Ein gut funktionierendes Finanzsystem ist ein wichtiger Grundstein für den wirtschaftlichen Wachstum und Entwicklung. Misstrauen und Zusammenbrüche des Systems können einen großen Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge ausüben. Als Gründe für diesen politischen Eingriff werden der weitreichende Einfluss des
Finanzsektors auf die Marktwirtschaft im Falle eines Marktversagens, sowie eine große Verflechtung mit anderen Industriesparten und privaten Haushalten genannten. Zuerst wurde der Bedarf einer Regulierung des Finanzsektors an dem „Bank Run“
während der Zeit der großen Depression in den 30er Jahren des 20 Jahrhunderts erkannt. Nach den Erkenntnissen aus dem Zusammenbruch der Wirtschaft wurde der Grundstein für die Bankenregulierung gelegt. Die entsprechende Bankenaufsicht wurde in Deutschland im Jahre 1931 auferlegt. Aufgrund der Veröffentlichung des Jahressteuergesetzes 2009 und den damit in Kraft getretenen KWG-Änderungen, unterliegen nun alle Finanzdienstleistungsunternehmen der Bankaufsicht. Die Aufsicht wird für die Finanzdiestleistungsinstitute nicht im vollen
Umfang angewandt und wird aus dem Grund als „KWG-light“ bezeichnet. Zu den von der Aufsicht zu regulierenden Unternehmen gehören Leasing- und Factoringgesellschaften. Laut der Aufsicht werden mit Hilfe der Regulierung die seit der Einführung der Unternehmensteuerreform 2008 bestehenden Wettbewerbsverzerrungen zwischen den unterschiedlichen Finanzierungsformen (vor allem auf Kredit, Finanzierungsleasing und Factoring bezogen) fast vollständig beseitigt. Die Notwendigkeit dieser Änderungen ergibt sich, abgesehen von aufsichtsrechtlichen Gründen, insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund der Finanzmarktkrise. Außerdem wird die Rolle der Leasingbranche für die Finanzierung von Unternehmensinvestitionen anerkannt. Die vorliegende Arbeit untersucht die seit dem 01.01.2009 neu eingeführten Regulierungsanforderungen an die Leasinggesellschaften im Hinblick auf ihre Umsetzung und die theoretischen Grundlagen. Es wird darauf eingegangen, welche Regulierungsanforderungen gestellt worden sind und weshalb es zu der Regulierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kam. Außerdem wird die Frage behandelt, ob die Leasinggesellschaften eine Gefahr für den Geld-und Anlegemarkt darstellen und somit überhaupt unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Besonderheiten, reguliert werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ziel der Arbeit
- 1.2 Aufbau der Arbeit
- 2 Leasing
- 2.1 Begriff des Leasings
- 2.2 Das Angebot der Leasinggesellschaften
- 2.3 Abgrenzung zur anderen Finanzierungsformen
- 2.4 Deutscher Leasingmarkt in Anbetracht der Wirtschaftskrise
- 3 Regulierung der Leasinggesellschaften
- 3.1 Warum bedarf es einer Regulierung?
- 3.2 Zeitpunkt der Einführung
- 3.3 Formale Anforderungen
- 3.3.1 Die neue Rechnungslegung und Prüfung
- 3.3.2 Anwendung von KWG auf leasingtypische Geschäftsvorfälle
- 3.4 Qualitative Anforderungen
- 3.4.1 Mindestanforderungen an das Risikomanagement
- 3.4.2 Interne Revision
- 3.5 Kosten der Regulierung
- 4 Zustandekommen der Leasingbeaufsichtigung
- 4.1 Situation vor der Unternehmenssteuerreform 2008
- 4.2 Änderungen durch die Unternehmenssteuerreform 2008
- 4.3 Einführung von KWG light
- 4.3.1 Ausschließlichkeitsgebot
- 4.3.2 Behandlung von Objektgesellschaften
- 5 Regulierung der Banken und Auswirkung der Gründe auf die Leasingbranche
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit den Regulierungsanforderungen an Leasinggesellschaften. Ziel ist es, die Entwicklung der Regulierung im Leasingsektor im Kontext der Finanzmarktkrise zu analysieren und die Auswirkungen auf die Leasingbranche zu beleuchten.
- Entwicklung der Regulierung im Leasingsektor
- Einführung von KWG light für Leasinggesellschaften
- Auswirkungen der Regulierung auf die Leasingbranche
- Risikomanagement in Leasinggesellschaften
- Wettbewerbsverzerrungen zwischen Finanzierungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung eines gut funktionierenden Finanzsystems für die wirtschaftliche Entwicklung und die Notwendigkeit der Regulierung des Finanzsektors.
Kapitel 2 definiert den Begriff des Leasings und beschreibt das Angebot der Leasinggesellschaften. Es werden die Abgrenzungen zu anderen Finanzierungsformen sowie die Situation des deutschen Leasingmarktes im Kontext der Wirtschaftskrise beleuchtet.
Kapitel 3 befasst sich mit der Regulierung der Leasinggesellschaften. Es werden die Gründe für die Regulierung, der Zeitpunkt der Einführung sowie die formalen und qualitativen Anforderungen an Leasinggesellschaften erläutert.
Kapitel 4 analysiert das Zustandekommen der Leasingbeaufsichtigung. Es werden die Situation vor der Unternehmenssteuerreform 2008, die Änderungen durch die Reform sowie die Einführung von KWG light beleuchtet.
Kapitel 5 untersucht die Regulierung der Banken und die Auswirkungen der Gründe auf die Leasingbranche.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Regulierung von Leasinggesellschaften, KWG light, Finanzmarktkrise, Risikomanagement, Leasingmarkt, Finanzierungsformen, Wettbewerbsverzerrungen und die Auswirkungen der Regulierung auf die Leasingbranche.
- Quote paper
- Dmytro Vaynshteyn (Author), 2009, Regulierungsanforderungen an Leasinggesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149080