In der vorliegenden Arbeit geht es um die Frage nach dem Wortstatus von Adjektiv-Verb-
Verbindungen (Im Folgenden A-V-V genannt). Sind A-V-V Wörter, oder Syntagmen? Ziel
dieser Arbeit ist es, einige Kriterien herauszuarbeiten, anhand derer sich die Wortartigkeit von
A-V-V überprüfen lässt. Hierbei liegt Nanna Fuhrhops Arbeit „Zwischen Wort und
Syntagma. Zur grammatischen Fundierung der Getrennt- und Zusammenschreibung.“
zugrunde. Die hier gegebenen Ansätze wurden jedoch nicht einfach übernommen, sondern
anhand empirischer Überprüfungen analysiert und weiterentwickelt (Siehe Kapitel 4).
Der zweite Themenschwerpunkt dieser Arbeit ist die Getrennt- und Zusammenschreibung
(GZS) von Adjektiv-Verb-Verbindungen. Nach der Neuregelung der GZS und der damit
verbundenen Einführung einer Vielzahl freier Schreibvarianten, ist die Verunsicherung der
Schreibenden, gerade im Bereich der Adjektiv-Verb-Verbindungen besonders groß. Es soll
also auch untersucht werden, welche Kriterien der GZS von A-V-V zugrunde liegen und wie
weit diese mit den in Kapitel 4 erarbeiteten Kriterien übereinstimmen.
Die Arbeit ist in vier Punkte gegliedert. Kapitel zwei befasst sich mit der Frage nach der
Beschaffenheit des Wortes. Was ist ein Wort? Woraus setzt es sich zusammen? Wie werden
Wörter gebildet? Was ist ein Syntagma? Auf dieser Grundlage wird dann in Kapitel drei die
Getrennt- und Zusammenschreibung von Wörtern, vor und nach der Rechtschreibreform
diskutiert. Dieses Kapitel nimmt Bezug auf Joachim Jacobs’ Arbeit „Spatien. Zum System der
Getrennt- und Zusammenschreibung im heutigen Deutsch.“
Kapitel vier beinhaltet die kritische Auseinandersetzung mit der bereits genannten Arbeit von
Frau Fuhrhop. Außerdem werden hier mögliche Kriterien zum Wortstatus von A-V-V
vorgestellt.
Kapitel fünf behandelt schließlich die Thematik der Getrennt- und Zusammenschreibung von
Adjektiv-Verb-Verbindungen und deren Zusammenhang mit den herausgearbeiteten
Kriterien. Das Kapitel beinhaltet außerdem einen Exkurs zur Variantenempfehlung der
Dudenredaktion, welche der erwähnten Unsicherheit der Schreibenden entgegenwirken soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Was ist ein Wort?
- 2.1 Wortstrukturen
- 2.1.1 phonologische Ebene
- 2.1.2 syntaktische Ebene
- 2.1.3 semantische Ebene
- 2.1.4 graphematische Ebene
- 2.1.5 Beziehung der Ebenen zueinander
- 2.1.6 Fazit
- 2.2 Wortbildungsprozesse
- 2.2.1 Rückbildung, Univerbierung, Inkorporation
- 2.3 Definition Syntagmen
- 2.4 Zwischenergebnis
- 3. Wortbildungsprinzip, Relationsprinzip
- 3.1 Spatiensetzung im Deutschen
- 3.1.1 Spatiensetzung nach der ALT-GZS
- 3.1.2 Spatiensetzung nach der NEU-GZS
- 3.1.3 Spatiensetzung nach der Reform der NEU-GZS
- 3.2 Die Neuregelung der GZS in der Diskussion
- 4. Adjektiv-Verb-Verbindungen
- 4.1 Resultativkonstruktionen
- 4.2 Tests zur Beschreibung der Adjektiv-Verb-Verbindungen nach N. Fuhrhop
- 4.2.1 Überprüfung der Testergebnisse anhand eines Fragebogens
- 4.2.2 Überprüfung der Testergebnisse anhand einer Korpusanalyse
- 4.2.3 Auswertung des Fragebogens
- 4.2.4 Auswertung der Korpusanalyse
- 4.2.5 Fazit
- 4.3 Kriterien für den Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen
- 5. Die GZS von Adjektiv-Verb-Verbindungen
- 5.1 Variantenempfehlung der Dudenredaktion
- 5.2 Analyse exemplarischer Beispiele
- 5.3 Auswertung der Analyse
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht den Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen (A-V-V) und deren Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS). Das Hauptziel besteht darin, Kriterien zu entwickeln, mit denen die Wortartigkeit von A-V-V überprüft werden kann, basierend auf der Arbeit von Nanna Fuhrhop, aber durch empirische Analysen erweitert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der GZS von A-V-V im Kontext der Rechtschreibreform und der damit verbundenen Unsicherheiten.
- Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen
- Kriterien zur Bestimmung der Wortartigkeit von A-V-V
- Getrennt- und Zusammenschreibung von A-V-V
- Einfluss der Rechtschreibreform auf die GZS von A-V-V
- Empirische Überprüfung der Kriterien anhand von Fragebögen und Korpusanalysen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Arbeit untersucht den Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen (A-V-V) und ihre Getrennt- und Zusammenschreibung. Sie entwickelt Kriterien zur Überprüfung der Wortartigkeit von A-V-V, basierend auf Fuhrhops Arbeit, aber erweitert durch empirische Untersuchungen (Kapitel 4). Ein weiterer Fokus liegt auf der Analyse der GZS von A-V-V im Kontext der Rechtschreibreform und der damit verbundenen Unsicherheiten der Schreibenden.
2. Was ist ein Wort?: Dieses Kapitel legt den Grundstein, indem es den Wortbegriff im Gegensatz zum Syntagma definiert. Es werden verschiedene Strukturebenen (phonologisch, syntaktisch, semantisch, graphematisch) des Wortes beleuchtet und deren Zusammenhänge analysiert, um ein umfassendes Verständnis des Wortbegriffs zu schaffen. Der Entstehungsprozess von Wörtern und die Definition des Syntagmas werden ebenfalls behandelt.
3. Wortbildungsprinzip, Relationsprinzip: Dieses Kapitel diskutiert die Getrennt- und Zusammenschreibung im Deutschen, vor und nach der Rechtschreibreform, unter Bezugnahme auf Jacobs' Arbeit "Spatien". Es beleuchtet die verschiedenen Regelungen der GZS und deren Diskussion.
4. Adjektiv-Verb-Verbindungen: Dieses Kapitel beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit Fuhrhops Arbeit und präsentiert mögliche Kriterien zum Wortstatus von A-V-V. Es werden empirische Untersuchungen (Fragebogen und Korpusanalyse) vorgestellt und deren Ergebnisse ausgewertet, um die Kriterien zu überprüfen und zu verfeinern.
5. Die GZS von Adjektiv-Verb-Verbindungen: Dieses Kapitel behandelt die GZS von A-V-V und deren Zusammenhang mit den in Kapitel 4 entwickelten Kriterien. Es beinhaltet außerdem einen Exkurs zur Variantenempfehlung der Dudenredaktion, die der Unsicherheit der Schreibenden entgegenwirken soll.
Schlüsselwörter
Adjektiv-Verb-Verbindungen, Wortstatus, Syntagma, Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS), Rechtschreibreform, Wortbildung, empirische Analyse, Korpusanalyse, Fragebogen, Nanna Fuhrhop, Joachim Jacobs, Duden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen und ihre Getrennt- und Zusammenschreibung
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht den Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen (A-V-V) und ihre Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS). Sie entwickelt Kriterien zur Überprüfung der Wortartigkeit von A-V-V und analysiert die GZS im Kontext der Rechtschreibreform.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Hauptziel ist die Entwicklung von Kriterien zur Bestimmung der Wortartigkeit von A-V-V, basierend auf der Arbeit von Nanna Fuhrhop, erweitert durch empirische Analysen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der GZS von A-V-V im Kontext der Rechtschreibreform und der damit verbundenen Unsicherheiten.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit kombiniert theoretische Analysen mit empirischen Untersuchungen. Es werden Fragebögen und Korpusanalysen eingesetzt, um die entwickelten Kriterien zu überprüfen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einführung, Definition des Wortbegriffs (inkl. Wortbildung und Syntagmen), Wortbildungsprinzipien und Relationsprinzip (inkl. Diskussion der Rechtschreibreform), Adjektiv-Verb-Verbindungen (inkl. empirischer Analyse), Die GZS von A-V-V (inkl. Duden-Empfehlung) und Fazit.
Wie wird der Wortbegriff definiert?
Kapitel 2 legt den Grundstein, indem es den Wortbegriff im Gegensatz zum Syntagma definiert. Es werden verschiedene Strukturebenen (phonologisch, syntaktisch, semantisch, graphematisch) des Wortes beleuchtet und deren Zusammenhänge analysiert.
Welche Rolle spielt die Rechtschreibreform?
Die Rechtschreibreform und die damit verbundenen Unsicherheiten bei der Getrennt- und Zusammenschreibung von A-V-V sind ein zentraler Aspekt der Arbeit. Die verschiedenen Regelungen der GZS vor und nach der Reform werden diskutiert.
Wie werden die Kriterien für den Wortstatus von A-V-V entwickelt und überprüft?
Kapitel 4 beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit Fuhrhops Arbeit und präsentiert mögliche Kriterien zum Wortstatus von A-V-V. Empirische Untersuchungen (Fragebogen und Korpusanalyse) überprüfen und verfeinern diese Kriterien.
Welche Rolle spielt die Dudenredaktion?
Kapitel 5 beinhaltet einen Exkurs zur Variantenempfehlung der Dudenredaktion, die der Unsicherheit der Schreibenden bei der GZS von A-V-V entgegenwirken soll.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Adjektiv-Verb-Verbindungen, Wortstatus, Syntagma, Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS), Rechtschreibreform, Wortbildung, empirische Analyse, Korpusanalyse, Fragebogen, Nanna Fuhrhop, Joachim Jacobs, Duden.
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- M.A. Eva Weigand (Author), 2009, Zum Wortstatus von Adjektiv-Verb-Verbindungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148592