Der „Bund“ steht für das Christentum sowohl als Faktum, aber auch als Symbol im Zentrum des
Glaubens. Daher ist er ein wichtiges Forschungsgebiet der Theologie. Bereits durch die
Namensgebung der beiden Teile der Heiligen Schrift wird dessen Relevanz deutlich: Das lateinische
Wort „testamentum“ lässt sich auf das altgriechische Wort „berît“ zurückführen. Dies wiederum ist
mit dem hebräischen Wort „berith“ verwandt, welches zum einen, einen „Bund der Selbsthingabe,
Befreiung und Gehorsamsforderung“ (Hans-Jürgen Hermisson), und zum anderen den Bundesschluss
Gottes mit Abram/Abraham bezeichnet. Während der Bundesschluss mit Abraham ein konkretes
Ereignis darstellt, ist die allgemein gefasste Definition nach Hans-Jürgen-Hermisson auf mehrere
Bundesschlüsse des Alten Testamentes anwendbar. Diese beschreibt den Bundesgedanken, welcher im
Alten Testament aufzeigt wird, sehr deutlich, da sie die Erwählung des Volkes Israel durch Gott und
die daraus resultierenden Verpflichtungen diesem gegenüber beschreibt.
In den Bundesschließungen Gottes mit den Menschen im Alten Testament existieren sowohl lösbare,
wie auch unauflösbare Bünde, ebenso wie Bundesschlüsse, bei denen der Begriff „Bund“ fällt, wie
auch jene, bei denen der Begriff nicht explizit erwähnt wird. Desweiteren werden in den
verschiedenen Bundesschlüssen sowohl divergente, als auch ambivalente Gottes- und Menschenbilder
deutlich. Als Besonderheit im Alten Testament kommen zwischenmenschliche Bundesschließungen
hinzu. Aus Gründen der Übersicht habe ich mich entschlossen, die Bünde zwischen den Menschen
und den David-Bund nicht zu thematisieren, sondern nur elementare Bundeskonzeptionen und
Bundesschlüsse Gottes mit den Menschen darzustellen und zu erläutern, wobei das Hauptaugenmerk
dieser Seminararbeit auf dem Abraham-Bund liegt.
Inhaltsverzeichnis
- Der Bund im Alten Testament
- Der Adam-Bund
- Der Eden-Bund
- Der Noah-Bund
- Der Abraham-Bund
- Die Verheißung an Abram
- Die Verheißung an Abraham
- Die Beschneidung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Bund im Alten Testament. Ziel ist es, verschiedene Bundeskonzeptionen und -schlüsse Gottes mit den Menschen darzustellen und zu erläutern, wobei der Abraham-Bund im Fokus steht.
- Die Rolle des Bundes im jüdisch-christlichen Glauben
- Die verschiedenen Arten von Bundesbeziehungen im Alten Testament
- Die Gottesbilder im Alten Testament
- Die Bedeutung des Abraham-Bundes für die Geschichte des Volkes Israel
- Die Bedeutung des Bundesgedankens für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Begriff „Bund“ im Alten Testament und erläutert, wie er sich von der heutigen Bedeutung des Wortes unterscheidet. Anschliessend werden der Adam-Bund und der Eden-Bund vorgestellt, die den Sündenfall und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Menschheit thematisieren. Der Noah-Bund wird als ein Neubeginn der Schöpfung dargestellt, der Gott der Menschheit trotz ihrer Sündhaftigkeit erlaubt, weiterzuleben.
Der Abraham-Bund steht im Zentrum der Arbeit. Die Verheißungen Gottes an Abram und später Abraham werden detailliert analysiert. Die Namensänderung von Abram zu Abraham symbolisiert die große Ehre, die Gott Abraham zuteil werden lässt. Der Bund mit Abraham beinhaltet auch die Beschneidung aller männlichen Stammesangehörigen, welche als Gegenleistung für Gottes Gnade betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Bund, Altes Testament, Schöpfung, Sündenfall, Noah-Bund, Abraham-Bund, Verheißung, Beschneidung, Gottesbild, Menschheitsbild, Jahwist, Priesterschrift.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2007, Der Bund im Alten Testament, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148887