Die Hausarbeit untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Moral, Literatur und Ökonomie anhand von Bertolt Brechts Dreigroschenoper. Ausgangspunkt ist die These, dass Brecht mit dem ersten Dreigroschenfinale darlegen wollte, dass das kapitalistische System keinen Raum für Moral lässt, da dessen amoralische Natur in den ökonomischen Grundlagen verankert ist. Hierbei werden marxistische Theoreme zur Analyse herangezogen, insbesondere das Basis-Überbau-Modell von Marx und Engels. Die Arbeit gliedert sich in eine Darstellung der Prämissen und zentralen Begriffe, eine Analyse von Marx' "Moraltheorie" und eine detaillierte Szenenanalyse des ersten Dreigroschenfinals. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und die anfängliche These im Resümee reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Die Suche nach der Moral
- Ökonomie, Moral und Literatur
- Marx, marxistische Literaturwissenschaft und Brecht – die Prämissen
- Marx' „Moraltheorie“ ex negativo
- Die (A-)Moral der Dreigroschenoper - „die Verhältnisse, gestatten sie's?“
- Peachum – erst kommt das Fressen, dann das Kapital
- Die systeminterne „Lösung“ als Ideologie - Synthese
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, das erste Dreigroschenfinale mithilfe von marxistischen Theoremen auf den Nexus von Moral und Ökonomie zu analysieren. Die These lautet, dass Brecht mit dem Dreigroschenfinale (und der -Oper) verdeutlichen wollte, dass das kapitalistische System keinen Platz für Moral hat.
- Der Zusammenhang zwischen Ökonomie und Moral in Brechts „Dreigroschenoper“
- Die Rolle der marxistischen Theorie in der Interpretation von Literatur
- Die Kritik des Kapitalismus durch Brecht anhand des ersten Dreigroschenfinals
- Die Analyse von Brechts Werk im Kontext des dialektischen Materialismus
- Die „A-Moral“ des kapitalistischen Systems und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Zusammenhang zwischen Moral, Literatur und Ökonomie und stellt die Prämissen für die marxistische Analyse von Brechts „Dreigroschenoper“ dar. Im zweiten Kapitel wird Marx' „Moraltheorie“ ex negativo erarbeitet, indem seine Kritik an der Philosophie seiner Zeit beleuchtet wird. Das dritte Kapitel widmet sich einer Szenenanalyse des ersten Dreigroschenfinals, wobei die A-Moral des Kapitalismus und ihre Auswirkungen auf die Figuren und die Handlung beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Marxistische Literaturwissenschaft, Moral, Ökonomie, Kapitalismus, „Dreigroschenoper“, Brecht, Marx, Basis-Überbau-Theorem, Ideologie, dialektischer Materialismus, A-Moral, Produktionsverhältnisse, Entfremdung, episches Theater, Verfremdungseffekt, Dekodierung, Trugbilder, Bewusstmachung, materialistische Wirklichkeit, Veränderung.
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- Alper Demir (Autor), 2019, Die Moral-Frage in Brechts Dreigroschenoper. Wechselbeziehungen zwischen Moral, Literatur und Ökonomie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1490687