Die Hausarbeit zur transzendentalen Deduktion in Kants "Kritik der reinen Vernunft" untersucht die Möglichkeit synthetischer Urteile a priori. Sie beginnt mit Kants Auseinandersetzung mit Humes empiristischer Position, die besagt, dass alle Erkenntnis aus der Erfahrung stammt. Kant argumentiert, dass der Verstand a priori Strukturen besitzt, die die Bedingungen für die Möglichkeit von Erfahrung selbst setzen. Die transzendentale Deduktion zeigt auf, wie diese Strukturen, wie Raum, Zeit und Kategorien wie Kausalität, synthetische Urteile a priori ermöglichen.
"Erfahrung ist ohne Zweifel das erste Produkt, welches unser Verstand hervorbringt". Mit diesem kontraintuitiven Zitat beginn Kant seine erste Ausgabe der "Kritik der reinen Vernunft". Es stellt sich bereits zu Beginn die Frage, was er damit aussagen könnte, wenn doch die Erfahrung – wie die Empiristen meinen – die einzige Quelle der Erkenntnis sei. Demnach hatte David Hume vor Kant dargelegt, dass jede (nicht triviale) Erkenntnis, das Wissen über Kausalbeziehungen inkludiert, sich aus der Erfahrung ableitet und somit nur wahrscheinlich, doch nicht notwendig sein kann. Aus dem Induktionsproblem resultiert die empirische Fallibilität (Fehlbarkeit) des Wissens: "the contrary of every matter of fact is still possible". Daraus folgt, dass es logisch genauso gültig ist zu behaupten, dass morgen die Sonne aufgeht, wie zu behaupten, dass sie nicht aufgeht. Da die Erfahrung der Ausgangspunkt des Wissens ist, sei ein unerfahrener Denker überhaupt kein Denker. Weder könnten wir aus einer Ursache (Feuer) notwendig die Folge (Rauch) noch aus einem Ereignis (Rauch) notwendig die Ursache (Feuer) erschließen. Die notwendige Verknüpfung zwischen den Begriffen (Ursache und Wirkung) könne nicht erfahrungsunabhängig (d.i. a priori) begründet werden. Daher ist es nicht der Verstand, sondern die Gewohnheit, die die Erkenntnis leite: "Custom, then, is the great guide of human life".
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- Alper Demir (Author), 2022, Kants transzendentale Deduktion. Eine Darlegung der Möglichkeit synthetischer Urteile a priori, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1490704
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