der Urkunde untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den beiden Intervenienten, Anno von Köln und Adalbert von Hamburg-Bremen, und deren möglichen Motiven für die Intervention. Das vierte Kapitel widmet sich dem Begünstigten der Urkunde, Ordulf von Sachsen, seiner Familie und seinem politischen Einfluss im Reich. Das fünfte Kapitel befasst sich mit Ratzeburg, einem wichtigen Ort im Kontext der Urkunde und des Limes Saxoniae. Das sechste Kapitel untersucht den Limes Saxoniae, dessen Bedeutung und Rolle im Kontext der Urkunde und des sächsischen Herzogtums.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit folgenden Schlüsselbegriffen: Urkunde, Heinrich IV., Ordulf von Sachsen, Limes Saxoniae, Intervenient, Salier, Reichspolitik, Agnes, Anno von Köln, Adalbert von Hamburg-Bremen, Ratzeburg, Hausarchiv, Diplomatik, Grenzlinie, Grenzbereich.
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- Karin Frank (Autor), 2019, Die Urkunde Heinrichs IV. für Herzog Ordulf von Sachsen im Kontext des Jahres 1062, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1491615