Was ist Wahrheit?' Diese von Pilates an Jesus gerichtete Frage beschäftigt von alters her die Gelehrten. Nicht nur die Theologie befasst sich mit dem Wahrheitsbegriff, sondern es ist auch Anspruch der Philosophie, zur Wahrheitsfindung beizutragen.
In dieser Seminararbeit nun soll versucht werden in Grundzügen aufzuzeigen, wie der vielleicht wichtigste deutsche Philosoph des 20. Jahrhunderts, Hans-Georg Gadamer, mit der Frage nach Wahrheit im hermeneutischen Zusammenhang umgegangen ist. Dabei ist im Anschluss an die Untersuchungen der Hermeneutik Gadamers nach dem Ertrag für die Theologie zu fragen.
Sicherlich wird die Darstellung den größten Raum einnehmen, aber im Rahmen einer Seminararbeit der Systematischen Theologie soll es auch darum gehen herauszuarbeiten, welche Ansätze Gadamers theologisch zu bedenken sind und welche eher kritisch gesehen werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Die Frage nach der Relevanz für die Theologie
- 2. Wahrheit und Methode: Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik
- 2.1 Wahrheit und Methode
- 2.1.1 Die Problematik der Methode
- 2.1.2 Die Wahrheit des Verstehens
- 2.2 Theoretische Grundzüge der Gadamaschen Hermeneutik
- 2.2.1 Der hermeneutische Zirkel
- 2.2.2 Die Vorstruktur des Verstehens: Die Vorurteile
- 2.2.3 Das Prinzip der Wirkungsgeschichte
- 2.3 Die Bedeutung der Applikation
- 2.4 Die Praxis der Hermeneutik
- 2.4.1 Die hermeneutische Erfahrung
- 2.4.2 Verstehen als Gespräch in der Dialektik von Frage und Antwort
- 3. Kritische Würdigung
- Die Kritik an der methodischen Vorgehensweise in den Geisteswissenschaften
- Der hermeneutische Zirkel und die Bedeutung von Vorurteilen für das Verstehen
- Das Konzept der Wirkungsgeschichte als Grundlage für die Interpretation
- Die Rolle des Gesprächs und der Dialektik in der hermeneutischen Praxis
- Die Relevanz von Gadamers Hermeneutik für die Theologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Hans-Georg Gadamers Ansatz zur Wahrheit im Kontext seiner philosophischen Hermeneutik. Das Ziel ist es, Gadamers Hermeneutik zu beleuchten und ihre Relevanz für die Theologie zu untersuchen. Die Arbeit betrachtet die Herausforderungen der hermeneutischen Methode im Vergleich zu naturwissenschaftlichen Ansätzen und beleuchtet Gadamers Sicht auf Wahrheit als Prozess des Verstehens.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 befasst sich mit der einleitenden Frage nach der Relevanz von Gadamers Werk für die Theologie und untersucht die Frage nach dem Wesen der Wahrheit im Kontext der Theologie und Philosophie.
Kapitel 2 taucht tiefer in Gadamers „Wahrheit und Methode“ ein. Es untersucht Gadamers Kritik an der naturwissenschaftlichen Methode und stellt seine hermeneutische Sicht der Wahrheit als Prozess des Verstehens dar.
Kapitel 2.1 beschäftigt sich mit Gadamers Argumentation gegen die Übertragung von naturwissenschaftlichen Methoden auf die Geisteswissenschaften. Es erläutert die Herausforderungen der Methode im Bereich der Religion, Philosophie und Weltanschauung.
Kapitel 2.1.1 untersucht Gadamers Kritik an der modernen wissenschaftlichen Methode, die er als zu stark auf Verifizierbarkeit fokussiert ansieht und die damit die Wahrheit mit Gewissheit verwechselt.
Kapitel 2.1.2 stellt Gadamers Konzept der „Wahrheit des Verstehens“ vor und zeigt auf, wie sich dieses Konzept von traditionellen theologischen Wahrheitskonzepten unterscheidet.
Schlüsselwörter
Hermeneutik, Wahrheit, Methode, Verstehen, Vorurteile, Wirkungsgeschichte, Gespräch, Dialektik, Philosophie, Theologie, Gadamer, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften.
- Quote paper
- Daniel Schwarz (Author), 2003, "Wahrheit und Methode" nach Hans-Georg Gadamer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1488358