Der erste Satz des fünften Artikels aus dem Grundgesetz besagt, dass „jeder […] das Recht [hat], seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ Die Presse- und Meinungsfreiheit umfasst alle deutschen Medien, so auch die Bildzeitung (BILD). Doch welche Freiheiten nimmt sich insbesondere BILD, ihre Meinung an den Leser zu bringen? Obliegt es nach gängiger journalistischer Praxis nicht im Ermessen des Rezi-pienten zu entscheiden, ob dieser ein Thema aushandelt, dem zu- oder widerspricht?
In den 1960er Jahren entstanden die „Cultural Studies“, ein interdisziplinäres Feld der Sozial- und Kulturwissenschaften, das den Rezipienten als Bedeutungsproduzenten einordnet. Texte werden demnach dadurch definiert, dass sie sozial konstruierte Bedeu-tung tragen, die nicht endgültig fixiert ist, sondern je nach Konsumart des Rezipienten unterschiedlich aufgefasst wird, wobei die „Macht der Massenmedien“ eine wichtige Rolle in dieser Bedeutungsproduktion spielt. Im Einklang mit dieser Annahme entstand im Rahmen der Medienwirkungsforschung die „Agenda-Setting-Theorie“, die Anfang der 1970er Jahre veröffentlicht wurde und aufzeigt, wie Massenmedien die Bedeu-tungsproduktion von Rezipienten beeinflussen. Anhand der vorliegenden Untersuchung zur Wirkung von Massenmedien aus dem Jahr 1968 fragen wir uns, welche Macht (Massen-) Medien heute, insbesondere BILD, haben, um den öffentlichen Diskurs zu bestimmen.
Ziel der vorliegenden Hausarbeit ist es, Merkmale der Agenda-Setting-Theorie vor-zustellen und anhand einer konkreten Ausgabe der Bildzeitung in Abgleich mit weiteren Tageszeitungen der Frage nachzugehen, wie inhaltliche und äußere Merkmale der Titelseite der BILD „mediale Thematisierungsmacht“ widerspiegeln und welchen Stellenwert diese Macht im öffentlichen Diskurs einnehmen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medienwirkungsforschung
- Agenda-Setting-Theorie
- Die Bildzeitung
- Thematisierungsmacht am Beispiel der Titelseite der Bildzeitung
- Die Titelseite der BILD
- Abgrenzung zu Titelseiten von weiteren Tageszeitungen
- Bild und mediale Machtstrukturen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die mediale Thematisierungsmacht der Bildzeitung anhand der Agenda-Setting-Theorie. Sie präsentiert die Grundzüge der Agenda-Setting-Theorie und analysiert, wie die Titelseite der Bildzeitung Themen im öffentlichen Diskurs setzt und beeinflusst. Der Vergleich mit anderen Tageszeitungen soll die spezifische Wirkung der Bildzeitung hervorheben.
- Agenda-Setting-Theorie und ihre Anwendung
- Analyse der Titelseite der Bildzeitung
- Vergleich mit anderen Tageszeitungen
- Mediale Thematisierungsmacht und öffentlicher Diskurs
- Wirkung der Massenmedien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Meinungs- und Pressefreiheit ein und beleuchtet den Einfluss der Massenmedien auf die Bedeutungsproduktion von Rezipienten. Sie beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Untersuchung der medialen Thematisierungsmacht der Bildzeitung im Kontext der Agenda-Setting-Theorie. Die Einleitung etabliert den wissenschaftlichen Rahmen und die Forschungsfrage, die die Arbeit leiten wird.
Medienwirkungsforschung: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Medienwirkungsforschung, von frühen Modellen starker Medienwirkung über die These der geringen Medienwirkung bis hin zu neueren Ansätzen, die die aktive Rolle des Rezipienten betonen. Es wird die Entwicklung der Forschung von einfachen Stimulus-Response-Modellen zu komplexeren Ansätzen dargestellt, die die Interaktion zwischen Medien und Rezipienten berücksichtigen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Verständnisses von Medienwirkung, von einer einseitigen Beeinflussung hin zu einer dynamischen Interaktion.
Die Bildzeitung: Dieses Kapitel (angedeutet durch die Unterkapitel) wird sich voraussichtlich eingehend mit der Bildzeitung befassen, ihrem Stil, ihrer Zielgruppe und ihrer Rolle im Medienlandschaft. Es wird die spezifischen Strategien der Zeitung zur Thematisierung und Präsentation von Nachrichten analysieren und deren potenziellen Einfluss auf die öffentliche Meinung untersuchen. Die Analyse wird sich wahrscheinlich auf die Titelseite und die Auswahl der Themen konzentrieren, um die These der medialen Thematisierungsmacht zu belegen.
Schlüsselwörter
Bildzeitung, Agenda-Setting, Medienwirkungsforschung, Thematisierungsmacht, öffentlicher Diskurs, Massenmedien, Titelseite, Meinungsbildung, Informationsselektion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Thematisierungsmacht der Bildzeitung
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die mediale Thematisierungsmacht der Bildzeitung, insbesondere wie sie Themen im öffentlichen Diskurs setzt und beeinflusst. Dies geschieht anhand der Agenda-Setting-Theorie.
Welche Theorie wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Agenda-Setting-Theorie, um die Wirkung der Bildzeitung auf die öffentliche Meinungsbildung zu analysieren.
Welche Aspekte der Bildzeitung werden untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf die Titelseite der Bildzeitung und vergleicht diese mit Titelseiten anderer Tageszeitungen. Es werden der Stil, die Zielgruppe und die Rolle der Bildzeitung in der Medienlandschaft betrachtet.
Wie wird die Thematisierungsmacht der Bildzeitung untersucht?
Die Hausarbeit analysiert, wie die Bildzeitung durch die Auswahl und Präsentation von Nachrichten auf ihrer Titelseite Themen im öffentlichen Diskurs setzt und beeinflusst. Ein Vergleich mit anderen Tageszeitungen soll die spezifische Wirkung der Bildzeitung hervorheben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Medienwirkungsforschung (inkl. Agenda-Setting), ein Kapitel zur Bildzeitung (mit Fokus auf die Titelseite und Vergleich zu anderen Zeitungen), und ein Fazit.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema der Meinungs- und Pressefreiheit und den Einfluss der Massenmedien ein. Sie beschreibt die Zielsetzung der Arbeit und formuliert die Forschungsfrage.
Was wird im Kapitel „Medienwirkungsforschung“ behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Medienwirkungsforschung, von frühen Modellen bis hin zu neueren Ansätzen, die die aktive Rolle des Rezipienten betonen. Es wird die Entwicklung des Verständnisses von Medienwirkung dargestellt.
Was wird im Kapitel „Die Bildzeitung“ behandelt?
Dieses Kapitel analysiert eingehend die Bildzeitung, ihren Stil, ihre Zielgruppe und ihre Rolle in der Medienlandschaft. Es untersucht die Strategien der Zeitung zur Thematisierung und Präsentation von Nachrichten und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Bildzeitung, Agenda-Setting, Medienwirkungsforschung, Thematisierungsmacht, öffentlicher Diskurs, Massenmedien, Titelseite, Meinungsbildung, Informationsselektion.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist die Untersuchung der medialen Thematisierungsmacht der Bildzeitung anhand der Agenda-Setting-Theorie und der Analyse ihres Einflusses auf den öffentlichen Diskurs.
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- Jennifer Koss (Author), 2007, Bildzeitung und Agenda-Setting , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148938