„Weblogs sind die Klowände des Internets“
Mit dieser sehr provokanten Aussage reizte seiner Zeit Jean-Remy weite Teile der Internetgemeinschaft
und tatsächlich, bei so manchem Getwittere und manchem Weblog
findet man diese Einschätzung auf den ersten Blick bestätigt.
Doch daneben existieren heute eine ganze Reihe verschiedener und vor allem gesellschaftsrelevanter
Weblogs, die sich nicht nur mit profanen Themen wie den Essensgewohnheiten
irgendwelcher D-Prominenten beschäftigen oder nur Banales zum Besten
geben. So gibt es Weblogs aus Krisen- und Kriegsgebieten, Weblogs die sich mit wissenschaftlichen
Themen beschäftigen oder jene, die sich mit den traditionellen Medienangeboten
der Presse, des Radios oder des Fernsehens auseinandersetzen und deren Berichterstattung
kritisch reflektieren. Ließe man also die Aussage Jean-Remy´s unreflektiert
so stehen, würde man eventuell all denjenigen Unrecht tun, die über und mit Weblogs
gerade andere Ziele verfolgen. Denn insbesondere in nicht-demokratischen Systemen
werden die Weblogs genutzt, um der öffentlichen Meinung eine eigene, kritische
Sichtweise entgegenzusetzen. So kann Immanuel Kants Ausspruch „sapere aude“ auch
als ein für die Weblogs gültiges Extrakt vorangestellt werden.
Gleichsam ist mit diesem ersten Eindruck dann aber auch die Frage aufgeworfen, ob
und wenn ja, wie Weblogs tatsächlich wirken können und welche Potentiale in ihnen
stecken. Um wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber treffen zu können und sich
nicht gleichfalls dem Vorwurf auszusetzen, ebenfalls nur an eine wie auch immer geartete
Klowand geschrieben zu haben, ist die Kommunikationsform der Weblogs aus wissenschaftlicher
Perspektive zu betrachten. Die Betrachtung kann dabei unter verschiedenen
wissenschaftlichen Aspekten erfolgen und in verschiedenste theoretische Bezugsrahmen
gesetzt werden.
Ganz im Sinne der übergeordneten medien- und kommunikationswissenschaftlichen
Frage, wie sich Online-Kommunikationssysteme als Internetsubsysteme auf Gesellschaftsprozesse
auswirken können, soll dann auch hier der Gang der Untersuchung erfolgen.
Dafür ist in einem ersten Teil zu erörtern, in welcher Weise sich die Weblogs unter den
Begriff der Internetsubsysteme subsumieren lassen. Dazu ist es erforderlich, das Medium
Internet und dessen spezifische Funktionsweise gegenüber anderen Medien abzugrenzen.
Anschließend ist zu beschreiben, wie sich innerhalb dieses Funktionssystems die Weblogs als selbständige Subsysteme herausgebildet haben...
Inhaltsverzeichnis
1. Teil: Internetsubsysteme
1. Die Entstehung des Internets
2. Das World Wide Web als spezielles Internetsubsystem
2.1. Die Funktionsweise des World Wide Web
2.2 Die Entwicklung des WWW – Das Web 2.0
2.2.1. Interaktion
2.2.2. Partizipation
2.2.3. Kooperation
2.2.4. Klassifikation
2.2.5. Social Web
3. Weblogs als spezielles Subsystem des WWW
3.1. Begriff
3.2. Die technischen Rahmenbedingungen
3.3. Die Funktionsweise eines Weblogs
3.4. Kommunikationssoziologische Aspekte von Weblogs
3.5. Spezielle Weblogarten
3.5.1. Watchblogs
3.5.2. Experten-Blogs
3.5.3. Warblogs
3.5.4. Underground-Blogs
3.5.5. J-Blogs oder Redaktionsblogs
3.5.6. Microblogging-Dienste
3.6. Die Wirkweise von Weblogs
2. Teil: Potentiale – Medienutopien und deren Relevanz für die Weblogs
1. Die Medienevolution nach Merten
2. Kommunikationsmodelle nach Flusser
2.1. Diskursive Kommunikationsmodelle
2.1.1. Pyramidendiskursmodell
2.1.2. Baumdiskursmodell
2.1.3. Theaterdiskursmodell
2.1.4. Amphitheaterdiskursmodell
2.2. Dialogisches Kommunikationsmodelle
2.2.1. Kreisdialogmodell
2.2.2. Netzdialogmodell
3. Radiotheorie nach Brecht
4. Medienkritik nach Enzensberger
3. Teil. Das kollektive Gedächtnis als Gesellschaftsprozess
1. Das Gedächtnis und seine sozialen Rahmenbedingungen nach Halbwachs
1.1. Die Soziogenese des Gedächtnisses
1.2. Die Rekonstruktivität des Gedächtnisses
1.3. Die Historie des Gedächtnisses
2. Das kollektive Gedächtnis nach Assmanns
2.1. Das kommunikative Gedächtnis
2.2. Das kulturelle Gedächtnis
2.3. Das Funktions- und Speicher-Gedächtnis
2.3.1. Das Funktions-Gedächtnis und dessen Motive
2.3.2. Das Speichergedächtnis und sein Potential
3. Die Medienevolution und der Wandel kollektiver Gedächtnisstrukturen
3.1. Sprache
3.2. Druck
3.3. Elektronische Speicher
4. Teil. Das Gedächtnispotential von Weblogs – spezifische Auswirkungen von Weblogs auf das kollektive Gedächtnis
1. Auswirkungen im kommunikativen Gedächtnis
2. Auswirkungen im Funktionsgedächtnis
3. Auswirkungen im Speichergedächtnis
Ausblick
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Einführung
„Weblogs sind die Klowände des Internets“1
Mit dieser sehr provokanten Aussage reizte seiner Zeit Jean-Remy weite Teile der Inter- netgemeinschaft und tatsächlich, bei so manchem Getwittere und manchem Weblog findet man diese Einschätzung auf den ersten Blick bestätigt.
Doch daneben existieren heute eine ganze Reihe verschiedener und vor allem gesell- schaftsrelevanter Weblogs, die sich nicht nur mit profanen Themen wie den Essensge- wohnheiten irgendwelcher D-Prominenten beschäftigen oder nur Banales zum Besten geben. So gibt es Weblogs aus Krisen- und Kriegsgebieten, Weblogs die sich mit wis- senschaftlichen Themen beschäftigen oder jene, die sich mit den traditionellen Medien- angeboten der Presse, des Radios oder des Fernsehens auseinandersetzen und deren Be- richterstattung kritisch reflektieren. Ließe man also die Aussage Jean-Remy´s unreflek- tiert so stehen, würde man eventuell all denjenigen Unrecht tun, die über und mit Web- logs gerade andere Ziele verfolgen. Denn insbesondere in nicht-demokratischen Syste- men werden die Weblogs genutzt, um der öffentlichen Meinung eine eigene, kritische Sichtweise entgegenzusetzen. So kann Immanuel Kants Ausspruch „sapere aude“ auch als ein für die Weblogs gültiges Extrakt vorangestellt werden.
Gleichsam ist mit diesem ersten Eindruck dann aber auch die Frage aufgeworfen, ob und wenn ja, wie Weblogs tatsächlich wirken können und welche Potentiale in ihnen stecken. Um wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber treffen zu können und sich nicht gleichfalls dem Vorwurf auszusetzen, ebenfalls nur an eine wie auch immer gear- tete Klowand geschrieben zu haben, ist die Kommunikationsform der Weblogs aus wis- senschaftlicher Perspektive zu betrachten. Die Betrachtung kann dabei unter verschie- denen wissenschaftlichen Aspekten erfolgen und in verschiedenste theoretische Bezugs- rahmen gesetzt werden.
Ganz im Sinne der übergeordneten medien- und kommunikationswissenschaftlichen Frage, wie sich Online-Kommunikationssysteme als Internetsubsysteme auf Gesell- schaftsprozesse auswirken können, soll dann auch hier der Gang der Untersuchung er- folgen.
Dafür ist in einem ersten Teil zu erörtern, in welcher Weise sich die Weblogs unter den Begriff der Internetsubsysteme subsumieren lassen. Dazu ist es erforderlich, das Medi- um Internet und dessen spezifische Funktionsweise gegenüber anderen Medien abzugrenzen. Anschließend ist zu beschreiben, wie sich innerhalb dieses Funktionssystems
die Weblogs als selbständige Subsysteme herausgebildet haben und durch welche spezi- fischen Funktions- und Wirkweisen sich diese wiederum auszeichnen.
Gegenüber anderen Medien spezielle Auswirkungen können Weblogs allerdings nur unter der Bedingung besitzen, dass sie spezifische Potentiale aufweisen. Erste Erkennt- nisse darüber lassen sich bereits aus deren besonderer Funktions- und Wirkweise extra- hieren, sollen in einem zweiten Teil aber auch unter dem Aspekt kommunikationstheo- retischer Modelle gewonnen werden. Eine Einordnung wird hier speziell nach den Kommunikationsmodellen Flussers, als auch unter den Medientheorien von Brecht und Enzensberger vorgenommen werden.
Um abschließend die Potentiale und die damit verbundenen Auswirkungen der Weblogs auf gesellschaftliche Prozessen analysieren zu können, ist es notwendig danach zu fra- gen, welche gesellschaftlichen Prozesse überhaupt beleuchtet werden sollen. Denn unter den Begriff des Gesellschaftsprozesses lassen sich diverse soziorelevante Bezüge fas- sen. Um dabei eine Ausuferung der Untersuchungsgegenstände zu vermeiden, soll sich im Rahmen dieser Untersuchung darauf konzentriert werden zu erforschen, wie sich die Weblogs auf einen der bedeutendsten Gesellschaftsprozess auswirken können: Hierun- ter soll hier das kollektive Gedächtnis verstanden werden; also dasjenige Gedächtnis, das einer Gesellschaft innewohnt. Denn dieses bildet gleichsam das erinnerbare Ver- gangenheitsregister einer Gesellschaft ab und verbindet die Gesellschaft gleichsam in identitätsstiftender Weise. Dieser Aspekt stellt sich insbesondere unter dem Eindruck als erörterungsbedürftig heraus, als dass das Internet die Welt sprichwörtlich kleiner werden lässt, da über das Internet unendlich viele Informationen raum- und zeitunab- hängig kommuniziert werden können. Den theoretischen Bezugsrahmen bilden dafür die Untersuchungen von Assmann zum kollektiven Gedächtnis. Die Darstellung und Erörterung seiner Theorien wird in einem dritten Teil erfolgen.
In einem vierten und letzten Teil können dann die Einzelerkenntnisse synoptisch zu- sammengefasst und aufeinander bezogen werden. Am Ende wird dann, unter den Be- dingungen der dieser Untersuchung zugrundegelegten wissenschaftlichen Bezugsrah- men, ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet werden können, wie sich Web- logs als Online-Kommunikationssysteme des Internets auf den Gesellschaftsprozess des kollektiven Gedächtnisses auswirken können.
Begriffsbestimmungen
Für diese Untersuchung sollen einige Begriffe zunächst definiert werden, um spätere
Wiederholungen zu vermeiden.
So sollen unter dem Begriff der traditionellen Medien alle Medien außer die speziellen Subsysteme des Internets verstanden werden; die neuen Medien bilden demnach spie- gelbildlich die Internetsubsysteme hier also insbesondere die Weblogs.
Neben anderen Online-Kommunikationssystemen werden unter diese hier nur die Web- logs und die sogenannten Microbloggingdienste wie Twitter gefasst, die ein Subsystem des Internets darstellen.
Als Gesellschaftsprozess wird weiterhin, wie beschrieben, das kollektive Gedächtnis im
Sinne eines erinnerbaren Vergangenheitsregisters nach Assmann begriffen.
Unter Öffentlichkeit soll hier ein Kommunikationssystem verstanden werden, in dem Einstellungen zu bestimmten Themen diskursiv bearbeitet werden, zu denen mit Hoff- nung auf Anschluss kommuniziert werden kann. Damit verbunden ist dann all das, was für die Allgemeinheit, also für ein nicht näher spezifiziertes Publikum, relevant sein kann. Öffentlichkeit wird durch den Mechanismus des kommunikativen Anschlusses erzeugt, der in und durch Medien stattfindet. Denn nur wenn vorhandene Informationen in anderen Medien wieder aufgegriffen und diskursiv behandelt werden, bleiben sie allgemein im Gedächtnis. Öffentlichkeit ist hiernach also als ein Netzwerk von Kom-
munikationseinflüssen zu verstehen.2
1. Teil: Internetsubsysteme
Um die Auswirkungen von Online-Kommunikationssystemen als Internetsubsysteme3 auf gesellschaftliche Prozesse untersuchen zu können, ist in einem ersten Schritt zu er- örtern, welche spezifische Funktionsweisen und Eigenschaften diese Online- Kommunikationssysteme aufweisen, wie sie sich entwickelt haben und wie diese inner- halb des Mediums Internet heute gebraucht werden. Dazu soll zunächst holzschnittartig die Internetentwicklung selbst dargestellt werden, um anschließend die Weblogs als spezielles Online-Kommunikationssystem innerhalb des Internets einordnen zu können.
1. Die Entstehung des Internets, Der ‚Sputnik-Schock‘
Das Medium Internet hat im Vergleich zu anderen Medien – Sprache, Schrift, Radio oder Fernsehen – augenscheinlich die kürzeste Geschichte. Es entstand erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts und setzt als ‚neues‘ Medium die Reihe der bestehenden traditio- nellen Medien fort. Die Entstehungsgeschichte ist bereits ausführlich deskriptiv darge- stellt worden.4 In diesem Rahmen sollen sich daher die Ausführungen dazu auf diejeni- gen prominenten Eckpunkte beschränken, die für diese Untersuchung von Relevanz sind.
Seine Geburt verdankt das Medium Internet der Beziehung zwischen der UdSSR und den USA im Kalten Krieg. Um ihre Überlegenheit im All und damit auch ihre kriegs- strategische Überlegenheit gegenüber den technischen Möglichkeiten der USA zum Ausdruck zu bringen, schoss die UdSSR im Jahre 1957 den ersten Satelliten ‚Sputnik I‘ erfolgreich in die Erdumlaufbahn, was auf Seiten der USA einen Schock, den sogenannten ‚Sputnik-Schock‘ auslöste.5 Damit schien der Wettlauf um die Vorherrschaft im All, die es nun auch möglich machte über große Distanzen einen Angriff auf den Gegner durchzuführen, zugunsten der UdSSR auszugehen6 und verlagerte die Machtverhältnis- se im Kalten Krieg zu ihren Gunsten.7
Um die technische Überlegenheit und Souveränität der USA wiederherzustellen, grün- dete die US-Regierung 1958 die ‚Advanced Research Projects Agency‘ (ARPA), die zunächst auch für Raumfahrtangelegenheiten zuständig war.8 Für eine effizientere Auf- gabenerfüllung wurde dann aber schnell die Zuständigkeit für die Raumfahrt- und Rake- tenprogramme auf eine speziell für diesen Aufgabenbereich eingerichtete Organisation, die NASA übertragen.9 Der Forschungsschwerpunkt der ARPA wurde daraufhin spezi- ell auf die Grundlagenforschung der Informationsverarbeitung verlagert. Eben die revo- lutionären Erkenntnisse dieser Organisation in den Folgejahren ebneten schließlich den Weg zur Entstehung des Internets mit.10
Allerdings war es nicht allein der Erfindergeist der ARPA-Mitarbeiter, sondern es wa- ren auch militärische Gründe, die die Entwicklung vorantrieben.11
Daran mitbeteiligt war die ‚Research and Development Corporation‘ (RAND), eine us- amerikanische staatliche Organisation, die sich im Auftrag des Verteidigungsministeri- ums um die Überlebensmöglichkeit der Kommunikationsnetze nach einem möglichen atomaren Angriff kümmern sollte.12 Man ging kriegsstrategisch davon aus, dass bei einem atomaren Angriff zunächst die Kommunikationsleitstellen des Kriegsgegners außer Gefecht gesetzt werden würden, um einen kommunikativ geordneten Rückschlag zu vermeiden13. Da das damalige Informationsnetz zentral gestaltet war, hätte dies bei einem direkten Angriff zu einem Totalausfall führen können. Deshalb sollte die RAND ein Kommunikationssystem entwickeln, das selbst nach einem solchen Angriff noch funktionsfähig sein würde.14 Diese stellte erste theoretische Überlegungen über eine vernetzte und offene Kommunikationsform an und entwickelte so erste computerbasier- te Netzwerke.15
Anfang der 1960er Jahre entwickelte nunmehr u.a. Paul Baran eine Methode, um digita- le computerbasierte Netzwerke zu schaffen, die sogenannte Paketschaltung.16 Die Funktionsweise dieser paketorientierten Datenübertragung ist einer Paketverschickung per Post sehr ähnlich. Bestimmte Informationen wie Zieladresse, der Inhalt der Information, der Absender oder die Sequenznummer müssen gegeben sein, um das Datenpaket sen- den zu können. Die einzelnen Datenpakete werden nun durch das Netzwerk gesendet und je nach Möglichkeit auf direktestem Wege zum Zielcomputer geschickt. Treffen die Datensegmente dabei auf zerstörte oder besetzte Leitungen, kann die Information über die noch erhaltenen Leitungen umgeleitet werden. Dieses Verkehrslenkungssystem zielt auf eine schnelle und direkte Weiterleitung der Daten durch einen Verteiler ab. Am Zielcomputer angekommen, werden die Datensegmente dann wieder zusammengesetzt. Fehlt dabei ein Paket, wird der absendende Computer benachrichtigt und der Sendevor- gang nochmals durchgeführt. Auch wenn die Reihenfolge der Datenpakete durch die unterschiedliche Navigation durcheinander kommen kann, kann sie am Zielcomputer dennoch anhand der Sequenznummer korrekt zusammengefügt und die Information somit exakt wiederhergestellt werden. Durch die feste Größe der Datenpakete (1024 Bit) wurde eine einfache und universelle Methode geschaffen. Diese hatte zudem den Vorteil, dass sie die Nachrichtenentschlüsselung schwieriger machte, da die Daten- pakete zerstückelt waren, was insbesondere für militärische Zwecke wichtig war. Ein weiterer aber nicht minder wichtiger Vorteil war die bessere Ausnutzung der Telefon- netzressourcen. Denn während bei einem Telefongespräch die Leitung besetzt ist, auch wenn nicht gesprochen wird, ist bei einem digitalen Datenstrom nur bei der direkten Informationssendung das Netzwerk belastet.17
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1.1: Das Datenpaket mit den Informationseinheiten18
Um die Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen zu ermöglichen, entwickelte wiederrum die ARPA im Jahr 1969 das sogenannte ‚ARPANET‘ (Advanced Research Projects Agency Networks) und griff dazu die durch die RAND entwickelte Paketschaltungsmethode auf. Das so entstandene Netzwerk verknüpfte an- fangs erfolgreich dezentral vier unterschiedliche US-Universitäten. Die Möglichkeiten dieser Vernetzung sollten nun auch einem größeren Kreis an Nutzern zugänglich ge- macht werden, wozu die ARPA – nunmehr umbenannt in DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) – 1973 das sogenannte ‚Internet-Projekt‘ forcierte.19 Um zu erreichen, dass zwischen den Großrechnern und den jeweiligen Computern fehlerfrei
Daten ausgetauscht werden konnten, was bislang auf Grund ihrer noch verschiedenen Protokolle nicht möglich war, entwickelte die DARPA ein einheitliches Internetproto- koll (TCP/IP) unter eben der Verwendung der Paketschaltungsmethode. Dabei übernimmt das Transmission Control Protocol (TCP) die Aufgabe, anhand der Paketschaltungsmethode die Informationen in kleine Pakete aufzuteilen und sie am Zielort wieder zu einer Informationseinheit zusammen zu setzen. Das Internet Protokoll (IP) wiederrum übernimmt die korrekte Zustellung der Pakete an den Zielort.20
Die sich im Laufe der Folgejahre durchsetzende Verwendung des TCP/IP als Standard- protokoll für alle Rechner, bildet letztlich auch die Grundlage des modernen Internets. Jeder Rechner, der Zugang zum Internet herstellen will, muss es verstehen.21 Denn die speziell definierten TCP/IP-Referenzmodelle verbinden heute weltweit agierende unter- schiedlichste Netzwerke miteinander und ermöglichen dadurch erst die Kommunikation und den Datenaustausch.
War die Entstehung des Internets zunächst stark an militärische Zwecke gekoppelt, wurden seine Vorteile dann aber auch schnell für zivile Aufgaben wie die Wissenschaft fruchtbar gemacht. Spätestens als das ARPANET im Jahre 1990 abgeschaltet wurde, wurde das Internet auch für den privaten Anwender zugänglich gemacht, da seine Ver- breitung nun auch ökonomische Optionen eröffnete.22 Letztlich entwickelte sich das Internet so bis heute, nicht zuletzt auch durch die stetig voranschreitenden Preissenkun-
gen für Computer und Modems, zu einem weltumspannenden gesellschaftlichen Phä- nomen.
2. Das World Wide Web als spezielles Internetsubsystem
Innerhalb des so entstandenen weltumspannenden Kommunikationsnetzes Internet bil- deten sich schließlich im Laufe der Zeit spezielle Subsysteme aus.23 Über die Bezeich- nung als System wird so augenscheinlich eine Abgrenzung zwischen diesem und ande- ren Systemgebilden vermittelt. Dies wirft zugleich die Frage danach auf, wie sich das Internet und sich darin unterteilbare sogenannte Subsysteme gegeneinander abgrenzen lassen. Für die hier zu untersuchende Ausgangsfrage, wie sich Weblogs auf gesell- schaftliche Prozesse auswirken können, ist also nach einem Klassifizierungsmodell zu
forschen, das es vermag, gesellschaftliche beziehungsweise mediale Systemkomplexe zu beschreiben. Eine solche soziologische Systemtheorie entwickelte insbesondere Niklas Luhmann. Danach wird ein System ganz grundsätzlich als eine Art Identität verstanden, die sich in einem Umweltkomplex durch eine Verfestigung einer Innen/Außen- Differenzierung am Leben erhält.
„Ein System entsteht durch Grenzziehung und Konstituierung einer Diffe- renz von Außen und Innen, durch die Schaffung von Bereichen unter- schiedlicher Komplexität, durch Reduktion von Komplexität.“24
Wenn man nun unter Zugrundelegung dieser grundlegenden Konkretisierungskriterien ein bestimmtes Funktionssystem abgrenzen kann, das gerade über die Massenmedien vermittelt wird25, lässt sich für die hiesige Untersuchung folgendes festhalten:
Die Massenmedien als Kommunikationssysteme ermöglichen es aufgrund für sie gel- tender Kriterien, die vorhandenen und weltweiten Aktivitäten über eine räumliche und zeitliche Distanz abzubilden und diese selektiv zu senden. Diese Formen der gesendeten Selektionen bilden wiederum das ab, was wir lesen, hören oder sehen.26 Allerdings bil- den diese Selektionen Geschehnisse unterschiedlich ab und so kann man nicht mehr von einem System schlechthin sprechen. Denn die moderne Gesellschaft ist nicht mehr zent-
ral beschreibbar und so entstehen Teilsysteme.
„Eine Folge dieser „multiperspektivischen“, „polykontexturalen“, zentrum- losen Kommunikationsverhältnisse ist der Verlust einer universalen und unangreifbaren Beschreibung der Gesellschaft. Die moderne Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht mehr als Ganzes begreifbar ist.“27
Die Entstehung und der Umfang solcher Teilsysteme hängt damit aus systemtheoreti- scher Sicht von der Verbreitung der Massenmedien ab. Die quasi zerfallene Gesellschaft wird durch die Massenmedien insofern kompensiert, als dass sich durch ihre Informati- onsselektion und Vermittlung solche Informationsfokusse bilden, welche die entstande- ne gesellschaftliche Vielfalt überlagern und auf die sich jeder Einzelne als Teil der Ge- sellschaft wie auf ein gemeinsames Hintergrundwissen beziehen kann. Dieser gemein- same Wissenspool bezieht sich gleichsam auf alle Gesellschaftsteile und schafft durch die Massenmedien für ein unbestimmtes Publikum ein Informiertsein, trotz des inter- mediären Zerfalls. Die Medien vermitteln damit Informationen, die wiederum zu An- schlusskommunikationen unter den Rezipienten führen können.28 Diese schaffen damit
einen Prozess, dem sie eine Realität zur Verfügung stellen, auf die sich die Gesell- schaftsteile jeweils beziehen können und damit Raum für eine weitere Ausbildung eigensinniger Kommunikationsformen. Die spezielle Funktion der Massenmedien besteht so also in einer permanenten Stimulation von Kommunikationsverläufen. Die Massen- medien können so auch als Funktionssystem begriffen werden.29
Anders als die klassischen Massenmedien, die weitgehend auf einen einseitigen Ver- mittlungsstrom ausgerichtet sind, vollzieht sich nun innerhalb des Internets ein Aspekt, der sich gegenüber den klassischen Massenmedien wie beispielsweise dem Radio, durch seine Interaktivität auszeichnet. Hier ist über dialogische Prozesse30 durch eine Vielzahl von Teilnehmern eine aktive Einmischung in die Kommunikationsströme möglich.31
Über dieses Unterscheidungskriterium kann und soll das Internet und insbesondere das World Wide Web gegenüber den klassischen Massenmedien hier auch als spezielles Funktionssystem, als Subsystem verstanden werden, innerhalb dessen sich die Weblogs, welche sich ihrerseits wieder durch eine besondere Dialogie und Interaktivität auszeich- nen, dann auch wieder als Subsystem begriffen und so auch hier verstanden werden können.
Um nunmehr diese besondere Funktionsweise und damit die spezielle Wirkweise von Weblogs herausfiltern zu können, ist zunächst das Funktionssystem des WWW zu ana- lysieren. Hierüber lassen sich dann anschließend die Besonderheiten der Weblogs in- nerhalb des Systems des WWW herausarbeiten.
2.1. Die Funktionsweise des World Wide Web
Als Erfinder des ‚World Wide Web‘ (WWW) gilt Tim Berners-Lee und seine Arbeits- gruppe.32 Berners-Lee verfolgte Anfang der 1990er Jahre das Ziel, ein Informationssys- tem zu entwickeln, das sämtliche Informationen verknüpfen und diese allen Menschen zur Verfügung stellen sollte. Er hatte damit eine
„Vision, die neue Freiheiten eröffnet und schnelleren Fortschritt erlaubt, als es durch die Fesseln jener hierarchischen Klassifikationssysteme möglich wäre, an die wir uns selbst gebunden haben.“33
Die Funktionsweise des WWW kann folgendermaßen skizziert werden:
Die Informationsverknüpfung sollte durch eine altbekannte Idee ermöglicht werden, durch den ‚Hypertext‘.34 Dieser enthält im laufenden Text Verweise auf andere Textdo- kumente, die jederzeit benutzt werden können und als sogenannte ‚Hyperlinks‘ dargestellt werden. Der Nutzer kann durch aktivieren des hervorgehobenen ‚Hyperlinks‘ die dahinter liegenden Daten lesen, sehen oder hören. Das Prinzip des WWW zielt damit auf ein einheitliches Hypertext-Format ab, das als Standard für jedes Computersystem anwendbar gemacht wird, um so auch auf die Informationen anderer Autoren an ande- ren Orten verweisen zu können. Das Problem einer bis dato noch nicht vorhandenen Grafik und das Fehlen der Maus als Steuerungselement wurde im Jahr 1993 mit der
Software ‚Mosaic‘, dem ersten kostenlosen Web-Browser35, behoben. Dabei konnte der
Nutzer erstmalig die HTML-Seiten (HyperText Markup Language) auf der Benutzer- oberfläche seines Rechners graphisch darstellen lassen und des Weiteren mit der Maus bedienen und steuern. Diese Software war mit den Standardbetriebssystemen ‚MS Win- dows‘, ‚Unix‘ sowie ‚Macintosh‘ ausführbar; arbeitete für die Textdarstellung mit HTML und für die Übertragung mit dem Protokoll HTTP (HyperText Transfer Proto- col).36 Mit dem HTTP konnten die Computer nun über das Web miteinander kommuni- zieren.
Die Funktionsweise des WWW basiert weiterhin auf einem Adresssystem, das auf John Postel zurückgeht37 und sich in Client- und Server –Rechner aufgliedert. Dabei muss der Client, der Kunde der etwas zur Verfügung gestellt bekommt, eine korrekte Adresse im Browser seines Rechners eingeben, um bestimmte Informationen erhalten zu kön- nen. Die Zeichenfolge der URL (Uniform Resource Locator) wird dann auf Korrektheit überprüft und verbindet den Client auf die eingegebene Seite (Homepage).38
„Wie ein URL im World Wide Web auszusehen hat ist genauestens gere- gelt. Er darf nur aus Kleinbuchstaben und Zahlen des 7-Bit-ASCII-Satzes39 bestehen, dazu dem Bindestrich, dem Schrägstrich und dem Punkt.“40
Diese enthält wiederum die bereits erwähnten Hyperlinks, wobei man zwischen exter- nen und internen Links unterscheiden kann. Dabei zielt der interne Link auf Informati- onssprünge innerhalb eines Dokumentes ab und der externe Link auf andere Dokumente im Web. Diese Links stellen dann quasi den Kleber für die mannigfachen Verbindungen zwischen den Informationen dar41.
Erst diese technischen Voraussetzungen ermöglichten es, dass heute eine beinahe welt- umfassende, prompte und unkomplizierte Interaktion jeglicher Art, egal ob durch Text-, Bild- oder Audiodateien, möglich wird. Die damit verbundenen Möglichkeiten des WWW lösten zunächst eine große Euphorie aus, die Berners-Lee wie folgt beschreibt:
„Die Medien porträtieren das Web als wundervollen, interaktiven Ort, an dem eine unbegrenzte Auswahl besteht, weil kein TV-Produzent bestimmt, was wir als nächstes sehen sollten. Aber meine Definition von Interaktivi- tät beinhaltet nicht nur die Möglichkeit, auszuwählen, sondern auch die, etwas zu erstellen. Wir sollten die verschiedensten Dokumente im Web finden und erstellen können. Wir sollten nicht nur in der Lage sein, jeder Art von Hypertextverknüpfung zu folgen, sondern auch, sie zu erstellen – und zwar zwischen unterschiedlichen Medien. Und wir sollten mit anderen Menschen interagieren und zugleich etwas mit ihnen gemeinsam erstellen
können.“42
So war die Resonanz auch groß, als das WWW der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Allein im Anfangsjahr (1993 – 1994) stiegen die WWW-Server von 130 auf 11.576 an.43 In Deutschland verachtfachte sich die Internetnutzung zwischen 1996 bis 2003.44
Doch nicht nur die Nutzungszahlen stiegen statistisch gesehen an, sondern auch die technischen Voraussetzungen verbesserten sich stetig. So konnten mit dem Beginn des
21. Jahrhunderts bereits sehr große Datenmengen in kurzer Zeit ausgetauscht werden. Diese Bedingungen
„…veränderte[n] das Wesen des Internets insoweit, als nun das Netz zu- nehmend als Plattform wahrgenommen wurde, auf der man Inhalte hinter- legen konnte.“45
2.2 Die Entwicklung des WWW – Das Web 2.0
Die mit dem neuen Medium verbundenen Möglichkeiten der Informationsspeicherung,
-darstellung und des Austausches führten so zunächst auch zu einem großen Siegeszug des WWW. Die damit einhergehende Euphorie ließ dann aber schnell darüber hinweg- sehen, welche möglichen Gefahren dieses neue Medium mit sich bringen kann. So wur- de anfangs vorschnell all zu positiv und unreflektiert mit diesem Internetsubsystem ge- arbeitet, ohne zu bedenken, welche Auswirkungen dies auch auf gesellschaftliche Pro- zesse haben kann.
Einen ersten großen Rückschlag erfuhr das WWW so bereits 2001 mit dem Zusammenbrechen der New Economy beziehungsweise dem Platzen der ‚Dotcom-Blase‘, die zugleich die erste Wirtschaftskrise in der bis dahin florierenden neuen Internetbranche auslöste.46 Dies führte zu einer großen Verunsicherung gegenüber dem neuen Medium. Gleichzeitig war aber der Weg bereits eingeschlagen, dass sich das WWW zu einer Plattform entwickeln konnte, die nicht mehr darauf angelegt war, von nur wenigen Be- arbeitern betrieben und von vielen Nutzern verwendet zu werden, sondern die es ermög- lichte, partizipatorische Anwendungsformen durchführen zu können. Um diese ange-
stoßenen Entwicklungschancen des WWW nicht zu vereiteln und um das Vertrauen der Nutzer wiederherzustellen, wurde versucht dem WWW ein neues Image zu geben. Hierzu sollte eine Begriffsneubestimmung beitragen – Web 2.0. Gleichzeitig steht der Begriff heute aber auch stellvertretend für eine neue Ära des WWW, die sich durch eine veränderte Nutzung der Möglichkeiten des WWW charakterisieren lässt.
Der Begriff Web 2.0 wurde von dem us-amerikanischen Computerbuch-Verleger Tim O’Reilly entscheidend mitgeprägt47 und hat sich seitdem in der Netzgemeinde durchge- setzt. Was darunter explizit zu verstehen ist, darüber streitet sich nicht nur die Netzge- meinde sondern auch die Wissenschaft. Zumindest wurde die neue Marketingformel von den Internetnutzern mit offenen Armen aufgenommen und konnte so zu einer Neu- belebung des WWW beitragen.48
Neben dem Imageaspekt soll der Begriff hier, trotz aller Definitionsunsicherheiten, mit Niedermaier als Oberbegriff für die Herausarbeitung grundsätzlicher Charakteristika des „neuen“ WWW fruchtbar gemacht werden.
Diese sind nach Niedermaier Interaktion, Partizipation, Kooperation und Klassifikati- on.49 Diese Charakteristika sollen als Schlüsselbegriffe des Web 2.0 gegenüber den vor- herigen Weboptionen dienen, um die Entwicklung des WWW plastisch nachzeichnen zu können. Diese kennzeichnen das Web 2.0 im Ergebnis als eine Plattform mit vielen Bedienungsmöglichkeiten, woraus sich zunächst Mehrwerte für die Nutzer ergeben. So können zum Beispiel individuelle Terminpläne online erstellt werden. Grafikprogram-
me dienen der Fotobearbeitung oder Diskussionen in Foren können über bestimmte
Themen informieren und selbst erstellt werden.
2.2.1. Interaktion
Das Charakteristikum der Interaktion ist leicht zugänglich.50 Def. Interaktion nach Nie- dermaier. Die Wechselwirkungen zwischen dem Nutzer und den Internetanwendungen sind heute facettenreicher und technisch weitaus individueller aufgebaut als noch am Anfang. Waren es früher die hervorgehobenen Verlinkungen, die der Nutzer im Netz anklicken konnte, um sich Informationen einzuholen, so sind nunmehr individuelle Informationen und Botschaften im Netz bereits beim Einloggen in ein Nutzerkonto vor- handen. Das WWW interagiert mit seinen Nutzern, tritt in eine Art Dialog. So wird man bereits nach dem Einloggen in sein E-Mail Benutzerkonto beispielsweise mit „Guten Tag Herr Dietze“ begrüßt. Oder es werden Vorschläge gemacht, die sich auf frühere Aktionen des Nutzers im Netz beziehen: „Nutzer die sich dieses Buch gekauft haben, interessierten sich auch für folgende Angebote“. Damit werden einerseits
„[…]Aufzeichnung und Verarbeitung aller verfügbaren Informationen dazu genutzt, dem Besucher einer Website relevante Informationen anzuzeigen und ihn direkt anzusprechen; andererseits wird durch die Technik asyn- chroner Datenkommunikation (kurz AJAX genannt) die Statik einzelner Seiten aufgebrochen, sodass aktuelle Bewegungen des Mauszeigers Ver- änderungen der Anzeige zur Folge haben.“51
Kurzum, das Netz registriert jede Form der Mausführung und es wartet nicht mehr nur noch auf direkte Anfragen beziehungsweise Eingaben des Nutzers. Das Netz tritt in dialogische Prozesse, die es darüber hinaus für den Nutzer nicht mehr nötig machen Programmierer sein zu müssen, um die neuen Möglichkeiten des WWW verstehen und diese nutzen zu können. Diverse Anwendungen werden zur Verfügung gestellt und können von den Nutzern je nach Ansporn in Anspruch genommen und vor allem wei- terentwickelt werden.
2.2.2. Partizipation
Ein weiteres Charakteristikum stellt der Partizipationsgedanke dar. Partizipation bein- haltet vor allem die Möglichkeit der Veröffentlichung von eigenem Inhalt durch den Nutzer im WWW.52 Die neue Form der allseitigen Publikationsmöglichkeiten zieht eine neue Prägung der Öffentlichkeit nach sich. Ein Beispiel für diese teilhabende Kraft ist die Online-Enzyklopädie ‚ wikipedia.org ‘.53
„Mit über zwei Millionen enzyklopädischen Begriffserklärungen in über
100 Sprachen ist Wikipedia das meistgenutzte Nachschlagewerk der Welt. Jeder Nutzer kann hier nicht nur Artikel lesen, sondern selbst auch schrei- ben und bestehende Artikel bearbeiten, mit seinem Wissen erweitern.“54
Dieses Onlineformat ermöglicht es dem Nutzer eine begriffsspezifische und insbesonde- re schnelle Recherche vorzunehmen.55 Die teilweise kritisierte fehlende Qualität der jeweiligen Inhalte wird dadurch stetig verbessert, dass immer mehr Nutzer an dieser partizipatorischen Plattform teilnehmen und sich dadurch eine Art Selbstkontrolle ein- stellt.56
W i k i p e dia stellt nur eine Form dieser Teilhabeanwendung dar. Andere, ähnlich struktu- rierte Teilhabeformen sind ‚ Facebook ‘ oder ‚ StudiVZ ‘. Sie funktionieren sämtlich über die Knüpfung sozialer Netzwerke zwischen den Nutzern und werden so auch als Social Web-Anwendungen bezeichnet. Diese
„[…] tragenden Säulen des neuen Webs sind Internetanwendungen, die die soziale Vernetzung des Einzelnen unterstützen […]. Charakteristisch für Social Software ist, dass sie den einfachen Austausch von Daten ermög- licht, ohne spezielles Fachwissen vorauszusetzen. Populäre Beispiele für Social Software sind Weblogs, Wikis, […] und virtuelle Kontaktbörsen.“57
Das Social Web kann hiernach somit sowohl als Partizipations- als auch als Interakti- onselement verstanden werden.
2.2.3. Kooperation
Die Symbiose von beiden führt zugleich zu einer Kooperation des Einzelnen mit Vielen, die ein weiteres Merkmal des Web 2.0 ausmacht.
„Im Web 2.0 findet Kooperation nun im Netz selbst statt. Das koordinierte Zusammenwirken Vieler wird dazu genutzt, etwas entstehen zu lassen, das sonst unmöglich zu realisieren wäre. […] Beim Web 2.0 kennen sich die Leute vorher oftmals nicht und werden durch Social Software zusammen- gebracht.“58
2.2.4. Klassifikation
Als abschließendes Merkmal des Web 2.0 qualifiziert Niedermeyer die sogenannte Klassifikation. Diese kennzeichnet sich dadurch aus, dass die Nutzer eigene Begriff- lichkeiten verwenden, um Themen und deren Inhalte dynamisch zu klassifizieren. Die- ses ‚Verschlagworten‘ bestimmter Begriffe stellt nunmehr eine weitere Ordnung im Netz her und ermöglicht es den Nutzern eo ipso in Suchmaschinen bestimmte Einträge zu finden.59
2.2.5 Social Web
Neben den vier genannten Charakteristika gewinnt insbesondere die Funktion des Web 2.0 als soziales Netzwerk immer mehr Bedeutung. Deshalb kann das Social Web bereits als ein Teilaspekt des Web 2.0 qualifiziert werden.60 Diese neuen sozialen Inter- aktionsformen bieten den Menschen verbesserte Möglichkeiten des weltweiten Kom- munizierens. Durch den globalen Austausch von Botschaften können auch globale und neue Informationen entstehen, die wiederum neue Anwendungen oder Applikationen hervorbringen. Diese Netzsymbiose ermöglicht den Anwendern eine personalisierte Kommunikation in Gruppen, die sich über den Austausch innerhalb und durch die Parti- zipation an der Netzgemeinde formiert. Dieser Austausch wird über sogenannte ‚Ran- kings‘ bewertet und dient dem Verfasser und dem Rezipienten als Rückkopplungserfah- rung. Gleichzeitig wird dadurch die Option für eine öffentliche Kritik geschaffen, die so auch eine automatisierte Qualitätskontrolle schafft. Diese Strukturen des Social Web können nach Ebersbach u.a. zum Entstehen einer kollektiven Intelligenz beitragen.61 Ob diese kollektive Intelligenz auch zu einem kollektiven Gedächtnis führen kann, wird später explizit zu untersuchen sein. Unbeschadet dessen bilden die partizipatorischen Möglichkeiten des ‚Social Web 2.0‘ zumindest hinreichende Voraussetzungen für weit- reichende Interaktionen und Kommunikationen unter den Nutzern.
Weiterhin kann mit Ebersbach u.a. zwischen verschiedenen Social-Web-Anwendungen, den ‚Informations- und Textplattformen‘ sowie den ‚Social-Network-Diensten‘ unter- schieden werden.62 Erstere, zu welchen insbesondere die bereits erwähnten ‚ Wikis ‘ zäh- len, fokussieren die Bereitstellung von Inhalten. Der Autor beziehungsweise Bereitstel- ler der Informationen ist dabei eher zweitrangig. Letztere zeichnen sich dagegen durch eine Vernetzung der Nutzer miteinander und untereinander aus.63 Sie richten sich an bestimmte Gruppen von Individuen, welche sich dann in diesen Netzwerken zusam- menschließen. Beispiele für solche Netzwerke, die mittlerweile aus mehreren Millionen Nutzern bestehen, bilden wiederum ‚ StudiVZ ‘64 und ‚ Facebook ‘65. Das Social Web als neue soziale Integrationsform von vielen für viele kann somit als eine Entwicklung des WWW begriffen werden, die geeignet ist, auch Veränderungen auf gesellschaftliche Prozesse auslösen zu können. Denn
„[e]s greift in die Arbeits- und Lebensweisen von Menschen ein, es gibt klare ökonomische Interessen, politische und rechtliche Implikationen, Auswirkungen auf die Erschließung von Inhalten für Bildung und Wissenschaft. Das Öffentliche und das Private, Fragen des Eigentums müssen neu bestimmt werden.“66
Neben den sozialen Netzwerken wie ‚ StudiVZ ‘ oder ‚ Facebook ‘ entstand in den letzten Jahren eine weitere Plattform, die ebenfalls die Merkmale dessen aufweist, was das Social Web charakterisiert. Diese Plattform, die den einfachen Austausch von Informa- tionen ermöglicht ohne spezielles technisches Fachwissen vorauszusetzen67 und über eine spezielle Vernetzungsstruktur eine Gemeinschaft erzeugt,68 sind die sogenannten
‚Weblogs‘.
Sofern es also mit Ebersbach u.a. zutrifft, dass das Social Web generell geeignet ist, Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse nehmen zu können,69 stellt sich im Rahmen die- ser Untersuchung die Frage, ob und wenn ja, wie sich die spezielle Ausprägung des Social Webs in Form von Weblogs auf das kulturelle Gedächtnis als Form eines gesell- schaftlichen Prozesse auswirken kann.
Zur Beantwortung dieser Frage sollen daher im Folgenden sowohl die Kriterien von Ebersbach u.a., als auch von Niedermaier als Untersuchungsgrundlage fruchtbar ge- macht werden. In Zusammenschau mit den Kriterien und Voraussetzungen, die das so- genannte kollektive Gedächtnis formen,70 kann dann abschließend auch die Ausgangs- frage beantwortet werden, wie sich Weblogs auf das kollektive Gedächtnis auswirken.
3. Weblogs als spezielles Subsystem des WWW
Hierzu ist indes zunächst zu klären, wodurch sich Weblogs gegenüber anderen Anwen- dungsformen des Social Webs auszeichnen. Zu untersuchen gilt also deren Funktions- weise, deren verschiedene Ausprägungen sowie deren spezielle Eigenschaften.
‚ W e blogs ‘ lassen sich definieren als tagebuchähnliche Einträge im Netz, als persönlich gefärbte Journale. Sie können von einer oder mehreren Personen geführt werden und haben häufig, aber nicht stets tagesaktuelle Themen zum Gegenstand.71
3.1. Begriff
‚ W e blog ‘ setzt sich aus ‚ Web‘ und ‚ Log‘ zusammen. 1997 prägte erstmalig Jorn Barger, ein amerikanischer Programmierer, diesen Begriff. Gleichzeitig gilt er auch als Ent- wickler dieser Onlinekommunikationsform.72 Ähnlich wie der britische Entdecker und Seefahrer James Cook vor circa 240 Jahren Logbücher für Einträge nutzte,73 geben heu- te die Weblogs als digitale Log- oder Tagebücher dem Internetnutzer als ‚Seefahrer im digitalen Zeitalter‘ die Möglichkeit, eigene Informationen im Netz zu hinterlassen.
Die verschriftlichten Logbücher der Seefahrer ermöglichen es, dass diese Zeit für die heutige Welt in Form einer Erinnerung über die damaligen Verhältnisse im Gedächtnis bleibt. Die Logbücher tragen somit heute bereits zu einem bestimmten kollektiven Ge- meinwissen bei. Fraglich bleibt jedoch zunächst, ob auch die digitalen Logbücher, die Weblogs eine solche Wirkung haben können.
3.2. Die technischen Rahmenbedingungen
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einen Weblog technisch einzurichten.74 Zum einen stehen sogenannte ‚ stand-alone ‘-Angebote zur Verfügung, die mit bereits vor- handenen Skripten angelegt werden. Dieses Software-Paket muss installiert und somit entweder auf dem eigenen Server oder auf einem eigenen Providerspeicherplatz einge- richtet werden.75 Die verbreitetsten Weblogprogramme dieser Art sind: WordPress (be- liebteste Blogsoftware wegen vielseitiger Optionen für den Blogger), LifeType (Verwal- tung mehrerer Blogs möglich) , Textpattern (vor allem bei der Benutzung von Tabellen und Listen geeignet) und Expression Engine (selbst kleinste Details können hervorra- gend kontrolliert werden).76 Zum anderen steht das ‚ Weblog Hosting ‘ zur Verfügung. Dieser ist der einfachere Weg, da er weniger technisches Wissen voraussetzt. Dafür muss sich der Nutzer bei einem Dienst wie ‚ blogg.de ‘77 oder ‚ livejournal.com ‘78 anmel- den. Er kann dann direkt auf vorgefertigte Layout-Schablonen, auf sogenannte ‚ Templa- tes ‘ 79 zurückgreifen und so seinen individuellen Weblog erstellen.80 Anders als bei den Stand-Alone-Angeboten blenden die Anbieter hier jedoch Werbung ein und behalten es sich vor, ab einem gewissen Leistungsumfang Gebühren zu erheben.81
Im Ergebnis benötigt der Verwender also lediglich einen Webbrowser und einen Internetzugang für die Inanspruchnahme und Kreation seines eigenen Weblogs. Spezieller HTML-Kenntnisse bedarf es nicht. So kann heute jedermann binnen weniger Minuten seinen eigenen Weblog einrichten.
3.3. Die Funktionsweise eines Weblogs
Nach erfolgreicher Einrichtung eines Weblogs muss sich der Blogger nun zur Nutzung jeweils mit seinen Zugangsdaten auf seinem Webloghoster im WWW einloggen und kann dann über ein Eintragsformular seinen neuen Vermerk über ein bestimmtes Thema in den Weblog eintragen. Dieser Vorgang wird als sogenannter ‚ Post‘ bezeichnet . 82
Dieser Post kann aus reinem Text bestehen oder aber mit multimedialen Dateien wie Fotos, Videos oder Animationen bereichert werden. Der Post wird daraufhin im System des jeweiligen Anbieters abgespeichert. Das System erstellt so eine permanente Websei- te dieses Beitrages, wobei der letzte Post an oberster Stelle im Weblog aufgeführt ist und die älteren Beiträge nach unten gestaffelt angezeigt werden.83 Die Einträge werden in einem Archiv gelagert und können solange wieder abgerufen und gelesen werden,
wie der Weblog aktiv ist. Die Archivierung ist meist nach Jahreszahlen und Monaten chronologisch geordnet und wird dem Leser im Menu angezeigt. So kann der Rezipient die Einträge auch später noch einmal lesen oder nach einem bestimmten Thema durch- suchen.
Für einen beschleunigten Informationsaustausch wird in technischer Hinsicht auf soge- nannte ‚ RSS-Feeds ‘ (Really Symply Syndication, Rich Site Summery oder RDF Site Summery) zurückgegriffen. Solche ‚ Feeds ‘ sind meist XML-Dokumente, wobei ‚ RSS ‘ das Format kennzeichnet.84
„RSS-Feeds beinhalten Artikel oder Kurzversionen von Webpräsenzen in maschinenlesbarer Form, die simultan im Hintergrund veröffentlicht wer- den. Sie sorgen für einen beschleunigten Informationsaustausch, da sie stets die neuesten Inhalte in abonnierbarer Form anbieten. Mittels speziel- ler Software können die ausgewählten Feeds erfasst und bei Aktualisie- rungen automatisch auf den eigenen Rechner geladen werden.“85
Dieses Hilfsmittel hat den Vorteil, dass der Nutzer nicht dauernd nach Aktualisierungen auf seinem Blog schauen muss. Vielmehr filtern die RSS-Feeds‘für den Nutzer relevan- te Informationen nach bestimmten Schlagworten oder Überschriften heraus und nehmen dem Weblogbetreiber dadurch enorme Sucharbeit ab. Des Weiteren führen RSS Feeds andere für den jeweiligen Blogger interessante Inhalte fremder Weblogs auf dem eigenen zusammen. Diese werden mit hervorgehobenen Hinweisen, den sogenannten‚ Permalinks‘, dargestellt. Diese Permalinks verlinken den neuen Beitrag sofort und ent- sprechend permanent. Die Einträge können nun über die direkte URL-Adresse diskutiert und kommentiert werden. Über einen neuen Weblogeintrag werden dann die sogenann- ten ‚ Ping-Server ‘ benachrichtigt. Der Ping sendet nun ein Signal an die öffentlich zu- gänglichen Internetsuchmaschinen, dass neue Beiträge vorhanden sind. So können die
jeweiligen Weblogeinträge durch alle Nutzer abgerufen werden.86
„Durch diese Verfahrensweise befinden sich in den Suchmaschinen stets aktuelle Informationen, was schließlich auch zur Folge hat, dass Weblogs in Suchmaschinen als besonders interessant angesehen werden und dass der eigene ‚Page Rank‘87 steigt.“88
Die Rangfolge in den Suchmaschinen wird weiterhin über die sogenannten
‚ T rackbacks‘ beeinflusst. Diese Technologie ermöglicht dem Originalweblog Zitationen oder Diskussionen seines Beitrages zu verfolgen. Dass heißt, diskutiert oder zitiert ein Webloginhaber in einem Weblog eines anderen, wird diese Diskussion durch den
‚ T rackback ‘ bei dem eigenen Originalweblog angezeigt.
„Dadurch können Weblog-Beiträge, im Gegensatz zu herkömmlichen Webseiten, eine Liste der Seiten, die auf sie Bezug genommen haben, dar- stellen.“89
Hierdurch werden nicht nur Urheberrechtsverletzungen vermieden, sondern auch Dis- kussionen schnell verlinkt. Diese Möglichkeit der Verweisung auf die Originalquelle durch die Verlinkungen bietet den Originalquellen wiederrum ein zusätzliches Wachs- tum ihrer Leserschaft.
„Das Zitieren und Linken von Texten, die man woanders gelesen hat, ist eine der ursprünglichsten Tätigkeiten des Bloggens. Was man selbst an In- formation nicht hat, holt man sich bei anderen – und setzt einen Link. […] Und Blogger zitieren angesichts der eigenen Szene weniger die großen Websites als vor allem andere Blogger. Es gehört zum guten Ton, die be- vorzugten Weblogs mit einer Linkliste, der sogenannten Blogroll, für die eigenen Leser zugänglich zu machen.“90
Diese ‚ Blogrolls ‘ befinden sich auf den Startseiten und verweisen jeweils auf andere Weblogs. Dadurch dass sie die Lesegewohnheiten des Inhabers bei anderen Weblogs aufzeigen, lassen sie Rückschlüsse auf die bloggende Person zu. Der Blogger gibt mit den Blogrolls einen schnellen Überblick seiner beliebtesten Weblogs.
Darüber hinaus nutzen Blogger gerne die Software der sogenannten ‚ Tags ‘, was so viel wie Etikett oder Schild bedeutet. Dabei werden Schlagworte benutzt, um auf sich und seine Webloginhalte aufmerksam zu machen.91 Praktisch bedeutet dies, dass wenn ein Blogger beispielsweise über Fußball schreibt, diese Schlüsselwörter höchstwahrschein- lich mit ‚Bundesliga‘, ‚Fußball‘ oder ‚Elf Freunde‘ gekennzeichnet sind und ebenso verlinkt werden. Die Links und der damit einhergehende Inhalt sind die ‚Hauptschlag-
adern‘ des Weblogs. Diese werden daher von den Weblognutzern auch eigenständig versorgt und gepflegt. Denn ohne diese Verlinkungen würde der Weblog bildlich ge- sprochen austrocknen und dann allein im vernetzten Wald der Informationen stehen.
Im Gegensatz dazu wird einem Blogger mit vielen Verlinkungen, einem sogenannten
‚ A-List‘ oder ‚A-Blogger‘, von der Leserschaft eine gewisse Kompetenz im Netz zuge- schrieben.92 Anders als diejenigen Blogger, die selten oder gar nicht gelesen werden und damit im sogenannten ‚Long Tail‘ verschwinden, genießen die wenigen ‚A-Blogger‘ eine große Akzeptanz und hohe Kommunikationspräsenz:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung: Weblog – Aufmerksamkeitsverteilung nach Schmidt, Frees und Fisch.93
Die Verknüpfungserträge der Blogger bestimmen somit die Höhe der Anerkennung für den Weblog. Diese soziale Komponente ist ebenso wichtig wie angenehm. Die Weblog- leser gleichen ihre persönlichen Interessen mit denen der verfassten Einträge ab. Darü- ber ergibt sich eine weitere Funktion von Weblogs. Sie werden zu Diskussionsräumen. Anhand von Kommentaren kann der Leser so einen Beitrag zum Weblog und dessen dargestellte Inhalte leisten. Diese Kommentare werden dann auf dem Weblog einge- stellt. Über die Vernetzungen bilden sich dann sogenannte ‚ Blogosphären ‘ aus. Diese können sich in einfache persönliche, aber auch in komplexe Blogosphären entwickeln, ohne dass damit bereits auf deren öffentliche Relevanz geschlossen werden kann.94
[...]
1 Zum Zitat von Jean-Remy und den dadurch ausgelösten Debatten findet sich ein Artikel vom 20.1.2006 bei Tecchannel.de. Abrufbar unter: http://www.tecchannel.de/news/themen/business/434199/ blogs_klowaende_des_internet/.
2 Der Öffentlichkeitsbegriff ist dem von Albrecht u.a. entlehnt. Hierzu Albrecht, Steffen / Hertig- Perschke, Rasco / Lübcke, Maren: Wie verändern neue Medien die Öffentlichkeit? Eine Untersuchung am Beispiel von Weblogs im Bundestagswahlkampf 2005, In: Stegbauer, Christian / Jäckel, Michael: Social Software. Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken, 2008, S. 96 f.
3 Zum Systembegriff unten 1. Teil, 2., S. 6.
4 Umfassend hierzu siehe nur Bunz, Mercedes: Vom Speicher zum Verteiler: die Geschichte des Internet,
2009; Hafner, Katie / Matthew, Lyon: Arpa Kadabra: Die Geschichte des Internets, 1997.
5 Hafner, Katie / Matthew, Lyon: Arpa Kadabra: Die Geschichte des Internets, 1997, S. 15.
6 Teuteberg, Hans-Jürgen / Neutsch, Cornelius: Vom Flügeltelegraphen zum Internet. Geschichte der modernen Telekommunikation, 1998, S. 227.
7 Rh eingold, Howard: Virtuelle Welten. Reisen im Cyberspace, 1992, S. 111.
8 Ebd., S. 111.
9 Matis, Herbert: Die Wundermaschine. Die unendliche Geschichte der Datenverarbeitung: Von der Re- chenuhr zum Internet, 2002, S. 304.
10 Bo lz, Norbert / Kittler, Friedrich, A. / Tholen, Christoph: Computer als Medium, 1999, S. 190.
11 C o y, Wolfgang: Media Control. Wer regiert das Internet?, In: Krämer, Sybille: Medien, Computer, Realität. Wirklichkeitsvorstellungen und neue Medien, 1997, S. 133.
12 Hafner, Katie / Matthew, Lyon: Arpa Kadabra: Die Geschichte des Internets, 1997, S. 64.
13 Tanenbaum, Andrew S.: Computernetzwerke, 2003, S. 68.
14 Büh l, Achim: Die virtuelle Gemeinschaft des 21. Jahrhunderts. Sozialer Wandel im digitalen Zeitalter,
2000, S. 116.
15 Detaillierte Ausführungen zur Entstehungsgeschichte des Internets bei Hafner, Katie / Matthew, Lyon: Arpa Kadabra: Die Geschichte des Internets, 1997.
16 Hierzu und zum Folgenden Kyas, Othmar: Internet. Zugang, Utilities, Nutzung, 1994, S. 31.
17 Hafner, Katie / Matthew, Lyon: Arpa Kadabra: Die Geschichte des Internets, 1997, S. 70 f.
18 Baran, Paul: Memorandum RM-3420-PR, 1964, abrufbar unter: http://www.rand.org/pubs/research
_memoranda/2006/RM3420.pdf, S. 22.
19 Rh eingold, Howard: Virtuelle Welten. Reisen im Cyberspace, 1992, S. 110.
20 Gralla, Preston: So funktioniert das Internet. Ein visueller Streifzug durch das Internet, 1999, S. 13 f.
21 Kr euzberger, Thomas: Internet. Geschichte und Begriffe eines neuen Mediums, 1997, S. 12.
22 Eb ersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 19.
23 Dazu zählen unter anderem die Subsysteme World Wide Web (WWW), die E-Mail-Kommunikation, das Usenet (Newsgroup) und der Internet Relay Chat (IRC). Die exakte Unterscheidung zwischen dem Internet und dem WWW findet im Alltagsgebrauch kaum mehr Beachtung. Wie sich zeigen wird, sind aber beide nicht synonym zu verwenden. Hierzu Strohmeier, Gerd: Politik und Massenmedien. Eine Ein- führung, 2004, S. 51.
24 Unter Bezugnahme auf Luhmann bei Hillmann, Karl-Heinz: Wörterbuch der Soziologie, 1994, S. 858.
25 So auch mit umfassender Herleitung und Begründung Wehner, Josef: Wie die Gesellschaft sich als
Gesellschaft sieht – elektronische Medien in systemtheoretischer Perspektive, In: Neumann-Braun, Klaus
/ Müller-Doohm, Stefan: Medien- und Kommunikationssoziologie. 2000, S. 100–105.
26 Ebd., S. 105.
27 Ebd., S. 106.
28 Zu der sich über diese Funktionsweise vermittelten Öffentlichkeit unten 1. Teil, 3.6., S. 34.
29 W ehner, Josef: Wie die Gesellschaft sich als Gesellschaft sieht – elektronische Medien in systemtheore- tischer Perspektive, In: Neumann-Braun, Klaus / Müller-Doohm, Stefan: Medien- und Kommunikations- soziologie. 2000, S. 106–109.
30 Hierzu speziell unter Betrachtung der Weblogs unten 2. Teil, 2.2.2, S. 49.
31 W ehner, Josef: Wie die Gesellschaft sich als Gesellschaft sieht – elektronische Medien in systemtheore- tischer Perspektive, In: Neumann-Braun, Klaus / Müller-Doohm, Stefan: Medien- und Kommunikations- soziologie. 2000, 112.
32 Ro s enthal, David: Infopool Internet. Methoden, Tricks und Quellen der Profis zur effizienten Recher-
che, 1998, S. 20; Strohmeier, Gerd: Politik und Massenmedien. Eine Einführung, 2004, S. 51.
33 B erners-Lee, Tim: Der Web-Report, 1999, S. 11.
34 Ein von Ted Nelson mitgeprägter Begriff: „Well, by „hypertext“ I mean non-sequential writing—text that branches and allows choices to the reader, best read at an interactive screen.”; zitiert nach Eibl, Tho- mas: Hypertext. Geschichten und Formen sowie Einsatz als Lern- und Lehrmedium, 2004, S. 17.
35 Der Browser (engl. to browse - stöbern, lesen, schmökern) ist ein Web-Programm, mit dem Menschen
Informationen im Web lesen können.
36 K o s feld, Christian: Eintauchen in mediale Welten. Immersionsstrategien im World Wide Web, 2003, S. 23.
37 Zimmer, Dieter: Die Bibliothek der Zukunft. Text und Schrift in den Zeiten des Internet, 2000, S. 192.
38 K o s feld, Christian: Eintauchen in mediale Welten. Immersionsstrategien im World Wide Web, 2003, S. 23.
39 Dies ist eine standardisierte Computernorm für das Alphabet, die durch den ‚ A merican Standard Code for Information Interchange ‘ herausgearbeitet wurde und im World Wide Web benutzt wird. Vgl. dazu Zimmer, Dieter: Die Bibliothek der Zukunft. Text und Schrift in den Zeiten des Internet, 2000, S. 105 f.
40 Ebd., S. 192.
41 B erners-Lee, Tim: Der Web-Report, 1999, S. 314.
42 Ebd., S. 246.
43 Ra mm, Frederik: Recherchieren und Publizieren im World Wide Web, 1996, S. 9.
44 S trohmeier, Gerd: Politik und Massenmedien. Eine Einführung, 2004, S. 46. Nutzten in Deutschland
1997 lediglich 4,1 Millionen gelegentlich (letzten vier Wochen) das Internet, so stieg diese Zahl bis 2009 auf 43,5 Millionen an. Van Eimeren, Birgit / Frees, Beate: Der Internetnutzer 2009 – multimedial und total vernetzt?, 2009, abrufbar unter: http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications
/Eimeren1_7_09.pdf, S. 335.
45 Eb ersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 22.
46 Ebd., S. 23.
47 Siehe insbesondere seinen Artikel „What is Web 2.0?“ der dazu beitrug, dass der Begriff auch außer- halb des englischen Sprachraums verbreitet wurde. O´Reilly, Tim: What is Web 2.0?, 2005, abrufbar unter: http://www.oreilly.de/artikel/web20.html.
48 F r iebe, Holm / Lobo, Sascha: Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben
jenseits der Festanstellung, 2006, S. 166.
49 N iedermaier, Hubertus: Können interaktive Medien Öffentlichkeit herstellen? Zum Potenzial öffentli- cher Kommunikation im Internet, In: Stegbauer, Christian / Jäckel, Michael: Social Software. Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken, 2008, S. 60.
50 Hierzu ebd., S. 60 f.
51 Ebd., S. 61.
52 Ebd., S. 61.
53 Site aufrufbar unter: http://www.wikipedia.org.
54 F r iebe, Holm / Lobo, Sascha: Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung, 2006, S. 168.
55 Ebd., S. 168.
56 Dies bezeichnet man auch als ‚user- generated content ‘, also benutzergenerierte Inhalte, die von ande- ren Nutzern ins Internet gestellt wurden (YouTube, Blogs oder Wikipedia). Hierzu Ebersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 256.
57 F ischer, Enrico: Weblog & Co. Eine neue Mediengeneration und ihr Einfluss auf Wirtschaft und Jour- nalismus, 2007, S. 3.
58 N iedermaier, Hubertus: Können interaktive Medien Öffentlichkeit herstellen? Zum Potenzial öffentli- cher Kommunikation im Internet, In: Stegbauer, Christian / Jäckel, Michael: Social Software. Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken, 2008, S. 62.
59 Ebd., S. 62.
60 Der Begriff fokussiert auf die Bereiche des Web 2.0, bei denen es nicht um neue Formate oder Pro- grammarchitekturen, sondern um die Unterstützung sozialer Strukturen und Interaktionen über das Netz geht. So Ebersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 29.
61 Ebd., S. 31 f.
62 Ebd., S. 33.
63 Ebd., S. 33.
64 Site abrufbar unter: http://www.studivz.net/. Anm.: Der ‚Dachwebverband‘ studiVZ Ltd. ist deutsch- landweit der Marktführer von Netzwerkgesellschaften. Durch studiVZ, meinVZ und schülerVZ sind bei
studiVZ Ltd. über neun Millionen Nutzer registriert. Während bei studiVZ fünf Millionen registrierte Nutzer existieren, ist schülerVZ mit über drei Millionen registrierten Nutzern ab 12 Jahren das größte Schüler-Netzwerk. So StudiVZ Ltd: Pressemitteilung vom 23.4.2008, abrufbar unter: http://static.pe. studivz.net/media/de/pm/080423.pdf.
65 Abrufbar unter: http://www.facebook.com/.
66 Eb ersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 13.
67 F ischer, Enrico: Weblog & Co. Eine neue Mediengeneration und ihr Einfluss auf Wirtschaft und Jour- nalismus, 2007, S. 3.
68 Eb ersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 33.
69 So Ebd., S. 13, 31.
70 Dazu 3. Teil, 2., S. 61.
71 Ähnlich auch Ebersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 33.
72 F ischer, Enrico: Weblog & Co. Eine neue Mediengeneration und ihr Einfluss auf Wirtschaft und Jour- nalismus, 2007, S. 7.
73. So notierte James Cook beispielsweise: „Samstag, 22. Mai 1773: Einige Burschen angestellt, Holz und Wasser zu beschaffen, Leutnant Pickersgrill mit dem Beiboot auf der Suche nach Sellerie und Löffelk- raut, Mr. Forster und seine Leute beim Botanisieren, und ich selbst – begleitet von Captain Furneaux – mit dem Beiboot auf Jagd.“ und „Sonntag, 23. Mai 1773: Vergangene Nacht verendeten das Mutterschaf und der Widder, die ich mit so viel Sorgfalt und Beschwernis auf diese Insel gebracht; wir vermuteten, sie hätten sich durch giftige Pflanzen vergiftet, und solchermaßen waren alle meine hochgesteckten Hoffnun- gen, in diesem Land eine Schafzucht zu begründen, von einem Moment zum anderen dahin.“; bei Price, Grenfell A.: Captain James Cook. Entdeckungsfahrten im Pacific. Die Logbücher der Reisen von 1768 bis
1779, 1971, S. 212.
74 S chmidt, Jan: Weblogs. Eine kommunikationssoziologische Studie, 2006, S. 14.
75 Ebd., S. 14.
76 Eb ersbach, Anja / Glaser, Markus / Heigl, Richard: Social Web, 2008, S. 76 f.
77 Abrufbar unter: http//www.blogg.de.
78 Abrufbar unter: http//www.livejournal.de.
79 Template (engl.) = Schablone, Vorlage.
80 P icot, Arnold / Fischer, Tim: Einführung – Veränderte mediale Realitäten und der Einsatz von Weblogs im unternehmerischen Umfeld, 2006, In: P icot, Arnold / Fischer, Tim: Weblogs professionell. Grundla- gen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld, 2006, S. 4.
81 S chmidt, Jan: Weblogs. Eine kommunikationssoziologische Studie, 2006, S. 14.
82 Po s ting (engl.) von to post = ankleben, anschlagen, durch Anschlag bekannt machen.
83 P icot, Arnold / Fischer, Tim: Einführung – Veränderte mediale Realitäten und der Einsatz von Weblogs im unternehmerischen Umfeld, 2006, In: P icot, Arnold / Fischer, Tim: Weblogs professionell. Grundla- gen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld, 2006, S. 3.
84 A lby, Tom: Web 2.0 Konzepte, Anwendungen, Technologien, 2008, S. 147.
85 F ischer, Enrico: Weblog & Co. Eine neue Mediengeneration und ihr Einfluss auf Wirtschaft und Jour- nalismus, 2007, S. 45.
86 P rz epiorka, Sven: Weblogs, Wikis und die dritte Dimension, In: Picot, Arnold / Fischer, Tim: Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld, 2006, S. 15.
87 Anm.: Der Pagerank stellt den Rang des eigenen Weblogs in den Suchmaschinen dar. Je mehr
Verlinkungen auf den eigenen Weblog ‚zeigen‘, desto höher steigt man in den Suchmaschinen.
88 P rz epiorka, Sven: Weblogs, Wikis und die dritte Dimension, In: Picot, Arnold / Fischer, Tim: Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmerischen Umfeld, 2006, S. 16.
89 K a tzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeit. Motive und Strukturen der Kommunikation im Web 2.0, 2008, S. 28.
90 A lphonso, Don / Pahl, Kai: Blogs! Text und Form im Internet, 2005, S. 34.
91 S chönberger, Klaus: Weblogs: Persönliches Tagebuch, Wissensmanagement-Werkzeug und Publika- tionsorgan, In: Schlobinski, Peter u.a.: Duden. Von *hdl* bis *cul8r*. Sprache und Kommunikation in den neuen Medien, Band 7, 2006, S. 235 f.
92 F ischer, Tim: Die Entwicklung von Weblog Issues am Beispiel des Klingeltonanbieters Jamba, In:
P icot, Arnold / Fischer, Tim: Weblogs professionell. Grundlagen, Konzepte und Praxis im unternehmeri- schen Umfeld, 2006, S. 247.
93 S chmidt, Jan / Frees, Beate / Fisch, Martin: Themenscan im Web 2.0, 2/ 2009, abrufbar unter:
http://www.media-perspektiven.de/uploads/tx_mppublications/02-2009_Schmidt.pdf., S. 52.
94 So auch Katzenbach, Christian: Weblogs und ihre Öffentlichkeit. Motive und Strukturen der Kommu- nikation im Web 2.0, 2008, S. 35 f.
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